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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle
Autoren: Jason Dark
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der allgemeinen Schwärze fiel ihm ein bleiches Gesicht auf.
    Das dritte Phänomen sah er ebenfalls. Was da aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche gedrungen war, überwand die Gravitation. Eigentlich hätte es zurück in das Loch fallen müssen, nur geschah das nicht.
    Die Gestalt blieb darüber schweben, und das hatte auch seinen Grund.
    Hinter dem Rücken der Gestalt löste sich etwas, das im ersten Moment aussah wie zwei übergroße schwarze Fächer.
    Max blieb bei dieser Behauptung, bis er Zeuge einer weiteren Veränderung wurde, denn er sah, dass diese Fächer nicht so dicht waren. Sie bekamen Risse, sie wurden aufgespaltet, und nun erkannte er die ganze Wahrheit.
    Aus den Schatten waren Federn geworden! Lange, gebogene Federn, die mit Flügeln oder Schwingen zu vergleichen waren. Zwischen ihnen befanden sich freie Räume, sodass dieses Flügelkleid recht durchsichtig wirkte.
    Der Trucker merkte nicht, dass er sich auf die Lippe biss. Erst als er den Blutgeschmack spürte, wusste er, was geschehen war, und er stöhnte auf.
    Weiterhin wunderte er sich über sich selbst. Er rannte nicht weg, er dachte nicht mal an eine Flucht und schaute einfach nur auf diese Gestalt, die ihren Kopf in den Nacken gelegt hatte, sodass ihr bleiches Gesicht nicht mehr zu erkennen war.
    Einen Moment später veränderte sich alles.
    Der Ankömmling aus den Tiefen der Erde breitete die Federschwingen aus. Dann drückte er sie nach unten und einen Moment später in die entgegengesetzte Richtung.
    Genau das war der Startschuss.
    Der Mensch, der keiner war, jagte in die Höhe. Er fegte in die Dunkelheit der Nacht hinein. Es war diesmal kein Heulen zu hören, kein Laut des Abschieds, nicht mal ein leiser Schrei.
    Was aus der Erde entlassen worden war, das jagte jetzt hinein in den Himmel…
    ***
    Lange stehen, ohne sich zu bewegen, genau das hatte Max Schwarzer getan. Er hatte das Gefühl für Zeit verloren. Er stand vor seinem Truck und kam sich vor wie die eigene Kühlerfigur. Seine Augen standen noch immer offen, doch er sah eigentlich nicht, was sich in seiner Umgebung abspielte.
    Da war nichts mehr. Die Geräusche der Autobahn hörte er wie ein fernes Rauschen, und auf seinem Körper schien ein nie erlebter Druck zu lasten.
    Er stand da und starrte weiterhin nur ins Leere. Über seine Haut lief ein Schauder, und er merkte, dass er zitterte, als sich die Starre bei ihm löste.
    Max Schwarzer starrte in den Himmel. Er war dunkel. Er war wolkenverhangen.
    Nichts mehr war von der Gestalt zu sehen, die in ihn hineingefahren war. Die Schwärze des Firmaments hatte sie verschluckt, und sie dachte offenbar auch nicht mehr an eine Rückkehr.
    Er war allein zurückgeblieben. Irgendwie fühlte er sich verlassen. Er stand äußerlich ruhig da, in seinem Innern zerrissen, und wusste nicht, welche Gedanken ihm durch den Kopf jagten.
    Es war ein großes Durcheinander, doch er war irgendwie froh, mit dem Leben davongekommen zu sein.
    Erneut erinnerte er sich an die beiden Polizisten vom Parkplatz. Die hatten ihn auf das Phänomen angesprochen, und sie hatten ihn gebeten, dass er bestimmte Vorkommnisse unbedingt melden sollte.
    Nun war das Phänomen bei ihm eingetreten, und als er noch mal daran dachte, schoss ihm das Blut in den Kopf.
    Es war so etwas wie der Startschuss für eine Bewegung, denn er musste jetzt etwas tun.
    Er gab sich einen Ruck und wunderte sich darüber, dass er normal laufen konnte und nicht in den Knien einknickte. Auch das Einsteigen in seinen Truck verlief normal, und er atmete zum ersten Mal richtig auf, als er sich in den Sitz fallen ließ.
    Jetzt ging es ihm besser. Er war wieder in der Lage, ruhig nachzudenken und durchzuatmen. Sein Gehirn arbeitete, und er wusste genau, was er zu tun hatte.
    Die Polizei musste her. Der Platz musste abgesperrt werden, und er würde seine Aussage machen.
    Plötzlich drang ein Lachen aus seinem weit geöffneten Mund. Er wusste nicht, warum er lachte. Wahrscheinlich war es die Erleichterung darüber, noch am Leben zu sein…
    ***
    Irgendwann wurde ich wach und wusste nicht mal, wie spät es geworden war. Jedenfalls schlug ich die Augen auf. Im ersten Moment fand ich mich nicht zurecht. Das Zimmer war mir fremd. Zudem umgab mich ein Halbdunkel, denn die vor dem Fenster hängenden Vorhänge filterten das Tageslicht, und ich war froh, die Augen wieder schließen zu können.
    War das noch eine Feier gewesen!
    Im Bett liegend schüttelte ich den Kopf. Da konnte man schon von einem hammerharten
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