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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker
Autoren: A.F.Morland
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schiefgehen?«
    »Es kann immer eine Panne geben«, sagte Mr. Silver.
    »Diesmal darf es zu keiner kommen«, entgegnete ich, »denn das würde Vicky mit dem Leben bezahlen!«
    ***
    Boram »wehte« an einer schäbigen, moosbewachsenen Mauer vorbei. Zwischen den Steinen, aus tiefen Ritzen, wuchs Unkraut. Der Nessel-Vampir er reichte eine kleine vergitterte Öffnung, Das Eisen war stark rostig.
    Boram sickerte zwischen den Gitterstäben durch und sank in die Dunkelheit hinab.
    Die Katakomben waren weit verzweigt. Es gab viele Gänge, die oftmals miteinander verbunden waren und in Räume verschiedenster Größe führten.
    Wenn Kriege über das Land hinwegfegten, fanden die Menschen der umliegenden Orte hier unten Schutz. Sie lebten hier, bis die Gefahr vorüber war. Dann kehrten sie auf ihre Gehöfte zurück und bestellten wieder die Felder. Bis die nächste Gefahr gemeldet wurde. Die Zeiten waren manchmal hart und unsicher gewesen.
    Boram schlich sehr aufmerksam durch die Finsternis. Ab und zu witterte er eine Falle. Er konnte nichts sehen, wählte aber dennoch einen anderen Weg, um sich keiner Gefahr auszusetzen.
    Es war niemandem gedient, wenn er zuviel riskierte. Tony Ballard und Mr. Silver verließen sich auf ihn. Je besser sie über die Katakomben Bescheid wußten, desto rascher konnten sie Vicky Bonney helfen.
    Der weiße Vampir prägte sich jede Einzelheit ein, um die Freunde später so präzise wie möglich informieren zu können. Wenn er an Rufus dachte, meldete sich ein lästiges Hungergefühl, und die Gier nach Rufus’ schwarzer Energie erwachte in ihm.
    Aber er würde sich an seine Weisung halten und Rufus nicht angreifen, obwohl er nichts lieber getan hätte. Gehorsam ging ihm über alles. Er fühlte sich als Tony Ballards Diener. Was immer ihm dieser befahl, das führte er aus.
    Bis jetzt hatte er Vicky Bonney noch nicht entdeckt, obwohl er sich bereits in einem Drittel der Katakomben gewissenhaft umgesehen hatte.
    Auch Rufus war ihm noch nirgendwo begegnet. Vor dem weißen Vampir lag ein kurzer Gang.
    Als er ihn betrat, passierte es!
    Es geschah ohne Vorwarnung. Boram war vorsichtig gewesen; dennoch war ihm diese Falle nicht aufgefallen.
    Aus den Wänden und aus der Decke schossen plötzlich Flammenstacheln. Feuer! Boram hatte keinen größeren Feind. Hitze, Feuer versetzten ihn in Panik, denn sie konnten ihn vernichten. Er hatte keinen Körper, bestand lediglich aus Dampf, und wenn es zu heiß wurde, verdampfte er!
    ***
    »Wie lange ist er schon fort?« fragte Mr. Silver.
    »Zehn Minuten - schätze ich. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen«, antwortete ich. »Bisher hat Boram solche Aufgaben immer zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Verdammt, mach nicht so ein Gesicht, damit beunruhigst du mich.«
    »Warum soll es dir besser gehen als mir?«
    »Was befürchtest du denn?«
    »Wenn ich das nur genau wüßte«, knurrte der Ex-Dämon und knetete seine Finger. »Wäre das ein Fest, wenn wir Rufus hier vernichten könnten.«
    Der Knochendämon hatte eine einmalige Fähigkeit. Kein anderer besaß sie: Wenn man ihn in die Enge trieb, zerstörte er sich selbst - und kurze Zeit später erhob er sich wieder wie Phönix aus der Asche. Etliche Male hatte uns Rufus schon diesen verfluchten Streich gespielt.
    Man mußte ihn erwischen, bevor er sich selbst zerstören konnte, und das war nicht leicht.
    »Rufus, und dieses Monster gleich dazu«, sagte ich. »Er sprach von Plänen, die er mit dem Ungeheuer hätte. Was können das für Pläne sein?«
    Der Hüne hob die Schultern. »Vielleicht will er den Killer zu seinem verlängerten Arm machen. Rufus schirmt ihn ab, und der Killer mordet in seinem Namen.«
    Ich sah die Opfer vor meinem geistigen Auge, und ein Eisenring legte sich um meine Brust, als ich daran dachte, daß auch meine Freundin so enden konnte.
    20 Minuten vergingen, doch Boram kehrte nicht zurück. Ich zog meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und ließ die Trommel nervös ratschen. »Ich finde, jetzt haben wir lange genug gewartet.«
    »Es muß etwas schiefgelaufen sein. Ich hatte es im Gefühl.«
    Mußten wir jetzt Vicky und Boram aus der Klemme helfen?
    Ein Glück, daß Mr. Silver wieder über seine magischen Fähigkeiten verfügte. Der Trip in die Silberwelt hatte sich gelohnt, wenngleich es anfangs nicht danach ausgesehen hatte. [2]
    »Gehen wir«, sagte ich und ließ den Revolver wieder ins Leder gleiten. Im Moment brauchte ich die Waffe noch nicht.
    »Unter Umständen weiß Rufus
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