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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln
Autoren: Jason Dark
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tun.
    Aber Sophie Blanc hatte ihren Entschluss gefasst und ließ sich nicht beirren. Sie trat einige Schritte nach vorn und baute sich zwischen dem Dämon und mir auf…
    ***
    Plötzlich war etwas eingetreten, mit dem auch ich nicht gerechnet hatte. Es sah so aus, als wollte sich Sophie Blanc für mich opfern.
    Sie drehte mir den Rücken zu. Sie stand in Greifweite vor mir, und ich musste sie einfach anschreien.
    »Bitte, Sophie, du kannst nicht…«
    »Sei ruhig, John. Ich weiß genau, was ich tue. Halte du dich nur in Bereitschaft. Alles andere erledige ich. Du musst mir einfach vertrauen.«
    Ich gab ihr keine Antwort. Aber ich hatte ihre Stimme gehört. Bei den letzten Worten hatte sie sich verändert. Sie war hallender geworden, fast schon künstlich.
    El Shadd stand vor ihr. Geduckt, weil er sonst mit dem Helm gegen die Decke gestoßen wäre. Er hielt seine Kurzschwerter noch in den Händen, aber er schlug nicht damit zu, obwohl er die Chance gehabt hätte. Er wartete ab, aber es sah nicht so aus, als ob er auf einen bestimmten Zeitpunkt lauern würde. Was hier geschah, das ließ mich außen vor und ging nur die beiden etwas an.
    Sophie Blanc war eine besondere Person. Das wusste ich, und jetzt sah ich einmal mehr, zu was sie fähig war - oder der Geist, der schützend seine Hand über sie gelegt hatte.
    Ihre Gestalt blieb, wie sie war. Aber sie war plötzlich von einer hellen Aura umgeben.
    Sie erinnerte mich an einen Engel, zumindest von der Aura her, und auch mich Überkam ein seltsames Gefühl. Es wurde alles anders in meiner unmittelbaren Umgebung. Der stechende Geruch, der von dem Dämon ausging, war von einem Moment zum anderen verschwunden. Die Luft veränderte sich, ich empfand sie als klarer, und von Sophie ging eine Kraft aus, die mich positiv stimmte, den Dämon aber nicht.
    Er zitterte. Er spürte die Aura, die ihn erreichte. Er konnte ihr nichts entgegensetzen, was auch nicht die Schlangen bei meinem Kreuz geschafft hatten.
    Sophie streckte ihm beide Hände entgegen, als wollte sie die Gestalt hypnotisieren.
    Und sie schaffte durch ihre Aura etwas, das auch mich, der schon so viel erlebt hatte, noch überraschte. El Shadd veränderte sich. Er geriet in eine Magie hinein, die viel stärker war als er.
    Seine Kleidung fiel zusammen und bildete auf dem Weg nach unten eine Staubwolke.
    Und das war noch nicht alles, denn plötzlich, als wir seinen eigentlichen Körper sahen, da wurde uns klar, dass er nur aus Schlangen bestand.
    Der Helm auf seinem Kopf kippte nach rechts und prallte mit einem dumpfen Laut gegen den Boden. Ich sah ein Gesicht. Es war das eines Menschen. Aber es war zugleich eine böse und verzogene Fratze.
    Das echte Gesicht - und es gab ein zweites, das sich hinter dem ersten oder echten öffnete. Schlangen!
    Zusammengedreht, ineinander verknotet und dabei so dicht, dass sie ein Gesicht bilden konnten. Das echte, denn das menschliche mit den roten Augen war nur Fassade gewesen.
    Ein Dämon mit zwei Gesichtern. In diesem Moment wusste ich Bescheid. El Shadd hatte mir die ganze Wahrheit gezeigt.
    Er war Mensch - und er war Dämon.
    Er war beides zugleich - eine Kreatur der Finsternis.
    Jetzt wusste ich, warum er sich vor dem Kreuz gefürchtet hatte. Es war für diese Wesen eine ultimative Waffe, und der Geist der Maria Magdalena passte genau in dieses Raster hinein.
    Die Schlangen begannen zu zucken, und das übertrug sich auf den gesamten Körper El Shadds. Er verlor an Größe und sackte zusammen. Die Schwerter rutschten aus den Händen und fielen zu Boden.
    Ich wollte sehen, wie die Kreatur der Finsternis verging, obwohl mir die Schlangen noch immer eine gewisse Furcht einjagten, und ging einen Schritt vor.
    Sophie trat zur Seite, um mich vorbei zu lassen. Sie hatte sich dabei etwas gedreht und wandte mir ihr Profil zu. Hinter dem Licht und innerhalb der Aura sah sie wirklich aus wie ein Engel, denn ihre Haut hatte etwas Bleiches, fast sogar Feinstoffliches angenommen.
    El Shadd drehte sich von mir weg. Es gab ein neues Ziel für ihn, denn er näherte sich dem Knochensessel.
    Sophie wollte nach ihm greifen, ich hielt sie davon ab.
    Ich wusste, was folgen würde, und hatte mich nicht geirrt.
    Die Kreatur der Finsternis wankte nicht an dem Sessel vorbei. Der nächste Schritt brachte sie ins Stolpern, weil die Schwäche sie erfasst hatte, und dann brach El Shadd zusammen, wobei er nach vorn fiel und auf dem Knochensessel landete.
    Ich kannte mich aus. Ich wusste, dass nur bestimmte
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