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1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
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auf die bereits geöffneten Mäuler, und darin schimmerten jeweils zwei Vampirzähne, die darauf lauerten, sich in die Haut der Menschen zu bohren.
    Nebeneinander schlurften sie auf uns zu und bildeten dabei einen angedeuteten Halbkreis. Die Lichtkegel unserer Lampen glitten von einer Seite zur anderen und huschten dabei über ihre Fratzen hinweg.
    In jedem Augenpaar lasen wir die Gier nach frischem Menschenblut.
    Es gab nur eine Möglichkeit für uns, sie loszuwerden.
    Fünf geweihte Silber kugeln!
    Suko verfolgte den gleichen Gedanken wie ich.
    »Nur schießen, oder soll ich die Peitsche nehmen?«
    »Tu, was du willst.«
    »Okay, dann nehme ich die Peitsche.«
    Er blieb nicht mehr stehen, und auch ich bewegte mich von meinem Platz weg, weil ich nicht den Stuhl zwischen mir und den Blutsaugerinnen haben wollte.
    Die fünf untoten Gestalten gingen nicht mehr weiter. Sie ahnten wohl, was auf sie zukommen würde. Ob sie allerdings wussten, wie gut wir bewaffnet waren, bezweifelte ich.
    Ich tat noch nichts und überließ Suko das Feld.
    Er näherte sich ihnen von der linken Seite und schlug dabei ebenfalls einen kleinen Bogen. Und dann - völlig unerwartet für diese schrecklichen Gestalten - explodierte er.
    Suko riss den rechten Arm mit der Peitsche hoch und schlug zu.
    Er hatte den Schlag gut angesetzt und wollte auch nicht jede Blutsaugerin einzeln erwischen. Die drei Riemen fächerten auf, und noch in derselben Sekunde erwischten sie zwei der Gestalten.
    Sie flogen zurück.
    Es sah schon beinahe lustig aus, wie sie ihre Arme in die Höhe rissen, aber nirgendwo Halt fanden und hart rücklings auf den Boden prallten.
    Sie schrien, sie rollten sich von einer Seite zur anderen, sie wollten auch wieder auf die Beine kommen, was sie jedoch nicht schafften. Die Macht der Peitsche war zu stark.
    Ich verließ mich auf meine Beretta und die geweihten Silberkugeln.
    Als der erste Schuss krachte, fiel eine der Gestalten fast in die Kugel hinein, weil sie auf mich hatte zugehen wollen.
    Ich wollte wieder schießen, aber Suko war nicht zu halten. Erneut trat seine Peitsche in Aktion. Diesmal erwischte er eine Gestalt, deren Haare fast ausgefallen waren. Die drei Riemen drehten sich um den Hals und rissen ihn fast ab.
    Die Vampirin taumelte rückwärts, die Riemen lösten sich von ihr, und plötzlich huschten kleine Flammen aus ihrem Kopf hervor.
    Ich kümmerte mich um die letzte Blutsaugerin. Es war die, die noch ihre Berufskleidung trug. Auch jetzt stand der Mantel noch offen.
    Sie schwenkte ihre Arme. Es sah aus, als wollte sie nach mir greifen, und ich ging ihr entgegen.
    Ich schoss nicht.
    Sie prallte sogar gegen mich, aber auch gegen das Kreuz vor meiner Brust.
    Die anderen vier Wiedergängerinnen waren praktisch lautlos vernichtet worden, nicht so die Gestalt mit den Locken. Sie schleuderte sich von mir weg, rannte schreiend rückwärts, und dabei schlugen Flammen aus ihrem Körper.
    Dann prallte sie gegen eine Wand. Der Aufprall sorgte dafür, dass Funken aus ihrem Körper stoben und sich zu einem wahren Sprühregen vereinigten. Die Beine knickten unter ihr weg, sie brach vor meinen Augen zusammen und das kalte Feuer sorgte dafür, dass von ihr nur Asche zurückblieb.
    Suko fragte mich: »War's das?«
    »Ich denke schon.«
    »Nur fehlt noch einer.«
    »Du sagst es. Der große Meister hat seine Vasallen vorgeschickt und hält sich selbst im Hintergrund.«
    »Oder ist geflüchtet.«
    »Das kann auch sein.«
    »Ich schaue mich mal im Haus um.«
    »Okay, Suko, aber denk daran, dass mit dem Typen nicht zu spaßen ist.«
    »Keine Sorge.«
    Ich ging nicht mit ihm, obwohl es mir in den Füßen juckte. Ich musste noch ein Problem lösen, und das hieß Yago Tremaine. Er war von zwei Vampirzähnen gebissen worden, daran gab es nichts zu rütteln und das war auch zu sehen. Es stellte sich nur die Frage, wie tief der Keim schon in ihm steckte. Wenn er sich bereits voll ausgebreitet hatte, musste ich ihn mit einer Silberkugel erlösen.
    Er hing noch immer auf dem Stuhl. Sein Kopf war weiterhin zur Seite gedreht, und in seinen Augen sah ich keinen menschlichen Ausdruck mehr, sodass meine Hoffnungen sanken.
    »Tremaine!«, sprach ich ihn an.
    »Ja, ich bin es noch.«
    »Ich muss einen Test mit Ihnen machen.«
    »Warum?«, fragte er schlapp.
    »Doreen hat Sie gebissen, und nicht nur das. Sie hat Ihnen auch Blut ausgesaugt. Damit hat sie den Keim gelegt, der Sie zu einem Vampir machen kann.« Ich sagte ihm bewusst die grausame Wahrheit,
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