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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau
Autoren: Unbekannt
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geschehen. „Zeige dich!" rief die Frau laut, „Ich soll dir Vertrauen entgegenbringen, und du versteckst dich vor mir."
    Sie bekam keine Antwort. Es erfolgte auch keine Reaktion. Die mentale Ausstrahlung blieb auch unverändert. „Du bist darauf vorbereitet", fuhr Gesil laut fort, „daß ich dir meinen Geist öffne. Ich werde das jetzt tun, aber ich könnte mir denken, daß dir das wenig gefällt." Wieder keine Reaktion. „Sieh dieses Bild!
    Spüre meine Gedanken!"
    Sie gab sich selbst mental frei. Und sie legte sich ganz bewußt keine Grenzen auf. Er sollte spüren, was sie im Augenblick empfand.
    Ein lautloser Schrei des Entsetzens peitschte in ihr Bewußtsein. Der Bewahrer hatte die Abneigung und das Ekelgefühl vernommen, das sie wegen der Normung der Hamakau für ihn empfand. Er war zutiefst schockiert.
    Noch blieb er gegenwärtig. Dann machte das Entsetzen der Enttäuschung Platz, und seine Mentalimpulse begannen zu verwehen. Kurz darauf war er nicht mehr an diesem Ort vorhanden. Gesil blieb eine Weile stumm sitzen.
    Dann griff sie wieder zu Pinsel und Palette, um das Bild zu vollenden.
     
    *
     
    Zwölf Tage vergingen nahezu ereignislos. AK-415 tauchte gelegentlich auf und erkundigte sich nach ihren Wünschen, aber sie verspürte nicht das Verlangen, mit einem Roboter zu diskutieren.
    Das Bild des Hamakau hatte Gesil längst vollendet und zu den anderen gestellt. Sie war schon jetzt gespannt, wie Conn-Y-Spreik bei seinem Anblick reagieren würde.
    Der Betreuer war für sie nach wie vor unerreichbar. Dafür schien aber irgend jemand, vermutlich Serb-ASherba, die Befugnisse des Pasyns erweitert zu haben, denn dieser nahm nun in Verbindung mit dem Schweberoboter die Aufgaben wahr, die sonst Conny erledigt hatte.
    Gesil wurde allmählich ungeduldig. Sie suchte schließlich den Kommunikationsraum in der dritten Ebene auf und verlangte, den Kommandanten zu sprechen. Nach dem vierten Versuch meldete sich Serb-A-Sherba auch. „Zwei Fragen", sagte die Frau. „Was ist los mit Conn-Y-Spreik? Wann bekomme ich ihn zurück? Und wann erreichen wir Kontido?"
    „Das sind drei Fragen", entgegnete der Truillauer mit dem grünen Streifen ziemlich schroff. „Erspare dir deine Spitzfindigkeiten, und beantworte meine Fragen!"
    Sie schlug ganz bewußt eine härtere Tonart an. Da sie für den Bewahrer eine außergewöhnlich wichtige Person war und Serb-A-Sherba das wußte, konnte sie sich das erlauben. „Und halte dich besser an die Wahrheit", fügte sie noch hinzu. „Was willst du damit sagen?" Der Truillauer rollte auf die Aufnahmeoptik zu, als wolle er Gesil erschrecken. „Du erwähntest kurz vor der Ankunft im Flinx-System, daß der Bewahrer zwanzig Tage nicht erreichbar wäre.
    Er war aber einen Tag nach dem Abflug von Hamak bei mir. Also hast du gelogen."
    „Nein, nein!" Serb-A-Sherba wurde nervös. Er rollte jetzt unruhig umher. „Du darfst mir gegenüber nichts von dem erwähnen, was zwischen dem Herrn und dir geschieht. Das könnte schlimm für uns beide enden. Für mich galt, daß der Bewahrer zwanzig Tage unerreichbar war, und das traf auch zu."
    „Lassen wir das. Du hast meine Fragen nicht beantwortet."
    „Conn-Y-Spreik wird sich in Kürze bei dir melden. Wann das der Fall ist, steht noch nicht fest.
    Er wird dir selbst die Gründe seiner Unpäßlichkeit nenne. Und was Kontido betrifft, so werden wir den Planeten schon morgen erreichen. Es ist aber ganz sicher, daß dir Conn-Y-Spreik dann noch nicht zur Verfügung stehen wird."
    Das waren interessante Neuigkeiten. „Danke", sagte Gesil. „Das war’s dann wohl."
    „Eigentlich nicht." Serb-A-Sherba hatte sich wieder in der Gewalt. „Da ist noch das Problem mit den beiden blinden Passagieren. Ich habe neue Hinweise dafür erhalten, daß sie wieder aktiv geworden sind."
    Damit konnte Gesil nun gar nichts anfangen. Sie hatte die beiden Hamakau-Truillauer auf ihrem Heimatplaneten zurückgelassen. Daran gab es keine Zweifel. Wollte Serb-A-Sherba ihr eine Falle stellen, um etwas von ihr zu erfahren?
    Pak-O-Noor und Quest-U-Rag waren nicht gerade davon begeistert gewesen, daß sie nun tatenlos unter echten Hamakau leben sollten. Daran erinnerte sich Rhodans Frau gut, aber schließlich hatten die beiden nachgegeben und sich unter die Insektenwesen gemischt. „Ich kann dazu nichts sagen", entgegnete Gesil. „Ich weiß nichts über diese angeblichen Topar."
    Sie schaltete ab.
    Nachdenklich machte sie sich auf den Rückweg in ihre Räume. Als sie vor ihrer
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