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1554 - Kinder des Monos

Titel: 1554 - Kinder des Monos
Autoren: Unbekannt
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gewesen, Zeuge einer Jagd nach dem lebenserhaltenden Aktivator geworden zu sein, wie er sie in seinem langen Leben schon mehrmals erlebt hatte. Diese junge Frau aber wollte das Leben nicht für sich, sondern für den geheimnisvollen General, dessen Stimme ihm so bekannt vorkam.
    Er fragte sich, wer dieser Mann sein mochte. „Wer ist der General? Dein Vater?"
    „Er könnte mein Vater sein", erwiderte sie, „aber er ist mehr. Viel mehr. Bitte, gib ihm einen Tag oder wenigstens ein paar Stunden."
    „Wenn wir rechtzeitig kommen, werde ich ihm den Zellaktivator geben", versprach der Terraner. „Ich werde versuchen, sein Leben damit zu erhalten, aber dann muß ich ihn Dorina Vaccer geben."
    Ihre Dankbarkeit war so überwältigend, daß er verlegen beschleunigte,. um etwas Abstand zu gewinnen, und Ailka versuchte nicht, wieder aufzuholen. Sie folgte ihm im gleichbleibenden Abstand. Über Funk hörte er, wie sie mit sich selbst sprach. Er schaltete ab.
    Erst als sie die Parais-Schlucht erreichten, schloß Ailka wieder zu ihm auf und landete gleichzeitig mit ihm vor dem Palast. Anderthalb Tage waren vergangen, seit sie den General verlassen hatte, und zu diesem Zeitpunkt war er in einer sehr schlechten Verfassung gewesen. Lebte er noch? Das war die Frage, die sowohl Ailka als auch Perry Rhodan beschäftigte. „Hier entlang", rief sie ihm zu, ergriff seine Hand und eilte mit ihm in den Palast.
    Als sie in den Saal kamen, sahen sie den General. Er stand bei Dorina Vaccer und stützte sich an einer der Säulen ab, an die sie gefesselt war. Er sah eingefallen und schwach aus, und er schien sich kaum noch auf den Beinen „halten zu können. Die Augen lagen tief in den Höhlen. Die Falten in seinem Gesicht waren noch tiefer geworden, und das Haar war ihm ausgefallen. Nur noch wenige dünne Büschel klebten an seinem wie ausgedörrt aussehenden Schädel. Die Augäpfel waren gelb wie der Sand der Wüste. Sie hatten eine weinrote Iris. Die beiden zusätzlichen Augen auf der Stirn traten deutlich hervor. Die geschlossenen Lider spannten sich über ihnen.
    Rhodan blieb am Eingang des Saales stehen. „Zoporra!"
    Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Der General war Zoporra, der Mann mit der eigenartig raspelnden Stimme, jener Anführer der Bionten, den er auf Kyon, dem
     
    3.
     
    Planeten der Sonne Thora kennengelernt hatte, als er mit der CIMARRON und der BLUEJAY einen Weg durch den Viren-Wall gesucht hatte. „Rhodan", raspelte der General mit ersterbender Stimme. „Du bist der Terraner, der das Beiboot gesteuert hat."
    Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er sank auf die Knie, obwohl Ailka verzweifelt versuchte, ihn zu stützen. „Du warst einmal die ganze Hoffnung der Bionten von Kyon", sagte Rhodan. „Was ist geschehen?"
    Ailka streckte die Hand nach ihm aus. „Der Zellaktivator", rief sie. „Gib ihm den Zellaktivator. Du hast es versprochen. Hilf ihm doch endlich. Bitte!"
    Zoporra blickte zu ihr auf, und als er begriff, was sie gesagt hatte, ging ein verklärtes Lächeln über sein Gesicht. Doch schon als sich Rhodan ihm näherte, erlosch das Lächeln wieder. „Ich kann mich nicht mehr für das rächen, was ihr Normale uns Bionten angetan habt", krächzte er. „Der Stratege wird es für mich tun. Seine Rache wird auch dich erreichen."
    Rhodan ließ sich auf die Knie sinken und reichte ihm den Aktivator. Zoporra hob die Hand, um danach zu greifen erreichte ihn jedoch nicht mehr. Schlaff fiel die Hand zurück.
    Ailka riß den Zellaktivator an sich und preßte ihn dem General auf die Brust. „Er darf nicht sterben", schluchzte sie. „Er hat so viel für uns getan."
    Doch es war zu spät.
    Rhodan ließ ihr einige Minuten Zeit, dann nahm er ihr vorsichtig den Zellaktivator wieder aus der Hand und wandte sich Dorina Vaccer zu, die noch immer gefesselt und sichtlich geschwächt zwischen den beiden Säulen stand. Er hängte ihr den Aktivator um und begann ihre Fesseln zu lösen. Er erwartete, daß sie ihm danken würde, aber sie blickte ihn nicht einmal an.
    Als sie sich frei bewegen konnten, erschienen die ersten Bionten in den Zugängen des Saales. Sie waren mit Messern, Beilen und Hacken bewaffnet. Langsam rückten sie auf Rhodan und Dorina Vaccer zu. „Tötet sie", forderte Ailka mit schriller Stimme. „Sie haben den General ermordet! Rächt den General!"
    Rhodan und die Friedensstifterin wichen vor der anrückenden Menge zurück. Ailka folgte ihnen. Der Tod Zoporras hatte sie offenbar tief
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