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1530 - Sturm in der Dunkelwolke

Titel: 1530 - Sturm in der Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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eine Senke zwischen flachen Bergen, die sich durch nichts von den vorhergehenden Senken unterschied. „Da!" Sammité streckte aufgeregt den Arm aus und deutete in die Mitte des Tales.
    Dort hatten sich mindestens zweitausend Zwotter gesammelt. Die Leiber der Zwerge wimmelten umeinander; nur der eigentliche Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit wurde nie berührt.
    Beeilt euch, riet sein Logiksektor, bevor dieser Mittelpunkt auch noch verschwindet.
    Die fünf Menschen und der Nakk bahnten sich rüde einen Weg durch die Zwotterfrauen. Es dauerte mehr als zehn Minuten, bis sie nach vorn durchgedrungen waren.
    Vor ihnen stand ein Terraner. Das jedenfalls war der erste Eindruck. Doch sogleich erkannte Atlan die Wahrheit. Dies.es Wesen vor ihnen war ein Androide. „Homunk ...", flüsterte er. Der Sturm trug die Laute fort. Sieh seinen Blick! Siehst du den ungläubigen Ausdruck? Atlan kniff die Augen zusammen.
    Rhodan trat indessen vor und baute sich vor dem Abgesandten des Unsterblichen von Wanderer auf. „Du erkennst mich?" fragte er laut. Homunk zeigte keinerlei Regung. Mit stoischer Ruhe ließ er die Bewunderung der Zwotterfrauen über sich ergehen. Dennoch wirkte er verwirrt, als wisse er nicht, wie er hierhergekommen war. „Ich erkenne dich. Auch, wenn ich dich hier nicht erwartet habe,"
    „Welche Botschaft von ES hast du zu überbringen?"
    „Keine Botschaft." Rhodan schwieg eine Weile. „Wirst du mit mir kommen? Später mit mir reden?"
    Homunk überlegte. Er traf seine Entscheidung so, als sei ihm alles gleich. „Ich werde mit dir kommen, Terraner."
    Atlan atmete unwillkürlich auf. Mit Homunk hatten sie zumindest den Anfang einer Verbindung zu ES in der Hand. Und vielleicht würde sich der Androide von seiner Verwirrung bald erholen. Darauf hoffte er.
    Gemeinsam mit Homunk machten sie sich auf den Rückweg
     
    16.
     
    Mieka starrte voller Respekt den Bücken des Wesens an, das neben Rhodan und Atlan in Richtung Dizzkel-Point marschierte. Homunk ... ein Name, der von Geheimnissen und einem Hauch des Übernatürlichen umgeben war.
    Die Zwotterfrauen blieben zurück; allmählich schienen sie wieder in die Realität zurückzufinden.
    Nur die dreißig aus der Siedlung machten ihre Wanderung mit.
    Plötzlich verspürte sie einen Stoß in die Seite. „Mieka! Hilf mir!"
    Das war Keemila, ihre Stimme klang quäkend. Das Gesicht der Zwotterin verzog sich immer wieder, die Kontrolle über ihre Muskulatur war Keemila teilweise entglitten.
    Mieka nahm die Hand der Zwergin. „Wie kann ich dir helfen?"
    „Nimm mich mit ... bis Dizzkel-Point." Keemilas Stimme schlug in schrillen Diskant um. „Ich bin kurz vor dem Wechsel", klagte sie. „Bald werde ich zum Morphling."
    Die Arkonidin drückte ihre Hand. „Ich bleibe bei dir."
    Eine Weile liefen sie so schweigend nebeneinander her. Ihre Gedanken ließen Mieka keine Ruhe.
    Deshalb begann sie: „Ihr Zwotter habt eine große Enttäuschung hinnehmen müssen, nicht wahr?"
    Keemila schaute erstaunt auf. Staub wehte ihr ins Gesicht. „Warum denkst du so etwas? Das Paradies ist uns nicht für sofort versprochen worden."
    „Aber wann wird es soweit sein? Vielleicht, wenn du schon lange tot bist."
    „Darauf kommt es nicht an", sagte Keemila mit umkippender, singender Stimme. „Ihr versteht das nicht.
    Zwotterfrauen leben mit einem schlimmen Fluch; jedesmal zu Beginn der Mann-Phase vergessen wir, wer wir sind. Wir haben nichts geschaffen, was von Wert wäre. Anders unsere Vorfahren ..."
    Wiederum liefen sie eine Weile schweigend, bevor Keemila den Faden von sich aus wiederaufnahm. Sie stieß ein paar zwitschernde Töne aus, beruhigte sich dann aber wieder. Mit Mühe, wie es Mieka schien. „Ja, die Prä-Zwotter. Sie haben die Psychode, sie haben die verfallenen Städte gebaut, die paraplasmatische Sphäre mit Leben erfüllt. Heute ist all das Vergangenheit, ich weiß. Aber es hat existiert."
    Keemila verfiel in unverständlichen Singsang. Mieka rüttelte den Arm der Zwotterfrau. „Es ist so schrecklich ..." Windstöße zerzausten die Kleidung, die Keemila sonst immer in Ordnung gehalten hatte.
    Nur den Beutel an ihrem Gürtel hielt sie ängstlich fest. Mieka fragte sich, welchen Schatz sie darin wohl verbergen mochte. „Aber jetzt gibt es wieder Hoffnung für uns", fuhr Keemila fort. „Das Paradies kommt nicht sofort, aber es kommt. Daran glaube ich, und der Bote ist der Beweis. Wir können dieses Wissen weitergeben, von Generation zu Generation. Das Volk der Zwotter hat eine
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