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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Gelage sprechen.
    Spät in der Nacht oder am frühen Morgen war ich zusammen mit Dagmar Hansen und Harry Stahl in einem Taxi zu den beiden nach Hause gefahren.
    Ich erinnerte mich nicht mehr daran, mich ausgezogen zu haben.
    Jedenfalls lag ich in Unterwäsche auf dem Überbett, versuchte, durch tiefes Atmen der Kopfschmerzen Herr zu werden und kam mir vor wie jemand, der auf einem Boot saß und gegen eine unruhige See ankämpfte.
    Erst allmählich ging es mir besser. Ich atmete ruhiger, die Übelkeit ließ nach und kehrte auch nicht wieder zurück, als ich die Position wechselte und mich hinsetzte.
    Es war auszuhalten, und ich dachte darüber nach, ob ich allein den Absturz erlebt hatte oder ob es Harry Stahl auch erwischt hatte.
    Darauf würde nur er mir eine Antwort geben können, doch innerhalb der Wohnung bewegte sich niemand. Zumindest hörte ich nichts.
    Das konnte auch an dem dumpfen Gefühl in meinem Kopf liegen, das nicht verschwinden wollte, auch wenn ich beide Hände gegen die Schläfen drückte.
    Da klopfte es und… Nein, es klopfte nicht in meinem Kopf. Es war ein normales Klopfen und es erreichte mich von der Tür her. Ihm folgte die Stimme. »John? Bist du wach?« Es war Dagmar Hansen, die mich das fragte.
    Ich gab eine Antwort. Sie bestand mehr aus einem Geräusch als aus Worten.
    »Und wie geht es dir?«
    »Frag lieber nicht.« Sie lachte. »Dann fühlst du dich bestimmt wie Harry. Der hat es auch noch schwer. Er war schon unter der Dusche. Du kannst jetzt ins Bad, wenn du möchtest.«
    »Okay.«
    »Und dann komm bitte zum Frühstück.«
    »Mach ich doch glatt.« In London vermisste man mich, denn ich hatte bisher keinen Bescheid gegeben. Das würde ich noch nachholen.
    Jedenfalls musste ich aus dem Bett, und es gelang mir, ohne dass ich großartig schwankte.
    Ich hielt mich wirklich tapfer. Allerdings hatte ich leichte Probleme mit dem Gleichgewicht, die sich erst legten, als ich die Tür erreichte und sie öffnete.
    Mein Blick fiel in den hellen und breiten Flur und auf einen Bademantel, den Dagmar für mich bereitgelegt hatte. So brauchte ich nicht in Unterwäsche in Richtung Bad zu marschieren.
    Der Bademantel passte einigermaßen, und ich war froh, das geräumige Bad zu betreten. Es roch noch nach dem Duschgel, das Harry benutzt hatte. Ich würde es auch nehmen.
    Das Fenster mit dem undurchsichtigen Glaseinsatz war gekippt, sodass sich die Dampf Schwaden hatten verziehen können.
    Den Bademantel streifte ich ebenso ab wie die Unterwäsche und stand Sekunden später unter der Dusche. Schon die ersten Strahlen waren eine reine Wohltat. Das heiße Wasser prallte auf meinen Körper, und ich gönnte mir eine recht lange Erholungspause unter den weichen Wasserstrahlen.
    Wenig später roch meine Haut so wie die meines Freundes Harry.
    Das Haar föhnte ich kurz durch, ging zurück in mein Zimmer und zog meine Kleidung an, die ich gestern getragen hatte.
    Dann griff ich zum Telefon. Über das Handy rief ich im Büro an, wo sich Glenda Perkins meldete.
    »Verspätest du dich wieder mal?«, fragte sie.
    »Nein, ich komme überhaupt nicht.«
    »Oh. Bist du etwa krank?«
    »So kann man es auch nennen.« Ich erzählte ihr mit wenigen Worten von Harrys Hammerparty, und natürlich lachte sie. Das hätte ich umgekehrt an ihrer Stelle auch getan.
    »Wann kann man dich denn wieder hier an der Themse erwarten?«
    »Am Abend, schätze ich.«
    »Okay, ich informiere Sir James und Suko. Und bestell den beiden einen schönen Gruß von mir.«
    »Mach ich glatt. Bis dann.«
    »Ja, kill deinen Kater.«
    Da gab es ja verschiedene Methoden. Die einen setzten auf Fisch, die anderen auf Aspirin, aber ich hatte mich noch nicht entschieden. Ich wollte erst mal schauen, wie es Harry und Dagmar ging, die bereits in der geräumigen Küche saßen und dabei waren, zu frühstücken. »Morgen!«, brummte ich.
    Harry hob den Kopf an. Er gab den Gruß nickend zurück, verzog aber zugleich das Gesicht, weil er sich wohl zu heftig bewegt hatte. Er war auch noch bleich.
    Nur Dagmar nicht. Sie sah aus wie das blühende Leben. Ihre Augen strahlten, sie lächelte, und als ich mich setzte, fragte ich: »Wie kann es einem nach einer derartigen Nacht nur so unverschämt gut gehen?«
    »Ganz einfach, John. Man muss wissen, was man alles vertragen kann, und dann rechtzeitig aufhören.«
    Harry winkte mit dem Messer in der Hand ab. »Stör dich nicht daran, John. Sie will nur auf den Putz hauen und uns ihre Überlegenheit demonstrieren.«
    »Das
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