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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau
Autoren: Unbekannt
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Staffelei stand, entdeckte sie dort eine Notiz: So einfach lassen wir uns nicht abschieben. Pund Q. Tod dem Bewahrer!
    Sie zerriß den Zettel und warf ihn in einen Abfallvernichter.
    Sollte es den beiden tatsächlich gelungen sein, wieder an Bord der CASSADEGA zu gelangen?
    Oder war das ein Teil der Falle, die Serb-A-Sherba aufgebaut hatte? Eigentlich konnte das nicht sein, denn der Kommandant konnte die Namen des Duos doch gar nicht kennen.
    Oder doch? Hatte Conn-Y-Spreik etwas ausgeplaudert? Wenn ja, dann mußte Serb-A-Sherba doch davon ausgehen, daß die beiden Hamakau auf ihrer Heimatwelt geblieben waren. Dann wußte er aber auch, daß Gesil sie in den Koffern ihrer angeblichen Ausrüstung aus der CASSADEGA geschmuggelt hatte.
    Und daß Conn-Y-Spreik ihr dabei unfreiwillig geholfen hatte.
    Egal, wie es war. Etwas stimmte hier nicht.
     
    *
     
    AK-415 kam in der Mitte des nächsten Tages zu ihr und ließ sie wissen, daß die CASSADEGA den Planeten Kontido in weniger als einer Stunde erreicht haben würde.
    Gesil schaltete den Holo-Projektor in ihrem Wohnraum ein. Ringsum entstand das plastische Bild der Kommandozentrale. Serb-A-Sherba lag auf seinem Podest und gab Anweisungen. In einer Pause begrüßte er auch die Frau. „Diesmal ist es nicht so einfach", meinte er und deutete mit einem Tentakelarm auf die Anzeigen, die sich mit den physikalischen Daten des Planeten Kontido befaßten.
    Rhodans Frau überflog die Werte.
    Kontido besaß einen Äquatordurchmesser von 27000 Kilometern, war also ein stattlicher Brocken.
    Entsprechend hoch war auch seine Gravitation, die in der Äquatorregion noch 1,7 Gravos betrug.
    Er rotierte mit einer hohen Geschwindigkeit. Ein Umdrehungstag dauerte nur acht Stunden. Die Folge davon war eine starke Abplattung an den Polen.
    Die Rotationsgeschwindigkeit beeinflußte aber auch in hohem Maß die klimatischen Verhältnisse. Das ließ sich aus den ersten Bildern erkennen, die Gesil zur Verfügung gestellt wurden.
    Kontido war eine karstige, sturmgepeitschte Welt mit düsterer, nebliger Atmosphäre. Alles in allem ein für terranische Verhältnisse ungastlicher und unfreundlicher Himmelskörper.
    Weitere Daten gesellten sich zu der hohen Gravitation und dem abweisenden Klima. Der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre betrug an keinem Ort mehr als zehn Prozent. Das war für einen Menschen entschieden zuwenig, um sich ohne Zusatzausrüstung im Freien zu bewegen. „Wir werden dort nicht landen", erklärte Serb-A-Sherba. „Ich parke die CASSADEGA in einem Orbit. Ich stelle dir eine Raumfähre zur Verfügung, die der Schweberoboter AK-415 steuern kann. Mehr als sieben Tage kann ich dir für deine Erkundungen nicht zur Verfügung stellen."
    „Welche Sprache benutzen die Kontiden?" wollte Gesil wissen. „Die Erfahrungen kannst du selbst sammeln." Das klang wieder ablehnend. „Bist du ein Kontide? Oder besser gefragt: Warst du ein Kontide?" Gesil ahnte, daß sie die Wahrheit getroffen hatte. „Ich brauche dir diese Fragen nicht zu beantworten", entgegnete der Kommandant schroff. „Kümmere dich lieber um dich und dein Vorhaben. In der Raumfähre findest du eine moderne Schutzkombination mit allem, was du brauchst. Du kannst die Schwerkraft regulieren, ständig mit AK-415, der Fähre und auch mit mir Kontakt aufnehmen."
    „Sehr schön", lobte Gesil. „Noch eins", bemerkte Serb-A-Sherba. „Der Anzug enthält auch einen Translator, falls du mit den Kontiden in ihrer Originalform plaudern möchtest."
    Das klang fast etwas spöttisch, aber Gesil ging nicht darauf ein. „Wo steht meine Fähre?" fragte sie. „AK-415 wird dich führen. Der Transmitter in der Dachebene ist bereits geschaltet."
    Serb-A-Sherba wandte sich wieder den Aufgaben in seinem Kommandostand zu und erteilte Anweisungen für das Einschwenken in eine orbitale Kreisbahn von 800 Kilometern Höhe.
    Gesil schaltete den Holo-Projektor ab. Der Schweberoboter wartete in ihrer Nähe. Als sie sich erhob, glitt er voraus in den Gang.
    Sie erreichten den Transmitter, der ursprünglich nur von Conn-Y-Spreik benutzt worden war.
    Nach dem Abstrahlprozeß fand sich Gesil in einer bekannten Umgebung wieder. Diese Raumfähre war baugleich mit jener, in der Kaldar sie von Bipula abgeholt hatte.
    Das Tor einer Außenschleuse glitt zur Seite. Der schweigsame AK-415 lenkte das Gefährt auf die in dunkle Wolkenvorhänge gehüllte Oberfläche von Kontido zu.
    Schon bald begann die breiige und neblige Atmosphäre an dem Gefährt zu zerren. AK-415
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