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1554 - Kinder des Monos

Titel: 1554 - Kinder des Monos
Autoren: Unbekannt
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sie kurz ihren Kopf und eilte hinaus.
    Der alte Mann lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er spürte eine Kraft in sich, die er schon lange vermißt hatte, und mehr denn je wurde er sich dessen bewußt, daß er nicht, mehr lange leben würde.
    Der Schatten des Todes lauerte schon irgendwo hinter ihm, doch er war entschlossen, ihn zurückzudrängen.
    Vielleicht half ihm das Licht dabei, das diese junge Frau in sein Leben bringen würde - wenn es ihm gelang, sie für sich zu gewinnen.
    Der General wußte nicht genau, wie alt er war. Irgendwann hatte er es aufgegeben, die Jahre zu zählen. Ihm war jedoch klar, daß er ungefähr 70 Jahre alt sein mußte. Doch zuweilen fühlte er sich wie ein Greis.
    Er erhob sich und trat durch eine Glastür auf eine Empore hinaus, von der aus er nahezu die ganze Schlucht einsehen konnte, in der die Monkin, wie sie sich nannten, ihr kleines Paradies errichtet hatten.
    Skiagatan war eine der zwölf Monkin-Stützpunkte, und sie hatten sein Herz, die Schlucht Parais, zu einer eigenen, besonders schönen Welt gemacht, die so gut wie nichts mehr mit der lebensfeindlichen Umwelt auf dem Planeten gemein hatte.
    Skiagatan war der
     
    5.
     
    Planet der Sonne Plaun. Er war annähernd 1200 Lichtjahre in Richtung Milchstraßenperipherie von Arkon entfernt und lag etwa 1000 Lichtjahre außerhalb von M13. Es war eine karge, sauerstoffarme Welt, in der sich Menschen ohne Hilfsmittel kaum lange halten konnten. Parais war die einzige Oase in dieser Welt, und in ihr lebten über neunzig Prozent aller Monkin, die es auf Skiagatan gab.
    Der General blickte zu dem lichtgrünen Geflecht hinauf, das die Schlucht etwa tausend Meter über ihm überspannte. Es reichte von Gipfel zu Gipfel und schloß die Schlucht nahezu hermetisch gegen die Außenwelt des Planeten ab. Er selbst hatte die beiden Asor-Pflanzen aus einem fernen Sonnensystem mitgebracht, nachdem er von ihren Eigenschaften erfahren hatte. Mehr als tausend Pflanzen beiderlei Geschlechts hatte er an Bord seines Raumschiffs gehabt, als er nach Skiagatan zurückgekehrt war, doch nur zwei hatten die Landung überlebt. Alle anderen waren eingegangen, noch bevor er die Schleusen geöffnet hatte. Doch diese beiden hatten sie auf den Gipfeln der Berge eingepflanzt, die die Parais-Schlucht begrenzten, und das Wunder war geschehen. Die Pflanzen waren gediehen, und sie waren schnell gewachsen. Sie hatten zwei riesige Schirme gebildet, die sich schließlich mitten über der Schlucht getroffen und miteinander vereinigt hatten.
    Von diesem Tag an hatte Parais ein gewaltiges, natürliches Dach gehabt, das nicht nur vor der Außenwelt schützte, sondern auch Kohlendioxyd in organische Produkte verwandelte, die es nach unten abgab. Auf diese Weise war ein blühendes Paradies entstanden, in dem sich alle Monkin ohne Atemhilfsgeräte bewegen konnten, und in denen alles wuchs, was die Bewohner von Parais zum Leben brauchten.
    Das war der Anfang gewesen. Von da an war es aufwärts gegangen. Der General hatte einen kühnen Entwicklungsplan entworfen, den er in den folgenden Jahren nicht nur eingehalten, sondern sogar noch um wesentliche Teile erweitert hatte.
    Parais war danach nicht nur zu einem landwirtschaftlichen Zentrum geworden, in dem buchstäblich alles erzeugt werden konnte, was verlangt wurde, sondern Skiagatan war darüber hinaus auch in die Lage versetzt worden, die anderen Stützpunkte der Monkin mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Ein blühendes Gemeinwesen war entstanden, das sich auf dem Tauschweg alle Güter für den täglichen Bedarf beschaffen konnte, und das darüber hinaus Luxusgüter erstand, die auf anderen Stützpunkten weitgehend unbekannt waren.
    Kleine Fabrikations- und Entwicklungsstätten waren entstanden, die technische Dinge für den Handel entwickelten, mit deren Hilfe der Wohlstand von Parais weiter gesteigert werden konnte.
    Mehr als fünfundzwanzig Jahre lang hatte der General an der Spitze der Todgeweihten gestanden, unermüdlich für sie gearbeitet und nur selten an sich gedacht. Die Arbeit war ihm Erfüllung gewesen und hatte ihm über all die Jahre hinweg nicht nur hohes Ansehen, sondern auch eine tiefe Befriedigung verschafft.
    Der Wohlstand der Monkin von Skiagatan hatte den Neid anderer erregt und für einen steten Zustrom von Siedlern gesorgt. Zunächst hatten sich die Skiagataner gegen die Zuwanderung gesträubt, doch da sie selbst keine Nachkommen zeugen konnten, hatten sie nach und nach eingesehen, daß sie ihren Wohlstand nur
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