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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar
Autoren: Unbekannt
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einen Kompromiß. Das Schiff beförderte deinen SERUN mit Hilfe von Servofeldern nach draußen."
    „Ich hätte eigentlich erwartet, daß es gleichzeitig Willom alarmiert", meinte Idinyphe nachdenklich. „Hat mein Mentor sich nicht blicken lassen?"
    „Nein", antwortete Raman. „Ich habe mich schon darüber gewundert, daß er sich nicht um dich kümmerte. Ist es ihm denn egal, was du tust und läßt?"
    „Nun, er ist ein Nakk - und die nakkische Mentalität läßt sich nicht mit eurer Mentalität vergleichen", erklärte Idinyphe. „Willom spioniert mir nicht nach und fordert auch keine Rechenschaft über mein Tun und Lassen.
    Aber in unserer besonderen Situation hier auf Vaar müßte er besorgt sein, wenn er längere Zeit nichts von mir hört und nicht weiß, wo ich bin. Wie lange sind wir eigentlich hier unter dem Schiff?"
    „Rund einunddreißig Stunden Standardzeit", antwortete Herkules, die warnende Handbewegung Ramans mißachtend. „Damit wäre ich nicht so herausgeplatzt", rügte Raman. „Tut mir leid, Idinyphe. Ich sehe dir an, daß du über die Zeitangabe erschrocken bist, aber so lange brauchte dein SERUN nun einmal, um deinen Zustand völlig zu stabilisieren. Und uns hat es nichts weiter ausgemacht."
    „Das hätte mich auch nicht gestört", erwiderte Idinyphe. „Aber es beunruhigt mich sehr, daß Willom keine Nachforschungen angestellt hat, obwohl er seit einunddreißig Stunden nicht weiß, was mit mir los ist. Hier auf Vaar ist das nicht normal."
    Ihre Unruhe steigerte sich zur - Furcht um ihren Mentor, als ihr klar wurde, daß Willom schon lange vor ihrem Zusammenbruch darangegangen war, mit Hilfe vaarischer Großsyntrons und Spezialisten den zweiten Teil der dem Chirxiil-Fragment aufgeprägten Botschaft zu entschlüsseln.
    Sie zweifelte nicht daran, daß er früher oder später erfolgreich sein würde. Vielleicht kannte er inzwischen sogar die in der Botschaft enthaltene Information. Falls sie irgendwelche Hinweise auf die Unbekannten enthielt, die Verbindung mit ihr, Idinyphe, aufgenommen hatten, würde der Nakk nicht zögern, ihnen nachzugehen.
    Wenn er dabei unwissentlich ihre Kreise störte, brachte er sich möglicherweise in Gefahr. Die Unbekannten hatten mit ihrer Liquidierung der Kidnapper bewiesen, daß sie keine Skrupel kannten und fremdes Leben gering einschätzten. „Ich muß Willom finden und warnen!" stieß sie hervor.
    Sie aktivierte den Minikom ihres SERUNS und sandte ein Rufsignal auf der mit Willom vereinbarten Frequenz.
    Doch ihr Mentor meldete sich nicht. „Vielleicht hat er im Hotel eine Nachricht hinterlassen", sagte Raman. „Soll ich dort anfragen?"
    „Ich gehe persönlich hin", erklärte Idinyphe. „Wir begleiten dich", sagte Calla. - Die Siganesin rief über Funk ihren Gleiter herbei, der an der Peripherie des Raumhafens parkte.
    Danach ging es in schnellem Flug zum Villa Tharsis.
    Der Rezeptionssyntron antwortete auf ihre Fragen, daß Willom das Hotel vor fast genau einem Tag - der auf Vaar 26,25 Stunden Standardzeit entsprach - verlassen hatte. Vorher hätte er sich danach erkundigt, ob die Stadt Sigris einen Raumhafen besaß - und danach hätte er ein Gleitertaxi bestellt, mit dem er gleich darauf abgeflogen war. „Hat er keine Nachricht für mich hinterlassen?" fragte Idinyphe.
    Als die Rezeption verneinte, wollte Idinyphe wissen, ob ihr Mentor mit dem Gleiter nach Sigris hatte fliegen wollen. Das wußte die Rezeption nicht. Sie konnte es auch nicht feststellen, weil die Gleiterzentrale über die Fahrten ihrer Kunden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Auskunft gaben. Es sei denn, jemand hätte eine Autorisation vorgewiesen - und die besaß Idinyphe nicht.
    Aber sie war sicher, daß Willoms Flugziel der Raumhafen von Sigris gewesen war. Nur zweifelte sie daran, daß er sich noch jetzt, nachdem ein ganzer Vaar-Tag verstrichen war, dort aufhielt.
    Während sie noch überlegte, ob sie dennoch nach Sigris fliegen sollte, weil sie sonst keinen Anhaltspunkt besaß, meldete die Rezeption, daß das Visifon in ihrem Zimmer angesprochen hätte. „Ich nehme das Gespräch oben an!" rief sie und lief auch schon los.
    In ihrem Zimmer aktivierte sie das Gerät mittels Blickschaltung. Ihre Hoffnung, im Holo, das sich aufbaute, Willoms Abbildung zu sehen, erfüllte sich jedoch nicht. Das Holo blieb dunkel. „Es ist soweit", sagte der Unbekannte mit Hilfe seines minderwertigen Synthesizers. „Ich wurde ermächtigt, dir die Informationen zu geben, die ich für dich
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