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1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
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hatte, das übernahm sie jetzt, ohne weiter darüber nachzudenken. Es wurde auch von keinem Willen geleitet. In ihr steckte nur die Sucht nach Blut. Alles andere war unwichtig geworden, und so bewegte sie sich auf die Tür zu.
    Ein enger Gang lag hinter der Tür. Schmal und düster.
    Doreen verhielt sich still und schnupperte. Sie suchte nach dem Geruch der Menschen und war leicht enttäuscht, ihn nicht wahrzunehmen.
    Schließlich ging sie weiter. Der Gang endete vor einer Treppe, die in die Höhe führte. Doreen musste auf sie zugehen, weil es kein anderes Ziel für sie gab.
    Sie hatte die erste Stufe noch nicht erreicht, als sie über sich die Stimmen hörte.
    Sie hielt an. Menschen?
    Ihre Augen leuchteten bei diesem Gedanken, denn Menschen bedeuteten frisches Blut.
    Sie stieg die Treppe hoch. Steif kamen ihr die Bewegungen vor. Den Kopf hatte sie etwas angehoben. Sie wollte verstehen, was über ihr alles gesagt wurde, doch das Durcheinander der Stimmen war so intensiv, dass sie nichts verstand.
    Sie spürte die Spannung. Sie dachte an das Blut und wollte die Treppe so schnell wie möglich hinter sich lassen. Das war kein Problem für sie, und die Stimmen verwandelten sich teilweise in ein Lachen, als würde sich jemand auf etwas Bestimmtes freuen.
    Endlich hatte sie die Treppe hinter sich gelassen. Es gab keinen engen Gang mehr, denn nun hatte sie freie Sicht auf ein Zentrum, in dessen Mitte ein Stuhl mit hoher Lehne stand. Der Stuhl war besetzt. Wer genau darauf hockte, war für sie nicht zu sehen, da sie gegen die Rückwand schaute.
    Aber es gab fünf Frauen, die lachten, die fast tanzten, die sich sprunghaft bewegten und sich immer wieder von der Gestalt auf dem Stuhl fangen ließen.
    Doreen blieb die Beobachterin und zeigte sich nicht. Auch sie wurde nicht gesehen, da die anderen zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren.
    Zwei waren halb nackt, die anderen trugen eine Kleidung die schmutzig war.
    Sie alle umgarnten die Gestalt auf dem Stuhl. Sie flirteten mit ihr und ließen es gern zu, wenn er sie mit seinen Händen umfasste, die so lange Finger hatten.
    Doreen lächelte. Sie wusste, wer auf dem Stuhl saß. Er war derjenige, der auch sie geholt hatte, und sie wollte ihm endlich als Veränderte gegenüberstehen.
    Zwei Weiber kreischten auf, als sich Doreen dem Stuhl zu stark näherte.
    Sie wollten sie weghaben, aber Doreen zeigte keinen Respekt. Sie schlug ihnen die Fäuste in die Gesichter und verschaffte sich so freie Bahn. Vor dem hochlehnigen Stuhl baute sie sich auf und schaute den dort Sitzenden direkt an.
    Der Vampir mit den gelben Augen lächelte. Er scheuchte die Gestalten zur Seite, die noch zu nahe bei ihm standen, und streckte Doreen die Hände entgegen.
    »Da ist ja mein Engel!«, flüsterte er. »Ich habe nicht umsonst auf dich gewartet. Du hast den Weg gefunden. Ich bin begeistert von dir und von deinem Blut. Es hat mir köstlich gemundet, und ich möchte, dass auch du satt wirst.«
    Doreen gefielen die Worte, denn sie lächelte so breit sie nur konnte. Sie ergriff die Hände des Vampirs und ließ sich auf seinen Schoß ziehen.
    Die anderen fünf Blutsaugerinnen platzten fast vor Eifersucht. Aber sie griffen nicht ein. Sie hatten vor dem Stuhl einen Halbkreis gebildet, sie schauten zu, wie die Zunge aus dem Mund fuhr und über den Hals ihrer Artgenossin leckte.
    Doreen fühlte sich wohl. Sie umschlang den Nacken des Vampirs und rutschte dabei auf seinem Schoß hin und her. Sie stöhnte immer wieder auf, und es hörte sich an, als wollte sie den anderen damit auffordern, über sie herzufallen und sie zu nehmen.
    »Dein Blut war so köstlich, mein Engel. Ja, das Blut eines Engels. Ich kann es noch immer nicht fassen. Ich habe meine Partnerin gefunden. Die anderen sind nichts gegen dich. Gemeinsam bauen wir uns hier eine besondere Welt auf.«
    Doreen hatte alles gehört. Sie flüsterte: »Aber ich bin einfach noch zu schwach. Ich kann mich nicht wehren. Mir fehlt die Kraft, so zu werden wie du und deine Gespielinnen.«
    »Keine Sorge, das wird sich ändern. Ich habe alles vorbereitet. Du wirst dein Blut bekommen.«
    »Und wie soll das aussehen?«
    »Ich habe einem Mann Bescheid gegeben, dass er dich besuchen kann. Er ist schon unterwegs und müsste gleich hier sein. Du kennst ihn. Es ist Tremaine.«
    Sie nickte heftig.
    »Sein Blut soll für mich sein?«
    »So habe ich es vorgesehen. Du wirst dich an seinem Lebenssaft ergötzen, und danach wird er der erste Mann sein, den wir in unserem Kreis
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