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1530 - Sturm in der Dunkelwolke

Titel: 1530 - Sturm in der Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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Bestimmung."
    Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück.
    In Dizzkel-Point griff Keemila nochmals die Hand der Arkonidin; Mieka ließ sich in Richtung eines Gebäudes zerren, das leer stand.
    Vor der Tür blieb die Zwotterin zitternd stehen. „Und jetzt ... habe ich eine weitere Bitte." Die Worte klangen undeutlich aus melodischem Singsang hervor. „Ich kann mich nicht mehr wehren.
    Der Wechsel ist da. Ich habe keine Kraft mehr. Aber Zwizza und die anderen verstehen mich nicht. Ich möchte, daß jemand da ist, wenn ich wieder aus dem Haus komme."
    Mieka überlegte nur kurze Zeit.
    Wenn auch gerade Wanderer und Homunk erschienen waren - das Schicksal einzelner Wesen hatte trotz bedeutender Ereignisse Gewicht. „Wir werden noch eine Weile auf Zwottertracht bleiben", antwortete sie. „Ich kann nicht versprechen, daß ich vor dieser Tür warte. Aber ich werde in der Nähe sein."
    Keemila packte fest ihren Beutel. „Danke", zwitscherte sie. Zwei Sekunden später war sie im Haus verschwunden.
     
    *
     
    Mieka wartete eine Stunde lang. Als nichts geschehen war und aus dem Haus keine Geräusche nach außen drangen, stattete sie der ANEZVAR einen Besuch ab. Manurod begrüßte sie mit einem freundlichen, zärtlichen Lächeln. „Was ist los hier?" fragte sie.
    Er legte warnend einen Finger vor die Lippen. „Leise, Mieka! Rhodan und dieser Truillauer namens Ant-IYaan verhandeln gerade. Es sieht gut aus. Rhodan läßt die Muschelschiffe kampflos abziehen, dafür verzichtet Ant-I-Yaan darauf, die Planeten der Provcon-Faust anzugreifen."
    „Und die Tekheter?"
    „Werden freigegeben. Genau wie Jaffes Mannschaft und die GÄA NOVA."
    Eine halbe Stunde verging. Mieka wurde immer schmerzlicher bewußt, daß sie noch ein Problem hatte. Sie - und Sammité. „Willst du es tun?" fragte sie. „Wirst du Beau verraten?"
    Die andere dachte nach. „Nein. Ich kann nicht."
    „Ich auch nicht."
    Gemeinsam suchten sie den Raum auf, in dem Vert Beiken und Beau schliefen. Schlafen sollten - denn zumindest Beau war wach. Sein Gesicht zeigte den Ausdruck von Traurigkeit, den Mieka nie im Leben wieder vergessen würde.
    Unwillkürlich lächelte sie. „Spare dir die Mühe. Wir verraten dich nicht."
    Das Lächeln im Gesicht des Mannes gefror. „Danke dafür."
    „Danke uns nicht, wir sind nicht stolz darauf. Wer weiß, was du noch anrichten wirst. Wir sollten dich aus dem Verkehr ziehen, aber immerhin warst du es, der uns hierhergebracht hat."
    Einen Mann wie Beaunomet Jaffe, einen Mörder und Sklavenhändler, durfte man eigentlich nie wieder auf bewohnte Welten loslassen. Besonders nicht auf Frauen. Aber was sollten sie tun?
    Beau grinste sarkastisch. „Ich könnte euch versprechen, daß ich mich bessern werde. Aber das glaubt ihr mir ja doch nicht, richtig?"
    Die weiteren Ereignisse erlebten sie an einem Orterschirm der ANEZVAR mit. Alle siebzehn Muschelschiffe erhoben sich von ihren Landeplätzen; sechs von Zwotta III, dieselbe Anzahl von Teconteen IV, der Rest startete von Arwalal II aus.
    Kurz nach den Schiffen von Zwotta III folgte eine 150-Meter-Kugel. Es war die CIRBAT, das Schiff mit Lystron und seinen Klonmutanten.
    Als die Muschelschiffe die Grenze des Zwotta-Systems erreicht hatten, entbrannte ein kurzes, heftiges Gefecht.
    Hinterher schwebte statt der CIRBAT nur noch eine verglühende Wolke im All.
    Ant-I-Yaan beseitigt seine Mitwisser, dachte Mieka. Aber Lystron hatte es nicht besser verdient; der Vincraner gehörte mit Recht zu den Verlierern in diesem Spiel.
    Die Provcon-Faust war wieder sicher - wenn man Beaunomet Jaffe nicht als Gefahr werten wollte.
    Und du hast es gut überstanden, Kleine.
    Keemila fiel ihr ein.
    Mit schlechtem Gewissen rannte die Arkonidin hinaus und näherte sich dem Steingebäude am Rand von Dizzkel-Point. Hoffentlich hatte sie den Augenblick nicht verpaßt. Sie hatte Keemila versprochen, in der Nähe zu bleiben. „Keemila!" rief Mieka. „Keemila! Bist du noch da drin?"
    Ein böses Gefühl beschlich sie.
    Kurz entschlossen öffnete sie die Tür, auch wenn die Zwotterfrau es ihr verboten hatte. Doch gleich darauf glitt ein Lächeln über ihr Gesicht.
    Mieka fand einen fröhlich kichernden Zwotter vor; einen männlichen Zwotter, der sich die Frauenkleidung schon halb vom Leib gerissen hatte. Tief versunken spielte der Zwerg mit etwas, das sie nicht erkennen konnte. „Bist du ... Keemil?"
    „Groß’ Keemil. Klug’ Keemil. Wahr?"
    Der Zwotter lachte, sprang auf und tollte durch den Raum, als
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