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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau
Autoren: Unbekannt
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es Schlimmeres als den Boten des Unheils?"
    Auch Gesil hatte die Plattform verlassen. Andere Hamakau schwirrten heran. Sie machten einen absolut friedlichen Eindruck. „Du hast ihn zurück nach Hamak gebracht", vermutete Urgenta, an Gesil gewandt. „Wer bist du?"
    „Ich heiße Gesil und komme von einer fernen Welt jenseits von Truillau", antwortete Rhodans Frau. „Noch sehe ich keinen Weg, die veränderten Hamakau zurückzuverwandeln. Aber vielleicht kommt der Tag, an dem die Macht des Bewahrers gebrochen wird. Dann wird es solche Gestalten nicht mehr geben, die glauben, sie seien die ideale Lebensform."
    „Ihr müßt eins wissen", erklärte Conn-Y-Spreik den Hamakau. „Der Bote des Unheils ist zwar gelandet, aber es sind keine Entführungen vorgesehen. Wir sind nur hier, weil Gesil mein Urvolk kennenlernen wollte."
    „Seid unsere Gäste", bat Urgenta.
    Andere Hamakau schwirrten heran, während sich zwischen Gesil, Conny und mehreren Flugwesen ein Gespräch entwickelte. Meistens stellte die Frau Fragen, und die Hamakau antworteten bereitwillig.
    Der Eindruck, den Gesil erhielt, stimmte sie sehr nachdenklich.
    Die Hamakau waren überaus liebenswert und fröhlich. Auf technische Errungenschaften hatten sie schon lange verzichtet - von der Verwendung elektrischer Energie einmal abgesehen. Sie strebten nach geistiger Erfüllung und einem harmonischen Zusammenleben mit allem, was die Natur ihrer Heimatwelt hervorgebracht hatte.
    Ihre moralischen Wertvorstellungen weckten Bewunderung. Ihre Welt und ihr Leben waren in Ordnung, wenn da nicht der Bote des Unheils gewesen wäre. In unregelmäßigen Zeitabständen tauchte die CASSADEGA hier auf. Dann wurden Hunderte oder Tausende von Hamakau eingefangen.
    Der Funke des Vertrauens sprang zwischen den ungleichen Wesen schnell über. Nach einer Stunde wagte es Gesil, sich mit einer Frage an Urgenta und ihre Artgenossen zu wenden. „Wäre es möglich, daß ihr zwei umgeformte Hamakau bei euch aufnehmt? Spreik muß wieder zurück auf das Raumschiff, aber ich habe da noch ein kleines Problem."
    „Was geht hier vor?" fragte Conn-Y-Spreik staunend. „Gesil, wovon sprichst du überhaupt?"
    „Bitte, hole die beiden großen Koffer von der Plattform und öffne sie."
    Der Amorphe rollte davon und kehrte schnell wieder zurück. Er öffnete die beiden Behälter. Pak-O-Noor und Quest-U-Rag rollten heraus. „Auch diese beiden waren einmal Hamakau", erklärte die Frau. „Conny, das sind die beiden Truillauer, nach denen Serb-A-Sherba sucht. Ich denke, es ist besser, wenn sie hier auf Hamak bleiben."
    Conn-Y-Spreik machte einen völlig irritierten Eindruck. „Du wirst dieses kleine Geheimnis für dich behalten", verlangte sie. „Es handelt sich schließlich um deine Artgenossen. Versprichst du mir das?"
    „Natürlich, Gesil. Natürlich." Als er sprach, waren Trauer und Schwermut in seinen Worten zu erkennen. „Es wäre schön, wenn sie ihre richtigen Körper zurückbekämen. Wie konnte ich mich je in dieser unförmigen Gestalt wohl fühlen? Der Bewahrer hat sich an uns versündigt. Bitte, laß uns zur CASSADEGA zurückkehren, bevor mich der Wahnsinn befällt."
    Gesil konnte mit dem armen Burschen mitfühlen. Sie erkannte jetzt auch das Risiko, das mit dieser Exkursion verbunden war. Sie hatte Conny in schwere Verzweiflung gestürzt. Immerhin, sie hatte auch Pak-O-Noor und Quest-U-Rag vor dem sicheren Tod bewahrt.
    Noch schwerwiegender waren ihre persönlichen Erkenntnisse.
    Sie hatte sich zeitweise zum Bewahrer hingezogen gefühlt. Aber dessen frevelhafte Manipulationen an lebenden Wesen konnte sie nicht mehr akzeptieren. Es war unvorstellbar, wie in seinem Auftrag diese herrlichen und friedfertigen Insektenwesen zu unansehnlichen Fladen umgeformt wurden.
    In Gesil entstand ein neues Gefühl für den Beherrscher von Truillau.
    Eine abgrundtiefe Abneigung
     
    7.
     
    Gesil war sich eigentlich ganz sicher, daß sie die Sache mit den beiden blinden Passagieren gut gelöst hatte.
    Daß Pak-O-Noor und Quest-U-Rag auf Hamak kein ideales Leben führen können würden, ließ sich nicht ändern.
    Conn-Y-Spreik hatte sich nach der Rückkehr an Bord ziemlich schnell von ihr verabschiedet.
    Gesil hatte dafür Verständnis. Die Eindrücke, die er bei seinem Stammvolk gewonnen hatte, mußten seine Gefühle ganz schon durcheinandergewirbelt haben.
    Der Kommunikationsraum stand Rhodans Frau weiter zur Verfügung. Sie nahm von dort Verbindung mit Serb-A-Sherba auf, der auch jetzt betont höflich
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