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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau
Autoren: Unbekannt
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und zuvorkommend wirkte. „Wir werden in Kürze Kurs auf den Stern Opieel nehmen", teilte er bereitwillig mit. „Kontide ist der einzige Planet des Systems und die Heimat der Kontiden. Da ich noch ein paar andere Dinge zu erledigen habe, rechne ich mit etwa zehn Tagen bis zu unserer Ankunft dort."
    Gesil bedankte sich. „Eine Frage noch", sagte der Kommandant, als sie die Verbindung unterbrechen wollte. „Wir haben Hinweise dafür gefunden, daß sich die beiden gesuchten blinden Passagiere tatsächlich in der Tabuzone aufgehalten haben. Ist dir nie etwas aufgefallen?"
    „Doch, Serb-A-Sherba. Und ich habe Conn-Y-Spreik darüber informiert, daß ich zwei Truillauer unten im Garten beobachtet hatte."
    „Die beiden müssen aber bei dir im Palast gewesen sein", behauptete der Kommandant. „Der Palast ist groß", entgegnete Gesil kühl. „Ich bewohne nur einen kleinen Teil und bin in vielen Sektoren noch nie gewesen."
    „Das sehe ich ein, Gesil." Serb-A-Sherba druckste ein wenig herum. „Es ist nur so, daß wir während deines Aufenthalts auf Hamak alles systematisch abgesucht haben. Gefunden haben wir die beiden nicht. Wir haben aber festgestellt, daß der Transmitter in der Dachebene manipuliert wurde. Allerdings hat ihn danach niemand unbefugt benutzt. Auf diesem Weg können die beiden also nicht entwischt sein."
    Gesil wollte dieses Gespräch beenden. „Ich denke", sagte sie, „das ist dein Problem. Wenn mir etwas auffallen sollte, werde ich dich oder Conn-YSpreik benachrichtigen. Mehr kann ich dazu nicht sagen."
    Sie unterbrach endgültig die Verbindung.
    War es möglich, daß Conny doch etwas ausgeplaudert hatte? Sie fand keine Antwort auf diese Frage, während sie zur zweiten Ebene zurückkehrte und sich dort in den Raum begab, in dem sie ihren Malereien nachging.
    Sie brauchte Klarheit. Deshalb nahm sie den Kontakter und drückte die Taste. Conn-Y-Spreik sollte sofort kommen.
    Dann packte sie die Farben aus, um ein neues Bild zu malen, einen Hamakau in seiner Orginalgestalt.
    Als mehrere Minuten verstrichen waren, fiel ihr auf, daß Conn-Y-Spreik immer noch nicht erschienen war. Das war ganz und gar ungewöhnlich. Sie betätigte noch einmal den Kontakter.
    Etwa fünf Minuten später glitt ein Schweberoboter herein. Es handelte sich um ein Modell, das sie schon unten im exotischen Garten gesehen hatte. „Bedauerlicherweise ist dein Betreuer Conn-Y-Spreik im Moment unabkömmlich", teilte der Roboter mit. „Ich bin AK-415. Ich bin dir vorläufig zugeteilt worden, bis er wieder zur Verfügung steht."
    „Mit welcher Begründung bleibt Conny fern?" Gesil staunte, denn so etwas war noch nie vorgekommen. Ob diese Unabkömmlichkeit etwas mit den Ereignissen auf Hamak zu tun hatte? Oder gar mit den verschwundenen blinden Passagieren? Oder hatte sie dem Hamakau-Truillauer falsches Vertrauen geschenkt? „Den Grund wird dir Conn-YSpreik nennen, wenn er wieder einsatzbereit ist", lautete die Antwort.
    Einsatzbereit!
    Das klang, als sei der Hamakau-Truillauer eine Maschine.
    Gesil fand sich zunächst einmal damit ab. Sie entließ den AK-415 und begann das Bild zu malen. #Diesmal war es etwas anders.
    Das Bild war im Entstehen begriffen, und Gesil war in ihre Arbeit versunken. Vielleicht hatte sie deshalb keine Annäherungsphase wahrgenommen. Möglicherweise hatte sie aber auch ihren phrenopathischen Sinn seit der Rückkehr von Hamak ganz unterdrückt.
    Er war ganz plötzlich da. Und ganz nah. Unsichtbar. Und doch mit einer körperlichen Wirkung.
    Die Frau legte den Pinsel aus der Hand und nahm die heftigen Gefühlsimpulse in sich auf.
    Scheu, Angst und die Forderung. Diese Emotionen wiederholten sich in der bekannten Form. Sie konnte sie alle gut interpretieren. Sie verstand die Gefühlsregungen des Bewahrers immer besser.
    Auch die Aussage kam nun klar an.
    Ich brauche dich, Gesil!
    Die Augen der Frau ruhten auf dem unfertigen Bild. Daß hier ein echter Hamakau bereits konkrete Formen angenommen hatte, war schon deutlich zu erkennen. Das Bild weckte alle Erinnerungen an den Aufenthalt auf dem Heimatplaneten Conn-Y-Spreiks, Pak-O-Noors und Quest-U-Rags.
    Die fast makellosen Hamakau!
    Die verunstalteten Wesen wie Conn-Y-Spreik, Pak-O-Noor und Quest-U-Rag!
    Wie sollte das alles zusammenpassen?
    Gesil spürte die Forderung des Unsichtbaren.
    Diesmal hatte er sich offensichtlich darauf eingestellt, daß sie ihm seinen Geist öffnen würde.
    Was beim letzten Versuch noch wie ein Schock gewirkt hatte, sollte jetzt
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