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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth
Autoren: Ruth Langan
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wurde lauter und erfüllte die kleine Kapelle mit zauberhafter Musik.
    Mistress Malloy und Vinson standen einträchtig an der Tür und sahen zu, wie Keane Brianas Hand nahm.
    „Verzeiht, Mylady, dass ich Euch in diesem Augenblick störe. Aber ich wollte Euch sagen, dass ich Alana mitgebracht habe, wie Ihr verlangt hattet. Sie wird von meinem Arm aus zusehen, wie ihr Vater heiratet.“
    „Nein, Mistress Malloy“, widersprach Briana freudestrahlend. „Ich habe meine Meinung geändert. Sie soll nicht von weitem zusehen müssen. Sie wird Teil der Zeremonie sein, weil sie zu uns gehört und für immer zu uns gehören wird.“
    Briana nahm der Haushälterin das kleine Mädchen ab und zog es dicht an sich. Sofort griff Alana mit einer Hand in Brianas Locken und hielt auf der Stelle ein Büschel fest. Dabei stieß sie unverständliche, aber zufrieden klingende Laute aus.
    Mistress Malloy nahm den Schleier vom Tisch und schickte sich an, ihn auf Brianas Kopf zu befestigen.
    „Nein, nicht über die Augen. Der Schleier soll mir nicht übers Gesicht hängen.“
    „Aber es gehört sich nicht, dass die Braut ihr Gesicht vor der Trauungszeremonie aller Welt zeigt.“
    „Ich will mich nicht verstecken, Mistress Malloy.“ Briana warf Keane ein umwerfendes, strahlendes Lächeln zu. „Ich will sehen, wohin ich gehe – und mit wem.“
    Keane lachte halblaut auf. „Ich hätte von dir auch nicht erwartet, dass du dich an die Konventionen halten würdest, mein Liebes.“
    Mistress Malloy gehorchte ohne weiteren Einspruch, und zusammen mit Vinson sah sie zu, wie Briana, die kleine Alana auf dem Arm, an Keanes Seite den Gang zum Altar beschritt.
    Die alte Haushälterin blieb mit dem Butler in der hintersten Ecke der Kapelle stehen und wischte sich ein paar Tränen ab. „Es tut dir doch nicht leid, Vinson?“
    „Wie bitte? Was meinst du?“
    „Dass wir die beiden praktisch miteinander verkuppelt haben, um Carrick zu retten.“
    Der Butler räusperte sich und murmelte ein paar unverständliche Worte, die Mistress Malloy als Zustimmung zu ihrer Meinung deutete. Er musste daran denken, wie er und sein Herr vor Kurzem einen ruhigen Moment genutzt hatten, um ein kurzes Gespräch unter vier Augen zu führen.
    Sie hatten über das Leben und die Liebe gesprochen und darüber, welch seltsame Wege das Schicksal oft wählte, um Menschen zu den wundervollsten Erlebnissen zu führen. Heute würden zwei der einflussreichsten Familien von Irland miteinander vereint werden. Und zwei von Irlands mutigsten Männern würden gemeinsame Wege einschlagen. Welche Art von Kriegern und Freiheitskämpfern würde bei dieser Vereinigung herauskommen? Das würde nur die Zeit zeigen können.
    Am Altar hatte der Priester damit begonnen, über die geheimnisvollen Wendungen des Lebens zu predigen und über das Glück, die Freuden der Liebe miteinander teilen zu können. Er sprach von der Kraft, die den Menschen aus der Sicherheit einer liebenden Familie heraus wuchs, und der Treue zum Heimatland.
    Für Briana O’Neil verkörperte ihr Geliebter jedes Wort, was der alte Bruder Malone sagte. In seiner ruhigen Kraft und seinem ehrenhaften Denken lag alles, was sie sich von einem Mann erhoffte.
    Zu Hause, schien ihr Herz ihr zuzuflüstern, als sie die alten überlieferten Worte sprach, mit denen das Ehegelübde besiegelt wurde. Durch ihre Tränen hindurch lächelte sie. Mit Keane O’Mara an ihrer Seite hatte sie endgültig ihr Zuhause gefunden.
     
    – ENDE –
     
      
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