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1558 - Pentaskopie

Titel: 1558 - Pentaskopie
Autoren: Unbekannt
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nah am Ziel, und dann dieses. Ich werde noch verrückt."
    „Lieber nicht", meinte die Frau. „Denk lieber nach, wie wir auf die andere Seite kommen."
    Sie hockte sich an den Rand des Grabens. Das Erdreich war fest, fast wie künstlich verbacken.
    Sie ließ die Füße baumeln. Dann nahm sie ein paar Steine und warf sie in verschiedene Richtungen in die Tiefe.
    Sie hörten jeden einzelnen Aufprall und konnten auch optisch verfolgen, wie die Steine abprallten und nach unten stürzten. „Das ist alles echt", meinte sie. „Eine einfache Sperre, die aber in Verbindung mit dem Lähmfeld zum absoluten Hindernis wird. Es kann sein, daß bei der kartographischen Erfassung von der TABATINGA aus dieser Graben übersehen wurde Er ist ja nicht besonders breit. Es kann aber auch sein, daß er erst vor kurzer Zeit angelegt worden ist."
    „Das ist doch egal", antwortete der Funkspezialist. „Er ist da, und es ist unser Problem, ihn zu überwinden."
    Die beiden Terraner blickten zu Janasie hinüber, die wenige Meter vor dem Abgrund stand und die großen Augen halb geschlossen hielt. „Kannst du etwas erkennen, Janasie?" rief Merlin ihr zu, „Die pararealen Tricks haben nichts bewirkt", sprach die Biontin wie in Trance, Nikki Frickel gewann den Eindruck, daß es nicht sie selbst war, die da redete. „Dann müssen einfachere Methoden die lästigen Eindringlinge zur Umkehr zwingen,"
    „Das könnte der Obernakk gesagt haben", bemerkte Merlin Pitts respektlos. „Es hilft uns nicht weiter."
    Janasie öffnete ihre Augen wieder ganz. Sie kam zu den beiden Terranern. „Ich hatte einen kurzen Kontakt zu Sigrat. Er ist sehr nah. Er meinte, daß der Nakk Parvanuth das geäußert hat, was ich wiederholt habe", erklärte sie, „Ich spüre aber, daß es nur die halbe Wahrheit ist."
    Nikki Frickel war wieder aufgestanden. „Das verstehe ich nicht", gab sie zu. „Kannst du dich nicht genauer ausdrücken, Janasie?"
    „Ich verstehe es ja selbst nicht", erklärte das zierliche Klon-Geschöpf. „Ich versuche nur, möglichst genau ein paar Gedanken zu wiederholen, die ich irgendwo in der Nähe spüre. Aber mein Spürsinn sagt mir, daß die Nachricht nicht in vollem Umfang der Wahrheit entspricht."
    „Wir gehen weiter", entschied Nikki, „Immer am Rand des Grabens entlang. In diese Richtung."
    Sie deutete nach rechts. „Und wenn wir den ganzen Graben abgehen müssen, vielleicht finden wir etwas."
    Sie machten sich wieder auf den Weg. „Was entsprach nicht der Wahrheit?" überlegte Merlin Pitts laut. „Ich meine, von dem, was dieser Parvanuth gesagt haben soll? Das meinte sie doch. Die Gedanken des Nakken waren nur die halbe Wahrheit, so hat es Sigrat ihr übermittelt."
    „Es könnte bedeuten", meinte Nikki Frickel, „daß nicht der ganze Graben real ist und daß vielleicht irgendwo Parakomponenten enthalten sind. Janasie, kannst du nichts in dieser Richtung wahrnehmen?"
    „Ich spüre vieles, und alles ist ungenau."
    „Ich glaube, wir sind Idioten." Merlin Pitts blieb stehen. „Wir haben ganz selbstverständlich Xerxes’ Worte als Warnung aufgefaßt, als er von den roten Steinen sprach. Ich erinnere mich aber, daß er sagte: Achtet auf die roten Steine!"
    „Was willst du damit sagen?" fragte Nikki Frickel. „In der anderen Richtung lagen am Rand des Grabens unweit der Stelle, an der wir ankamen, mehrere große und flache Steine von roter Farbe. Wir müssen zurück!"
    Sie kehrten um und gelangten an die von Pitts bezeichnete Stelle, Willkürlich geformte Steine mit rauher und zerklüfteter Oberfläche lagen hier dicht beieinander auf einer Fläche von etwa fünf mal fünf Metern. Es waren etwa zwanzig Steine, die ein unregelmäßiges Vieleck bildeten. Eine Seite der Gesamtfläche reichte bis an den Rand des Grabens. „Eine versteckte Markierung", vermutete der Funkspezialist. „Die roten Steine", sagte Janasie und deutete mit ausgestreckter Hand auf die Mitte der Fläche.
    Dann hob sie langsam den Arm und deutete auf die andere Seite. „Die Steine sind Realität. Das andere ist Spuk."
    Merlin Pitts bückte sich und griff sich eine große Handvoll Sand. Dann trat er auf den roten Steinen an den Rand des Grabens. Er holte aus und schleuderte den Sand in Richtung der anderen Seite.
    Die feinen Körner rieselten nach unten, aber sie kamen nicht weit. Sie fielen auf eine glatte, unsichtbare Fläche, die sich von dieser Seite zur anderen zog. Weitere Sandladungen folgten.
    Ein Weg von etwa zwei Metern Breite, der zur anderen Seite
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