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1530 - Sturm in der Dunkelwolke

Titel: 1530 - Sturm in der Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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verhungernde Riese neben ihm antwortete nicht. „Beiken! Beiken!"
    „Ich ..."
    Das eine Wort ließ sein Herz rasen. Es hatte voluminös geklungen; zwar zittrig, aber bewußt gesprochen, „Vert Beiken! Hör genau zu! Wenn du am Leben bleiben willst, tust du genau, was ich dir sage!"
    Ein Hustenanfall schüttelte ihn. „Beau ..."
    „Halt den Mund! Gleich kommt der Medo zu dir. Du mußt versuchen, ihn einen Augenblick lang zu packen.
    Halte ihn mit der Rückwand zu mir! Vielleicht kann ich das Ding desaktivieren!"
    „Unmöglich, Beau ..."
    „Versuche es, verdammter Schwächling!"
    Der Medo sprühte seine Wolke über Beau ab. Anschließend war wie immer Beiken an der Reihe. „Jetzt!"
    Als der Robot in die beschränkte Reichweite seiner Arme gekommen war, handelte der Ertruser tatsächlich. Mit einem gequälten Aufschrei zuckte ein Arm vor. Der metallene Kasten verlor den Boden unter den Füßen.
    Hundert oder zweihundert Kilogramm waren nichts für einen Mann von Ertrus.
    Jedenfalls nichts für einen gesunden Mann. Beiken jedoch zitterte heftig, jeden Moment würden seine Kräfte versagen.
    Beau nutzte die Zeit Er versuchte, seinen gebrochenen Arm zu bewegen. Unerträgliche Schmerzen nahmen ihm fast das Bewußtsein. Weitermachen, er mußte es schaffen, versuchen wenigstens! „Verdammt!" schrie er.
    Millimeterweise krochen seine Finger auf den Schaltsensor am metallenen Rücken zu. Ein paar Zentimeter noch, Millimeter. Als er schon glaubte, Beiken ließe los, erreichte er den Schalter.
    Die zappelnden Bewegungen des Robots erstarben.
    Beau verlor das Bewußtsein.
     
    *
     
    Wieviel Zeit war vergangen?
    Er hatte keine Ahnung. „Vert Beiken?" fragte er mit matter Stimme.
    Zunächst kam keine Antwort. Irgendwann jedoch brummte der Riese: „Was ... ist denn noch ..."
    „Es geht weiter, aufwachen!"
    „Ich will nur ..."
    „Das kann warten!" rief Beau. Die Gurte schnitten tief in seine Oberarme und Fußknöchel. „Du mußt mir helfen!"
    „Was ist denn?"
    „Im Gerätekranz des Medos ist ein Schneidegerät. Für Prothesen und so weiter. Du mußt es herausholen. Damit können wir die Gurte öffnen."
    „Ich versuche es", kam die matte Antwort.
    Beau drehte den Kopf und sah den linken Arm des Ertrusers, der sich am reglosen Metalleib des Roboters entlangtastete. Beau selbst wäre niemals an den Gerätekranz herangekommen - sein Arm war zu kurz. Ganz zu schweigen davon, daß der Bruch ihn vor Schmerzen umbrachte.
    Der Ertruser riß der Reihe nach ein paar Instrumente aus dem Kranz und erwischte schließlich das, von dem Beau gesprochen hatte. „Laß es ja nicht fallen!"
    Mit spitzen Fingern drehte Beiken das Instrument in der Hand. Plötzlich schoß aus dem einen Ende ein rötlicher, rasch versiegender Strahl. Er winkelte den Unterarm an und zerschnitt seine Fesseln.
    Das grobgeschnittene Gesicht des Ertrusers zeigte schmerzvollen Triumph. „Steh auf, los doch!"
    Keine Reaktion des Riesen. Etwa eine Stunde lang verlor nun auch Beiken das Bewußtsein. Doch der Mann von Ertrus erwachte wieder und erhob sich mühevoll. Er streckte zitternd den Arm mit dem Instrument aus - nun war Beau an der Reihe.
    Die rechte Armfessel riß. „Das wurde Zeit."
    Beau nahm das Schneidegerät an sich und zerschnitt den Rest seiner Fesseln.
    Indessen blieb Beiken gleich liegen, wo er war. Wahrscheinlich war er zu geschwächt, um sich zu erheben.
    Beau dagegen spürte, daß noch ein bißchen Kraft in seinen Gliedern schlummerte. Er stemmte sich mit dem gesunden Arm hoch, bis er an den Rand der Liege zu sitzen kam. Wo befand sich die Notverpflegung? Wenn Lystron überhaupt etwas dagelassen hatte ... Aber weshalb hätte der Vincraner die Linse ausräumen sollen? Es gab keinen Grund, Gefesselten so viel Beachtung zu schenken.
    Vielleicht bei den Kommandosesseln. Dort hingen in einem Spind mehrere einsatzbereite SERUNS.
    Beau kam zitternd auf die Beine. Sein Magen zog sich zusammen; er brauchte so dringend Nahrung wie nie zuvor.
    Mit klopfendem Herzen schleppte er sich zu den Sesseln. Drei Meter bedeuteten eine Distanz, an der er fast gescheitert wäre.
    Tatsächlich, da lagen Notrationen bereit. Immerhin war dies eine Rettungslinse. Er öffnete eine Folienverpackung, schlang zunächst Konzentratwürfel in sich hinein und saugte einen Viertelliter Wasser aus einer Büchse.
    Beau brach zusammen.
    Aus seinem Magen breitete sich Feuer aus. Er legte noch seinen verletzten Arm gerade, dann schlief er ein.
    Schmerzen weckten ihn. Immerhin fühlte
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