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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle
Autoren: Jason Dark
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wieder zurück in das Fahrerhaus steigen.
    Dazu kam er nicht mehr.
    Wieder erwischte es ihn kalt und völlig unvorbereitet.
    Das Grummeln war da. In seiner Nähe, direkt vor ihm, und der Trucker stand wie angewachsen. Er hielt den Atem an, und etwas Kaltes legte sich wie ein nasser Lappen auf seinen Rücken. Er spürte das Hämmern in seinem Kopf. Das Blut war darin hochgeschossen, und er überlegte, wie er sich verhalten sollte.
    Einsteigen und im Fahrerhaus telefonieren? Es war eine Möglichkeit. Auf der anderen Seite überwog bei ihm die Neugierde.
    Bisher hatte er das Geräusch nur recht leise und auch entfernt wahrgenommen, doch er wollte der Sache auf den Grund gehen, ließ sich auf die Knie fallen und legte sich danach fast auf den Boden.
    Zumindest nahm er eine Haltung ein, die es ihm erlaubte, sein rechtes Ohr gegen den Untergrund zu drücken.
    War etwas zu hören?
    Sekundenlang passierte nichts. Er konnte nur lauschen und abwarten.
    Unter ihm hatte sich die Erde wieder beruhigt, und nicht das geringste Beben ließ sie erzittern.
    Max Schwarzer hielt den Atem an. Er schwitzte dabei und trotzdem war ihm kalt geworden. Er hörte mit dem Lauschen nicht auf, weil er einfach davon ausging, dass es sich wiederholen würde, und zwar genau an dieser Stelle. Das wusste er.
    Die Geräusche von der Autobahn übertönten alles andere.
    Dann war es wieder so weit.
    Er schrie leise auf, als er das Grummeln unter sich jetzt deutlicher hörte.
    Dabei zuckte er hoch und schwang sich aus dieser Bewegung heraus auf die Beine.
    Unter ihm war die Erde in Bewegung geraten. Einen Grund dafür konnte er sich nicht vorstellen. Erdbeben kamen hier so gut wie nie vor. Obwohl er diese Geräusche hörte, konnte er sich mit dem Gedanken an ein Beben nicht anfreunden.
    Und doch war es da.
    Kein Grummeln mehr. Jetzt vernahm er ein Donnern, und das blieb nicht auf einen Punkt beschränkt. Es fing an zu wandern, es kam näher, und der Trucker flüchtete zurück, bis er seinen Truck erreicht hatte. Er presste sich gegen den Kühlergrill. Das Licht der Scheinwerfer hatte er nicht gelöscht, und so sah er etwas, das er sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.
    Der Boden vor ihm zeigte die ersten Risse. Quer und lang liefen sie, ohne dass sie irgendein Muster aufwiesen wie etwa bei einem Spinnennetz.
    Das erneute Donnern!
    Diesmal stärker als zuvor. Die Erde in der Tiefe wurde von mächtigen Kräften erschüttert. Die Oberfläche war nicht hart genug, um sie halten zu können. Max rechnete jeden Moment damit, dass sie aufbrechen und alles verschlingen würde, was sich in der unmittelbaren Nähe befand.
    Er irrte sich nicht.
    Ohne weitere Vorwarnung brach die Erde vor ihm auf!
    Er verglich es mit einem kleinen Vulkanausbruch, wobei keine Glut in die Höhe schoss, um mit ihren Strömen die Umgebung zu verbrennen.
    Es war nur das Loch da, der Krater, und der war in der Tat etwas Besonderes.
    Die Rundung verbreiterte sich zusehend. Max fürchtete um sein Leben, wenn das Loch noch größer wurde. Er stand auf der Stelle wie festgeleimt und lauschte den Geräuschen, die bei diesem Vorgang entstanden.
    Es knirschte, wenn der Asphalt immer weiter aufriss. Stücke lösten sich und polterten in die Tiefe. Eine unsichtbare Kraft griff immer wieder zu, und der einsame Zuschauer sah alles, konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen. Aber es geschah noch etwas. Nicht nur das große Loch blieb bestehen. Es arbeitete auch etwas in seinem Innern, und erst als sich der Trucker einigermaßen gefangen hatte, begriff er, was dort geschah.
    Es war ein Sog entstanden, der alles in die Tiefe riss. Er hörte das Fauchen und Pfeifen der Luft, die dort in Bewegung geraten war, an den Rändern zerrte und entlang pfiff, immer wieder etwas abriss und in eine Tiefe holte, deren Grund Max nicht sah.
    Er stand nach wie vor am Kühlergrill seines Trucks. Aus weit geöffneten Augen stierte er nach vorn und zugleich zu Boden, weil er sehen wollte, ob sich in der Tiefe des Loches noch etwas tat. Seine Kehle hatte sich verengt, als würden Hände sie ihm langsam zudrücken.
    Einen kleinen Vorteil sah er noch für sich. Das Loch wuchs nicht mehr, und so lief er nicht in Gefahr, in die Tiefe zu fallen, wenn am Rand etwas abbröckelte.
    Sein Herz schlug so stark und schnell wie nie. Jedes Klopfen glich einem Gongschlag ohne Echo. Letzte Asphaltstücke lösten sich von den Rändern innerhalb des Lochs und rollten in die Tiefe, wobei die größten von ihnen
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