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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz
Autoren: Jason Dark
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Einsatzleiter verabschiedete sich mit einem Handschlag von mir. Er grüßte auch den Professor, der nichts gesagt und nur nachdenklich auf der Stelle gestanden hatte. Ich wusste nicht, welche Rolle er spielte oder ob er überhaupt in diesem Fall mitmischte. Jedenfalls hatte er Kathy Hamilton so gut gekannt, dass er sich mit ihr hatte treffen wollen.
    Er hatte bemerkt, dass ich ihn anschaute. »Und jetzt haben Sie einige Fragen an mich.«
    »Ja, das ist so.«
    »Hier oben?«
    »Bestimmt nicht. Wir können auch woanders hingehen.«
    »Das wäre mir recht.«
    »Dann kommen Sie…«
    ***
    Es war ein kleines Café oder eine Coffee Bar, die wir betraten. Der Laden lag nicht weit entfernt, und es roch intensiv nach Kaffee, als wir die Tür hinter uns geschlossen hatten.
    Freie Plätze gab es genug, und wir suchten uns einen Tisch aus, an dem zwei Sessel standen. Das Getränk hatten wir uns an der Theke holen und auch dort bezahlen müssen.
    Ich hatte mich für einen normalen Kaffee entschieden. Der Professor für irgendein Mixgetränk.
    Er rückte sofort mit einer Frage heraus, die ihm offenbar zu schaffen machte.
    »Glauben Sie, dass Kathy Hamilton tot ist?«
    »Sollte sie das denn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie ist gerettet worden«, sagte ich. »Und zwar sehr spektakulär und von einer Gestalt, die ich nicht identifizieren konnte. Aber sie hat Kathy nicht aufschlagen lassen und ist mit ihr verschwunden.«
    Der Professor wollte mir nicht so recht glauben. »Sie waren doch Augenzeuge. Können Sie ihren Retter nicht beschreiben?«
    »Es ging alles sehr schnell.«
    Askin trank einen Schluck von seinem Gebräu und schüttelte den Kopf.
    Damit gab er zu, dass er nichts von dem begriff, was ich berichtet hatte.
    Es ärgerte mich, dass alles so schnell gegangen war und ich kaum etwas mitbekommen hatte, aber so war es nun mal, ich konnte es nicht ändern.
    »Ja«, sagte ich mit leiser Stimme, »wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun.«
    »Das Sie aufklären möchten?«
    »Davon können Sie ausgehen, Professor. Nur weiß ich nicht, wo ich ansetzen soll.« Ich schaute ihn an. »Vielleicht können Sie mir dabei helfen. Das wäre nicht schlecht.«
    Er schaute zwei jungen Frauen nach, die knallenge Hosen trugen und sich ihre Getränke an der Theke abgeholt hatten. Jetzt gingen sie zu einem Tisch und nahmen dort Platz.
    »Wie sollte ich Ihnen helfen können?«
    »Zumindest kannten Sie Kathy Hamilton.«
    »Das stimmt. Ich hatte sogar vor, sie zu besuchen, denn sie wohnte in dem Haus, von dessen Dach sie sich gestürzt hat.«
    Mir war das neu, aber es hatte eigentlich auch auf der Hand gelegen.
    Warum hätte sich Kathy ein fremdes Dach für ihre Tat aussuchen sollen?
    »Das ist mir neu. Sie kannten Kathy also gut. Woher? Welche Verbindung bestand zwischen Ihnen und ihr?«
    »Das ist ganz einfach. Sie war meine Studentin.«
    »Oh…«
    Askin lächelte. »Ja, ich bin Professor der Archäologie, und Kathy Hamilton hat meine Vorlesungen besucht. Sie war sehr neugierig und interessiert. Wir hatten ein gutes Verhältnis zueinander.« Er winkte ab, als wollte er von diesem Thema ablenken. »Das habe ich mit den meisten meiner Studenten.«
    »Und Sie wollten also zu ihr?«
    »Sicher.«
    »Gab es einen besonderen Grund?«
    Max Askin hatte die Tasse angehoben und ließ sie jetzt wieder sinken, ohne getrunken zu haben. »Ich weiß nicht, was Ihnen durch den Kopf geht, Mr Sinclair, aber es waren rein fachliche Gründe, die es für diesen Besuch gab. Wir wollten etwas besprechen.«
    »Darf ich das Thema erfahren?«
    »Ja, das dürfen Sie. Es ging um einen alten Fund, den wir gemacht haben. Besser gesagt um ein Relief, das sehr alt ist. Ich schätze es auf viertausend Jahre.«
    »Das ist enorm.«
    Askin nickte. »Man rechnet es der Zeit des Königs Gilgamesch zu. Nun ja, wir haben es ausgegraben und zunächst als Leihgabe nach London bringen können, um es zu untersuchen.«
    »Und was ist darauf zu sehen?«, fragte ich.
    Erst jetzt trank der Professor seinen Kaffee. Danach sah seine Haut leicht gerötet aus. »Man kann sagen«, murmelte er, »dass es sich dabei um eine pornografische Darstellung handelt. Jedenfalls steht eine gemischte Gruppe aus Männern und Frauen hintereinander und dabei sehr dicht zusammen.«
    »Alles klar.«
    »So etwas hat es schon zu allen Zeiten gegeben. Der Sextrieb war immer das Entscheidende. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber wem erzähle ich das?«
    »Klar. Aber jedes Bild oder jede Darstellung hat
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