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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus
Autoren: Jason Dark
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Richard Huber hatte sie gesehen und erschien in der offenen Tür.
    »Wieder da?«
    Laura bremste, hielt an und stieg ab.
    »Ja, ich habe es geschafft.«
    »Und?«
    »Alles okay.«
    Richard Huber nickte, und Laura wunderte sich über seine bedächtigen Kopfbewegungen.
    »Ist was?«
    »Ich weiß nicht genau.«
    »Dann sag es bitte.«
    Huber winkte mit beiden Händen ab. Er hatte richtige Pranken.
    »Maria meinte, dass jemand bei euch am Haus gewesen ist. Aber sie ist sich nicht sicher.«
    Laura Kendic verbarg geschickt ihr Erschrecken. »Meinst du im oder am Haus?«
    »Da ist sie sich nicht sicher.«
    »Aber es ist jemand dort gewesen - oder?«
    »Das sagte sie. Ich möchte sie aber nicht wecken. Sie hat sich schon hingelegt.«
    »Ist schon okay. Und danke für das Ausleihen. Das am Haus war bestimmt mein Vater.«
    »Ja, kann sein. Du wirst es ja gleich herausfinden.«
    »Klar.« Sie nickte. »Und den Roller stelle ich wieder an seinen Platz.«
    »Vergiss die Plane nicht.«
    »Alles klar.«
    Laura Kendic schob das Fahrzeug hinter das Haus. Ihre Hoffnung war zum großen Teil verflogen. Furcht breitete sich in ihrem Innern aus.
    Dass jemand am Haus gewesen war, konnte einen völlig harmlosen Grund haben. Aber es war auch möglich, dass das Gegenteil der Fall war, und sie dachte an ihren Vater und an das grässliche Flugmonster.
    Vielleicht würde sie die Antwort im Haus erhalten.
    Sie blieb vor der Tür stehen und atmete tief ein und aus. Dann trat sie zur Seite und schaute erst einmal durch das Küchenfenster. Die Küche war leer. Es sah alles so aus, wie sie es verlassen hatte.
    Laura wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn ihr Vater am Tisch gesessen hätte.
    Laura öffnete die Tür.
    Es war alles wie sonst, aber die Stille bedrückte sie irgendwie. Sie kam ihr anders vor, als würde sich darin etwas verbergen. Ihr Herz schlug auf einmal schneller. Sie atmete auch heftiger, und sie merkte, dass es ihr kalt den Rücken hinabrann. Ihr Gefühl sagte ihr, dass trotz der Stille nicht alles in Ordnung war.
    Laura trat über die Schwelle. Dass sie ihre Hand automatisch auf den Griff der Pistole legte, merkte sie nicht einmal.
    In der Küche brauchte sie nicht mehr nachzuschauen. Hier unten gab es noch zwei weitere Zimmer und das Bad.
    In der ersten Etage befand sich das Schlafzimmer der Eltern. Zudem noch zwei kleine Kammern. Eine von ihnen hatte ihr als Kind gehört.
    Jetzt schlief ihr Vater dort. Seit dem Tod seiner Frau konnte er einfach nicht mehr in dem Doppelbett liegen. Er hatte im Schlafzimmer alles so gelassen, wie es war. Da wurde nichts verändert.
    Unten in den Zimmern entdeckt sie nichts. Laura ließ das Licht brennen und schaltete auch das obere ein. Ein Schalter dafür befand sich unten an der Holztreppe.
    Es gab oben zwei Lampen im Flur. Davon brannte nur noch eine.
    Entsprechend schwach war das Licht.
    Als sie die ersten beiden Stufen hinter sich gelassen hatte, bildete sich plötzlich ein Kloß in ihrem Hals. Sie kannte den Grund dafür nicht, aber er war da, und er konnte ein Vorzeichen für etwas sein, das sie als sehr schlimm empfand.
    So leise wie möglich ließ Laura die Treppe hinter sich. In der ersten Etage hielt sie an und horchte.
    Es gab kein Geräusch. Nichts Fremdes erreichte ihre Ohren. Trotzdem verschwand das schlimme Gefühl nicht.
    Sie suchte die Umgebung ab. Die Tür zu ihrem ehemaligen Zimmer lag im Dunkeln. Sie musste schon sehr genau hinschauen, um den schmalen Gegenstand zu sehen, der vor der Tür auf dem Boden lag.
    Nicht längs, sondern quer.
    Sie ging einen Schritt nach vorn und sah ihn genau.
    Es war ein Gewehr. Das Gewehr ihres Vaters!
    Schlagartig stieg ihr das Blut in den Kopf, und sie wurde von einem leichten Schwindel erfasst. Plötzlich rasten ihre Gedanken. Sie wusste, was das am Boden liegende Gewehr zu bedeuten hatte.
    Ihr Vater war inzwischen zurückgekehrt.
    Aber warum lag das Gewehr vor der Tür?
    Bei dieser Frage fingen ihre Nerven an zu flattern.
    Sie wünschte sich auf einmal weit weg. Sie hoffte inständig, dass sich ihre schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheiteten, aber gleichzeitig wusste sie schon, dass diese Hoffnung nur sehr gering sein konnte.
    Laura schob das Gewehr mit dem Fuß zur Seite, um mehr Platz zu haben. Sie legte eine Hand auf die Türklinke. Heiß war sie. Zumindest kam ihr das so vor.
    In ihrem Gesicht zuckte kein Muskel. Langsam drückte sie die Tür nach innen. Ihr Zimmer war klein.
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