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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle
Autoren: Jason Dark
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glaube ich auch.«
    »Ich bin eben vernünftig«, erklärte sie. Dann nickte sie mir zu. »So, und jetzt trink erst mal was. Kaffee, Tee oder…«
    »Wasser«, sagte ich, denn ich hatte in diesem Augenblick die Flasche mit dem Mineralwasser entdeckt. »Das ist der erste Schuss gegen den verdammten Nachdurst.«
    »Wenn du meinst.«
    Ich schenkte mir ein Glas ein und trank es aus. Es tat wirklich gut. Eine Tablette wollte ich nicht nehmen, und so komisch es auch war, ich verspürte ein leichtes Hungergefühl.
    »Willst du was Normales essen oder Fisch?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Zunächst mal Kaffee.«
    »Der schmeckt übrigens gut«, meldete sich Harry Stahl. »Es ist, als wäre Dagmar bei Glenda in die Lehre gegangen.«
    »Das ist ein Kompliment«, sagte ich.
    »Probier erst mal.«
    Ich tat es und war hochzufrieden. Danach kümmerte ich mich um das weich gekochte Ei, das sich unter einer Warmhaltemütze verbarg. Auch das war perfekt gekocht. Nicht zu weich und nicht zu hart.
    Dagmar schaute mir zu und lächelte, als sie sah, dass es mir schmeckte.
    Ich aß auch Wurst, Käse und verzichtete auf Müsli und andere Körner.
    Sie waren sowieso nicht mein Fall.
    Allmählich kehrten meine Lebensgeister wieder zurück. Ich teilte den beiden mit, dass ich bereits in London angerufen hatte.
    »Ach?«, sagte Dagmar lachend. »Was hat Glenda denn gesagt?«
    »Sie hat sehr verständnisvoll reagiert.«
    »Glaubst du das?«, fragte Harry seine Partnerin.
    »Es fällt mir schwer.«
    »Mir auch.«
    Ich winkte ab. »Ach, ihr könnt mich mal. Mir geht es gut. Ich könnte Bäume ausreißen.«
    »In der Sahara, wie?«, lästerte Harry.
    »Immerhin. Selbst die Reise dorthin ist kein Vergnügen.«
    Harry lehnte sich zurück. Er konnte schon wieder lächeln und meinte: »Im Augenblick kann ich nicht klagen. Ich denke nur darüber nach, was wir noch anstellen könnten.«
    »Ich muss beim Flughafen anrufen und umbuchen.«
    »Stimmt. Aber das kannst du auch am Computer erledigen. Draußen scheint die Sonne. Wir könnten uns eigentlich einen schönen Tag machen.«
    »Hast du denn Urlaub?« Harry strahlte von Ohr zu Ohr. »Ja, den habe ich.«
    »Dann sei froh.«
    Dagmar schlug vor: »Du könntest doch auch noch einen Tag dranhängen oder auch zwei, John, und…«
    »Ja, so weit kommt es noch. Ich habe keine Ersatzklamotten bei mir. Danke für den Vorschlag, aber am späten Nachmittag ist für mich hier Schichtende.«
    »Kann ich verstehen. Aber es war mal wieder toll, dass wir gemeinsam feiern konnten.«
    »Das finde ich auch.« Dann kam ich darauf zu sprechen, wie wir nach Hause gekommen waren, und Harry Stahl wusste es auch nicht so genau. Er meinte nur, dass wir in ein Taxi gestiegen seien und beide auf dem Rücksitz gesessen hätten.
    »Genau«, meinte Dagmar. »Und beide seid ihr eingeschlafen. Der Fahrer und ich hatten Mühe, euch wieder wach zu kriegen. Über den Rest decken wir lieber den Mantel des Schweigens.«
    »Ja, man wird eben nur einmal fünfzig Jahre.«
    »Ich habe mich nicht beschwert, Harry.«
    »Nun ja, mal sehen, wie es weitergeht.« Er streckte seine Arme in die Luft und reckte sich. »Iss noch was, John. Es geht doch nichts über ein klassisches deutsches Frühstück. Das macht dem Kater Beine.«
    Der Wurst konnte ich nicht widerstehen. Die Brötchen, die Dagmar besorgt hatte, waren frisch und knackig, und unser Frühstück zog sich bis in den Mittag hinein.
    Wir sprachen dabei über Gott und die Welt. Natürlich wurden auch berufliche Themen angesprochen, wobei Harry erklärte, dass er in der letzten Zeit einen ruhigen Job gehabt hatte.
    »Die Gestalten der Finsternis halten sich wohl eher in deiner Nähe auf, John.«
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Ich hocke nur noch im Büro. Meine Arbeit konzentriert sich darauf, Sekten zu beobachten, die immer zahlreicher werden. Zwar sind es nur kleine Gruppierungen, aber es reicht trotzdem. Nun ja.« Er lächelte. »Im Moment haben wir damit keine großen Probleme. Sogar die Feierabende sind pünktlich.«
    Dagmar hob beide Hände. »Beschwöre es nicht!«, rief sie halblaut. »Das kann auch leicht ganz anders kommen.«
    »Wo sie recht hat, hat sie recht, Harry.«
    »Nein, das geht noch ein paar Wochen so weiter. Im Moment ist mal wieder richtiges Sommerwetter. Da können wir wieder den Tag im Biergarten ausklingen lassen.«
    Ich wollte etwas sagen, aber das Telefon auf der Station meldete sich mit seiner durchdringenden Melodie.
    Harrys Gesicht verschloss sich. Er warf Dagmar
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