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1548 - Orbit im Nichts

Titel: 1548 - Orbit im Nichts
Autoren: Unbekannt
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und Nakken ermöglichte. Er hatte den Paranakk bauen helfen, ein Gerät, das menschliche Logik und nakkische Parafähigkeiten zu kombinieren wußte und energetische Ströme erzeugte, die es möglich machten, gezielt zu parallelen Wirklichkeiten vorzustoßen, insbesondere zu solchen Ebenen, auf denen man Fiktivversionen der Kunstwelt Wanderer zu finden hoffen durfte. Er lebte seit einer halben Ewigkeit auf Akkartil, dem Forschungsplaneten der Nakken, und kannte sich im Umgang mit den Gastropoiden besser aus als irgendein anderer Terraner - Idinyphe ausgenommen, aber die wollte ja nicht mehr als Terranerin betrachtet werden. Er hatte erfolgreich mit führenden nakkischen Wissenschaftlern wie Paunaro und Willom zusammengearbeitet.
    Alle Voraussetzungen, daß menschliches und nakkisches Wissen miteinander kombiniert und die Suche nach der verschollenen Superintelligenz ES mit vereinten Kräften betrieben werden könnte, schienen gegeben. Und dennoch kam es immer wieder zu solchen Situationen wie diesen: Ein Nakk hatte eine Idee, die ihm erfolgversprechend erschien. Er versuchte, die Idee zu verwirklichen. Der Terraner hätte ihm dabei wahrscheinlich helfen können. Aber der Nakk verstand es nicht, seine Gedanken zu erklären - oder der Terraner war zu verbohrt, um die Erklärung zu verstehen. Trotz Lasim und Jahren des Sichaneinander-Gewöhnens gab es noch immer Augenblicke, in denen der Nakk und der Mensch aneinander vorbeiredeten.
    So wie in diesen Minuten. Dabei hatte der Pararealist gerade in die Zusammenarbeit mit Chukdar große Hoffnungen gesetzt. Sie hatten sich, als sie das erstemal zusammentrafen, so vielversprechend aufeinander abgestimmt.
     
    *
     
    Damals hatte Sato Ambush eine neue Idee entwickelt. Der Paranakk war ein nützliches Gerät. Er erleichterte das Auffinden von Parallelwirklichkeiten, die sich dadurch auszeichneten, daß sie den Kunstplaneten Wanderer enthielten. Gerade solche Pararealitäten waren für die Art und Weise, wie die Nakken die Suche nach der Superintelligenz ES betrieben, von besonderer Bedeutung. „Je mehr wir über alle Arten von Wanderer-Manifestationen erfahren - fiktiven ebenso wie nichtfiktiven -, desto größer ist unsere Aussicht, die Parameter-Sammlung zu vervollständigen, die wir benötigen, um den Aufenthaltsort des Innersten ausfindig zu machen", hatte Paunaro damals gesagt und hatte sich dabei einer Ausdrucksweise bedient, die erstaunlich klar und eindeutig war.
    Nur eines hatte ihn gestört: Er konnte den Nakken mit Hilfe des Paranakk zwar Unmengen von Daten beschaffen, aber dadurch wurde er um keinen Deut schlauer, was die Methode anging, deren sich die Gastropoiden bedienten, um ES zu finden. Dem mußte abgeholfen werden. Es war ihm klar, daß die Nakken mit Hilfe ihrer paranormalen Fähigkeiten in den Hyperraum blickten und sich durch simple optische Beobachtung die Daten beschafften, die sie brauchten. Der Pararealist verstand auch, daß jede Manifestation der Kunstwelt Wanderer, ob es sich nun um deren fiktive oder reale Erscheinungsform handelte, ein Ereignis im funfdimensionalen Raum darstellte, das von den Nakken als kurzlebige Leuchterscheinung wahrgenommen werden konnte.
    Um die Erregung zu verstehen, die sich der gesamten nakkischen Wissenschaftlergemeinde auf Akkartil bemächtigt hatte, mußte man folgenden Zusammenhang kennen. Die Nakken waren seit Zehntausenden von Jahren auf der Suche nach dem Überwesen ES. Mehr als 50 000 Jahre lang hatten sie mit ihren paranormalen Fähigkeiten versucht, die Superintelligenz irgendwo zu erspähen. Den entsprechenden Auftrag hatten sie von ESTARTU selbst erhalten. Man konnte vermuten, daß die Herrscherin des Reiches der Zwölf Galaxien nach dem, den sie ihren Bruder nannte, suchte, weil sie selbst aufgrund der Machenschaften des Hexameron in Not und Gefahr geraten war. Den Nakken jedenfalls war es trotz ihrer erstaunlichen 5-D-Begabung nicht gelungen, dem Überwesen auf die Spur zu kommen. Zu selten - so hatte Willom sich einst ausgedrückt - waren die Manifestationen der Kunstwelt Wanderer, als daß sich daraus eine ES-Spur hätte konstruieren lassen. Im Lauf der Jahrtausende hatte der Eifer der Nakken nachgelassen. Ihre Mentalität war zwar verschieden von der des Menschen, aber auch sie fanden es schwer einzusehen, warum sie weiterhin an einem Projekt arbeiten sollten, das ihnen keinerlei Aussicht auf Erfolg bot und das außerdem auf das Ansinnen eines Wesens zurückging, von dem man schon seit Jahrtausenden
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