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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker
Autoren: A.F.Morland
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bekämpfte seit Jahren die schwarze Macht mit großem Erfolg. Im Keller des Hauses, in dem die Mitglieder dieser Vereinigung wohnten, befand sich ein magisches Auge. Yuums Auge. Und dieses hatte Daryl gezeigt, wohin Rufus meine Freundin gebracht hatte.
    »Sie befindet sich in den Katakomben von St. George«, sagte der Ex-Dämon.
    Ich drehte sofort den Zündschlüssel. »Wie geht es ihr?« fragte ich heiser, während ich losfuhr.
    »Sie ist okay«, antwortete Mr. Silver. »Du sorgst dich viel zu sehr um sie.«
    »Schließlich liebe ich sie.«
    »Ja, aber du willst nicht wahrhaben, daß Vicky kein dummes, verängstigtes Gänschen ist, das von einem hysterischen Anfall in den anderen fällt, wenn es einem Dämon begegnet. Natürlich ist sie sich der Gefahr bewußt, in der sie sich befindet, aber sie weiß auch, daß selbst Rufus zu vernichten ist. Selbst der gefährlichste und größte Höllen-, feind hat irgendwo seine Achillesferse.«
    »Meine Achillesferse ist eben Vicky«, sagte ich. »Ich kann es nicht ändern.« Ich fuhr nach Westen, Richtung Hillingdon. Dort gab es eine uralte, verfallene Abtei, und darunter befanden sich die Katakomben von St. George.
    Ich konnte es kaum erwarten, Vicky aus ihrer unangenehmen Lage zu befreien. »Ist dieser Killer auch in den Katakomben?« erkundigte ich mich.
    »Ihn hat Pakka-dee nicht gesehen«, antwortete Mr. Silver. »Er fragte, ob er mit seinen Freunden zur Abtei kommen solle. Ich lehnte dankend ab. Viele Köche verderben den Brei. Ich sagte ihm, wir würden ohne seine Hilfe auskommen. Immerhin sind wir zu dritt. Das heißt… Eigentlich sind wir zu viert. Ich habe das Höllenschwert sicherheitshalber auch mitgenommen.«
    Er trug Shavenaar bestimmt in der Lederscheide auf dem Rücken, aber das war nicht zu sehen, weil sich auch die lebende Waffe unsichtbar gemacht hatte.
    Mir kam vor, als würde die Fahrt kein Ende nehmen. Sie dauerte eine Ewigkeit für mich. Jede Minute quälte mich. Aber endlich erreichten wir unser Ziel.
    Im Innenspiegel erschien plötzlich Boram, der seine Dampfgestalt verdichtet hatte, wodurch er sichtbar wurde.
    Vor uns ragten grauschwarze Mauerfragmente auf. Blitzschlag und Feuer hatten die Abtei zerstört, und der Zahn der Zeit hatte so lange an den Mauern genagt, bis ein Großteil davon einstürzte.
    Niemand kümmerte sich mehr um die Abtei. Man riß das, was noch vorhanden war, nicht ab, baute die Ruine aber auch nicht wieder auf, weil beides Geld gekostet hätte und keines dafür vorhanden war.
    Ein kühler Hauch wehte mir ins Gesicht, als ich ausstieg. Ich hatte den Rover, 200 Meter von der Ruine entfernt, angehalten und unter einer großen Föhre abgestellt. Die Äste des Baumes hingen tief herab. Es sah so aus, als wollten sie meinen Rover zudecken.
    Shavenaar wurde nun sichtbar. Der Griff des Höllenschwerts ragte über Mr. Silvers linke Schulter.
    »Sollte der Knochendämon da drin sein…« begann ich.
    »… könnte er Vicky als Trumpf gegen uns einsetzen«, fuhr Mr. Silver fort.
    »Genau das wollte ich sagen. Deshalb müssen wir haargenau wissen, wie wir dran sind und wo sich Vicky befindet.« Ich wandte mich an den Nessel-Vampir. »Wir brauchen wieder einmal deine Hilfe, Boram.«
    »Verfüge über mich, Herr«, sagte die Dampfgestalt hohl und rasselnd.
    »Du bist unser bester Kundschafter«, sagte ich. »Sieh dich in den Katakomben um. Stell fest, ob Vicky derzeit allein ist oder ob sich jemand bei ihr befindet, aber unternimm nichts auf eigene Faust, klar?«
    »Ja, Herr.«
    »Du greifst Rufus nicht allein an und versuchst nicht, Vicky allein zu befreien, denn das könnte schiefgehen. Nur wenn du nicht anders kannst, kämpfst du. Ansonsten kundschaftest du die Katakomben nur aus und kehrst unverzüglich zu uns zurück. Wir warten hier auf dich.«
    Boram versprach, so rasch wie möglich zurückzukommen.
    Bevor sich der Nessel-Vampir von uns trennte, sagte Mr. Silver noch zu ihm: »Sei vorsichtig.«
    »Rufus wird mich nicht bemerken«, versicherte die Dampfgestalt.
    »Das meine ich nicht. Daß du dich absolut lautlos bewegst, weiß ich«, sagte Mr. Silver. »Ich wollte darauf hinweisen, daß der Knochendämon dort unten möglicherweise Fallen errichtet hat, damit man nicht an Vicky herankommt.«
    »Ich werde diese Fallen umgehen«, sagte der weiße Vampir und verließ uns.
    Mr. Silver kräuselte die Nase.
    »Was hast du?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht; irgendwie habe ich kein gutes Gefühl.«
    »Du befürchtest, es könnte etwas
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