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1558 - Pentaskopie

Titel: 1558 - Pentaskopie
Autoren: Unbekannt
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rückten sie zwangsläufig näher zusammen. Als der dritte von ihnen auch noch den Gleiter verließ, wartete Nikki Frickel nicht länger. Jetzt standen sie alle drei dicht beisammen. Sie hatte jetzt die einmalige Chance, alle auf einmal im Visier zu haben.
    Und sie drückte ab.
    Der Paralysestrahl fällte die Bionten mit einem Schlag.
    Merlin Pitts rannte sofort zu den Betäubten und nahm ihnen alle Waffen ab. Einen Kombistrahler klemmte er sich an die Hüfte. Die anderen Waffen warf er auf die Heckfläche des Gleiters. „Nikki!" rief er. „Ich komme zu dir hoch und hole dich."
    Der Funkspezialist sprang ans Steuerpult des Gleiters und aktivierte dessen Antrieb. In einer Schleife zog er das kleine Gefährt in die Höhe, bis er neben der Frau angekommen war. Nikki Frickel sprang zu ihm hinein.
    Dann ging es wieder hinab, wo Janasie neben den drei Gelähmten stand. „Sie denken, daß wir Böses tun", teilte sie mit. „Sie verstehen nichts. Sie erkennen nicht, daß sie mißbraucht werden. Sie ahnen nichts von den tödlichen Gefahren der Experimente. Wie konnten sich ihre Gehirne so verändern? Sie sind besessen von der Idee, als Hyperraum-Scouts zu arbeiten."
    „Sie werden erst zur Vernunft kommen", meinte Nikki Frickel, „wenn sie wieder in Ybor sind.
    Und dafür müssen wir kämpfen."
    Sie wußte, daß sie sich damit eine allein kaum lösbare Aufgabe gestellt hatte, aber sie blieb hartnäckig und dachte nicht an ein Aufgeben. „Wir fliegen mit dem Gleiter direkt in die Höhle des Löwen", erklärte sie entschieden. „Ich möchte endlich den Nakken begegnen und ihnen ganz gehörig den Marsch blasen."
     
    *
     
    Nach Nikki Frickels Beurteilung konnte der Weg bis zur Forschungsstation nicht länger als zweihundertfunfzig Meter sein, vorausgesetzt, Janasie hatte sich mit der Ortsbestimmung nicht geirrt. Schließlich besaß die Geländeabsenkung nur gute fünfhundert Meter Durchmesser.
    Eigentlich hätten sie innerhalb von einer Minute auf die Station stoßen müssen. Jetzt waren sie aber bestimmt schon fünf Minuten in dem annähernd röhrenförmigen Stollen unterwegs, der von einem dünnen Leuchtband an der Decke nur mäßig erhellt wurde. „Stopp!" rief sie Merlin Pitts zu. „Hier stimmt etwas nicht."
    Der Funkspezialist hielt an. „Ich habe das Gefühl", sagte er, „wir fahren im Kreis herum. Aber ich sehe keine Krümmung.
    Vermutlich handelt es sich um einen letzten Versuch der Nakken, unseren Besuch zu vereiteln."
    „So sehe ich es auch." Nikki Frickel nahm eine der Waffen, die sie den Bionten abgenommen hatten, und entfernte das Energiemagazin. Dann warf sie den Kombistrahler aus dem Gleiter. Janasie blickte sie verständnislos an. „Weiter, Merlin!" drängte die Frau. „Gib Gas!"
    Der Funkspezialist beschleunigte erneut. Nach nicht einmal zwei Minuten bremste er selbständig ab. Als der Gleiter stand, lag vor ihnen auf dem Boden des Stollens der Kombistrahler. „Wir fahren in der Tat im Kreis herum", stellte Nikki fest. „Wir gelangen weder in die Station noch zurück zum Raumschiff. Das ist wieder so eine Schweinerei der Nakken. Janasie, sannst du uns noch einmal helfen?"
    „Ich werde es versuchen", meinte die Biontin. „Aber dann muß Merlin ganz langsam fahren."
    „Mache ich", versprach der Mann.
    Der Gleiter ruckte sanft an.
    Janasie stellte sich neben Merlin und schloß die Augen, um sich nicht von den falschen optischen Eindrücken beeinflussen zu lassen. Sie hielt ihre Ärmchen halbhoch vors Gesicht, als ob sie etwas ertasten wollte. „Halt!" rief sie plötzlich. „Zurück!"
    Merlin Pitts kam der Bitte nach, bis die Biontin ihn erneut zum Halten aufforderte. „Jetzt beschleunigen und nach links abbiegen!" verlangte Janasie. „Aber da ist doch ...", wollte der Mann aufbegehren. Da hatte ihn Nikki Frickel schon in die Rippen gestoßen und „Schweig!" gezischt.
    Der Funkspezialist beschleunigte und lenkte den Gleiter gegen die vermeintliche Seitenwand.
    Der erwartete Zusammenstoß blieb aus. Pitts sah plötzlich zwei Gänge, die im spitzen Winkel zueinander verliefen. Nach Janasies Anweisung steuerte er das Fahrzeug in den linken Stollen. „Langsam weiter", sagte die Biontin. „Noch sind wir nicht am Ziel. Hier herrscht ein Durcheinander von seltsamen Überlagerungen."
    In den nächsten fünf Minuten wiederholte sich das seltsame Schauspiel noch dreimal. Stets forderte die Biontin, daß Merlin Pitts den Gleiter gegen eine vermeintliche Seitenwand steuerte. Und jedesmal wurden dann
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