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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln
Autoren: Jason Dark
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sich mir öffnen, auch verstärkt durch das Kreuz? Er war ja ein Warner, ein Gefahrenmelder, und genau darauf setzte ich all meine Hoffnungen.
    Ich hatte Glück. Etwas begann sich innerhalb des Würfels zu bewegen. Ich sah die ersten Schlieren erscheinen. Zwar noch sehr schwach, doch die Botenstoffe waren vorhanden, und das allein zählte.
    Und dann geschah noch etwas, was mir einen Freudenstoß versetzte, denn ich sah, dass der Würfel und das Kreuz Verbindung miteinander aufgenommen hatten.
    Das Kreuz fing an zu leuchten…
    Zwar nur sehr schwach, aber sichtbar.
    Der Würfel öffnete sich. Seine hellen Schlieren, die Botenstoffe, bewegten sich hektischer, und die Farbe dünnte immer mehr aus. Mir gelang ein Blick in die Tiefe, die es so gar nicht gab. Sie war kaum messbar, aber sie war vorhanden. Und aus ihr hervor stiegen Bilder hoch, die sich um El Shadd drehten.
    Er war da!
    Er schwamm irgendwo zwischen den Zeiten.
    Ich sah zum ersten Mal seine mächtige Gestalt. Ein kleiner, schimmernder Kopf.
    Darunter breitete sich ein kolossaler Körper aus, der mich an eine Pyramide erinnerte. Oben schmal und nach unten breiter werdend.
    Ein Körper für das Böse. Ein Diener des Höllenfürsten. Einer, dessen Körper sich aus Schlangen zusammensetzte, wobei der Kopf ausgespart wurde.
    Etwas Archaisches strahlte von ihm aus. Etwas, das vor Urzeiten entstanden war. Er stellte eine Bedrohung dar, sonst hätte sich das Kreuz nicht auf diese Weise zusammen mit dem Würfel gemeldet.
    Leider befand er sich in einem Gebiet, das für mich unerreichbar war.
    Ich kam nicht hin und ich konnte ihn auch nicht locken. Ich würde es ihm überlassen müssen, ob er sich mir zum Kampf stellte.
    Für mich stand aber fest, dass er noch nicht aufgegeben hatte. Er würde den Weg zu Godwin, Sophie und mir suchen.
    Er kam nicht näher. El Shadd blieb, wo er war. Irgendwo zwischen den Zeiten, doch jederzeit bereit zu einem Angriff, wenn er eine Chance sah. Und die mussten wir ihm geben.
    Ich hatte genug gesehen. Näher würde er nicht kommen, nicht im Würfel.
    Uns blieb nichts anderes übrig, als auf seinen Angriff zu warten und darauf zu hoffen, dass keine Unschuldigen zu Schaden kamen.
    Ich richtete mich wieder auf und löste mich aus der Konzentration.
    Erst jetzt hörte ich das schwere Atmen meiner Freunde. Das Kreuz nahm ich wieder an mich. Es hatte sich leicht erwärmt, was mich nicht überraschte. Bevor Godwin oder Sophie mir eine Frage stellen konnten, nahm ich die Antwort schon vorweg.
    »Er ist noch da.«
    Der Templer atmete immer noch schwer. »Dann hast du ihn endlich zu Gesicht bekommen?«
    »Sicher.«
    »Und die Folgen davon?«
    Ich hob die Schultern. »Es hat sich nichts verändert. Wir wissen, dass er immer noch lauert. Er wartet auf eine günstige Gelegenheit, und ich denke, dass du an erster Stelle stehst, Godwin.«
    »Das ist mir klar.«
    Sophie umfasste seinen rechten Arm. »Du musst dir trotzdem keine Sorgen machen, solange ich in deiner unmittelbaren Nähe bin. Er wird es nicht schaffen, dich zu vernichten. Er muss zunächst an mir vorbei, und das wird er nicht schaffen.«
    »Das wollen wir hoffen.«
    Ich stand auf und blickte in die Gesichter meiner Freunde. »Es ist unter Umständen möglich, dass ich so etwas wie einen Lockvogel spiele«, sagte ich. »Vielleicht gelingt es mir, ihn auf meine Fährte zu locken und damit weg von euch.«
    »Nein!«, sagte Godwin. »Das wird dir nicht gelingen. Er will mich, und zwar mich ganz allein.«
    »Und was heißt das?«
    Godwin schaute erst seine Frau an, dann mich. Er nickte uns beiden zu. »Ich gehe«, sagte er. »Ich werde nach draußen gehen und mich ihm zeigen. Das ist mein Plan.«
    Es war zu sehen, wie Sophie zusammenzuckte und ihr Gesicht an Farbe verlor. Sie hatte Angst, und sie wollte ihm auch widersprechen, aber Godwin erstickte ihren Protest schon im Ansatz. »Nein, Sophie, es bleibt bei meinem Plan.«
    »Und was genau hast du vor?«
    »Ich gehe nur in den Garten. Da sind wir allein. Es soll keinen außer uns beiden geben. Dann werde ich den Kampf wiederholen, den ich damals nicht zu Ende führen konnte.«
    Es war zu hören gewesen und ihm auch anzusehen, dass es ihm ernst war.
    Ich konnte ihn verstehen. Er musste den Druck loswerden, der so lange auf ihm gelastet hatte, aber die Gefahr, gegen El Shadd zu verlieren zu können, war groß.
    »Okay, du kannst gehen«, sagte ich.
    Sophie griff ein. »John, weißt du, was du da sagst? Das ist ungeheuer gefährlich für ihn. Wir
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