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Nick aus der Flasche 3

Nick aus der Flasche 3

Titel: Nick aus der Flasche 3
Autoren: Monica Davis
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Es geht weiter:

    »Aufstehen!«, rief Mom vom Flur aus und klopfte wie jeden Morgen an ihre Tür.
    Scheiß Schule,
dachte Julie, ohne die Augen aufzumachen, und antwortete: »Bin wach!«
    Da erst fühlte sie, dass sie nicht allein war. Etwas stupste an ihren Fuß. Schnell drehte sie sich um und starrte Nick an, der sie müde anblinzelte. Wie süß er so verschlafen und zerzaust aussah.
    Als sich plötzlich die Tür einen Spalt breit öffnete, blieb ihr fast das Herz stehen.
    »Ach, bevor ich es vergesse«, sagte Mom und streckte den Kopf ins Zimmer, »Connor wird schon am Donnerstag … Nick!«
    Er riss die Augen auf und drehte sich zur Tür. Es war zu spät, um sich zu verstecken.
    Julie setzte sich so schnell auf, dass ihr schwindlig wurde. »Es ist nichts passiert, Mom!« Ihr Herz raste und am liebsten wollte sie im Boden versinken. Nick wirkte nicht weniger erschrocken, sein Gesicht leuchtete knallrot. Zum Glück war wirklich nichts passiert und sie waren vollständig angezogen.
    Mom trat hastig ein und schloss die Tür, obwohl ihr die Situation bestimmt genauso peinlich war. Vehement schaute sie in eine andere Richtung, zog ihren Morgenmantel fester zu und sagte: »Wenn Thomas das erfährt!«
    »Du sagst ihm doch nichts? Bitte!« Julie mochte sich nicht ausmalen, was ihr für eine Strafe drohte. Wahrscheinlich lebenslanger Hausarrest.
    Ihre Mutter wusste anscheinend nicht, wie sie handeln sollte. Normalerweise war sie nicht auf den Mund gefallen. Offenbar kämpfte sie mit ihrem Gewissen, denn Mom und Dad hatten keine Geheimnisse voreinander. »Wenn ich Thomas erzähle, was …« Ihre Augen wurden groß. »Er wird den Urlaub canceln!«
    »Dann sag ihm einfach nichts«, flehte Julie. »Es ist ja auch gar nichts passiert. Wir haben nur noch was für die Schule vorbereitet und es ist total spät geworden und danach sind wir eingeschlafen.« Was für eine miserable Ausrede.
    Mom verschränkte die Arme vor der Brust, wobei sie Nick einen scharfen Blick zuwarf. »Ich hab nicht bemerkt, dass du gestern noch vorbeigekommen bist.«
    »Es war wirklich schon spät«, sagte er zerknirscht. »Aber da gab es noch etwas Dringendes zu besprechen.«
    »Dann war das also doch dein Auto, das ich heute Morgen am Ende der Straße gesehen habe.«
    Julie hatte es erst in einer Nebenstraße parken wollen, war dann aber zu faul gewesen, ein Stück zu gehen. Mom bekam auch immer alles mit!
    Ihre Mutter musterte sie unverhohlen, und Julie wurde es abwechselnd heiß und kalt. Wieso hatte sie vergessen, die Tür abzusperren? Gut, sie hatte nicht mit Nick gerechnet, aber sie hätte das ja immer noch machen können. Nur war sie abgelenkt gewesen. Nicks Gefühle für sie hatten sie überwältigt.
    Plötzlich wurde Moms Gesichtsausdruck weich, ebenso ihre Stimme. »Du warst traurig wegen Mrs. Warren, nicht wahr?«
    Julie riss den Mund auf, doch bevor sie etwas sagen konnte, setzte ihre Mutter hinzu: »Connor hat uns am Telefon alles erzählt. Dass Mrs. Warren deine Tante war und du ihr Haus geerbt hast. Es tut mir so leid.«
    Connor, dieses Plappermaul! Julie ärgerte sich über ihren Bruder, aber früher oder später wäre ohnehin jemandem aufgefallen, dass Nick in dem Haus lebte.
    »Können wir irgendetwas für dich tun?«, fragte Mom ihn.
    »Das ist wirklich lieb, aber ich komme klar.«
    »Du kannst immer zu uns kommen, wenn du Hilfe brauchst.«
    Er räusperte sich. »Danke. Das weiß ich zu schätzen.«
    Dann wurde Moms Stimme wieder energischer, und zu Julie gewandt sagte sie: »Connor wird ein wachsames Auge auf dich haben. Auf euch beide. Keinen Herrenbesuch, solange wir weg sind, und du bist jeden Tag spätestens um acht Uhr abends zu Hause!«
    »Aber … Mom!«
    Ihre Mutter hob den Finger. »Keine Widerrede, junge Lady, oder ich verzichte freiwillig auf meinen Urlaub. Wie soll ich den jetzt noch genießen können?«
    Nun setzte sich auch Nick auf. »Diese Unannehmlichkeiten tun mir wirklich leid, aber zwischen Julie und mir ist nichts passiert. Es wurde spät, wir haben lange geredet, waren müde … Ich würde auch niemals …« Mit knallrotem Kopf räusperte er sich. »So einer bin ich nicht, Ma’m.«
    Ma’m? Oh Mann, er war ja so ein Schauspieler! Und jetzt legte er auch noch einen mitleiderregenden Hundeblick auf. Dafür himmelte Julie ihn nur noch mehr an.
    Immerhin schien Mom sein reuevolles Auftreten zu besänftigen, denn ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen. »Na gut, ich sage nichts, wenn ihr anständig bleibt,
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