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1554 - Kinder des Monos

Titel: 1554 - Kinder des Monos
Autoren: Unbekannt
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vorhatte. „Meinst du?" entgegnete sie unsicher. „Ich weiß es", beteuerte die Friedensstifterin. „Deshalb möchte ich mit dir reden. Ich bin doch zu euch gekommen, um euch zu helfen. Ich habe von eurer Not gehört. Nur deshalb habe ich mich als Geisel nehmen lassen. Leider hat der General mich nicht angehört.
    Er hat mich fesseln lassen. Wie aber kann ich euch aus eurer Not helfen, wenn ich gefesselt bin?"
    „Was erwartest du von mir?" Ailka griff sich an den Kopf.
    Verwirrt blickte sie zu der Tür hinüber, die zum Schlafgemach führte.
    Dorina Vaccer lächelte. Endlich fanden ihre Worte Widerhall, nachdem sie zuvor von dem General ohne jede Wirkung abgeprallt waren. „Binde mich los", forderte sie. „Danach werde ich dir alles in Ruhe erklären."
    „In Ruhe?" Ailka verfiel in Panik, und damit entzog sie sich dem Einfluß der Friedensstifterin. „Ich habe keine Zeit, irgend etwas mit dir zu besprechen. Der General braucht Hilfe, und sie muß sehr schnell kommen. Wir reden später miteinander."
    Damit rannte sie weiter. „Nein, nicht", rief Dorina Vaccer, aber es war schon zu spät. Ailka verließ den Saal.
    Die Friedensstifterin zerrte fassungslos an ihren Fesseln. Sie konnte nicht verstehen, daß die junge Frau sich ihr wieder entzogen hatte, nachdem sie doch schon in ihren Bann geraten war.
    Dorina Vaccer gestand sich ein, daß ihr unfreiwilliger Besuch auf Skiagatan ganz anders verlaufen war, als sie sich vorgestellt hatte.
    Und während sie noch darüber nachdachte, warum das so war, rannte Ailka aus dem Palast zu den Gleitern hinüber, die verlassen auf einem freien Platz standen. Ein scharfer Wind wehte durch die Schlucht und wirbelte Staubwolken auf. Die Luft war dünn, so daß Ailka schneller und tiefer atmen mußte als sonst, um genügend Sauerstoff aufnehmen zu können.
    Sie wählte den Gleiter des Generals, der durch vier aufgemalte Augen gekennzeichnet war. Sie überlegte kurz, ob sie andere Monkin zu Hilfe rufen sollte, verwarf diesen Gedanken dann jedoch wieder, da sie sich sagte, daß es um so schwerer werden würde, den Zellaktivator für den General zu reservieren, je mehr Todgeweihte sich an der Suche danach beteiligten.
    Sie startete und beschleunigte mit hohen Werten. Sie wollte Parais so schnell wie möglich hinter sich lassen.
     
    *
     
    Als die Monkin sämtliche Hütten abgerissen hatten, so daß keiner mehr eine Unterkunft hatte, zeigte Shohank ihnen auf, wie sein Haus aussehen sollte. Es würde größer sein als der Palast von Parais, wenn es erst einmal fertig war. „Regt euch nicht auf", rief er seinen Untertanen zu, als einige von ihnen miteinander zu tuscheln begannen. „Ich werde euch genügend Material für neue Häuser beschaffen."
    Er zeigte mit ausgestrecktem Arm zu seinem Gleiter hinüber. „Vergeßt nicht, daß wir jetzt so eine Maschine haben", ermahnte er sie. „Damit fliege ich in die Wüste hinaus und auf die Höhen der Berge und besorge euch soviel Holz, wie ihr wollt."
    Der aufkommende Protest verstummte, da die Monkin erkannten, daß der neue Anführer nicht nur Schrecken über sie brachte, sondern auch gewisse Vorteile aufzuweisen hatte. „Ich werde euch ein kleines Paradies schaffen, in dem ihr alle glücklich leben könnt", versprach er ihnen. „Aber jetzt an die Arbeit.
    Baut mir mein Haus!"
    Sie beugten sich seinem Willen, und nachdem er ihnen anhand einer Skizze gezeigt hatte, wie sein Haus aussehen sollte, begannen sie mit der Arbeit, die für viele, vor allem für die älteren Monkin, überaus beschwerlich war.
    Shohank zog sich in seinen Gleiter zurück und dunkelte die Scheiben der Maschine ab, so daß niemand von draußen hereinsehen konnte. Danach klappte er die Lehnen der Vordersitze zurück und streckte sich lang aus, um zu schlafen. Er war sicher, daß seine neuen Untertanen ihn nicht enttäuschen würden.
    Er war mit sich und der Entwicklung der letzten Stunden zufrieden. Der erste Schritt war getan. Die Todgeweihten dieser Schlucht waren Übungsmaterial für ihn. Er war überzeugt davon, daß er sie brauchte, um zu lernen, wie man sich als Anführer durchsetzen und seine Ideen verwirklichen konnte.
    Für ihn stand fest, daß er früher oder später auf einem anderen Planeten Anführer eines großen Volkes werden würde. Vielleicht konnte er sich gar zum Herrscher über einen ganzen Planeten aufschwingen. Das aber würde ganz sicher nicht so einfach werden, wie über die Monkin dieses Dorfes zu obsiegen.
    Die Zeit würde zeigen, welche
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