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1526 - Mirandas Schutzengel

1526 - Mirandas Schutzengel

Titel: 1526 - Mirandas Schutzengel
Autoren: Jason Dark
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und gar nicht in ihrem Sinne.
    »Du hast den falschen Weg eingeschlagen, Miranda. Wer immer diese Unheiligen auch sein mögen, es sind nicht deine Freunde. Und du bist auch nicht deine Mutter. Du bist eine eigene Persönlichkeit. Daran solltest du denken. Löse dich von ihr - und löse dich auch von dem Fluch der verdammten Schutzengel. Sie haben den Namen nicht verdient. Es sind keine Engel, begreife das endlich, bevor es zu spät ist!«
    »Für mich sind es Engel!«
    »Nein, so darfst du nicht denken, Miranda. Es sind Dämonen. Sie existieren in einer dämonischen Welt, und es sind brutale Mörder!«
    »Du bist es! Du bist ein Mörder und der Chinese auch! Ihr habt drei von ihnen getötet, aber das wird euch teuer zu stehen kommen. Ich habe euch gesagt, dass ich meine Ruhe haben will. Ihr habt euch nicht daran gehalten. Ihr seid mir gefolgt. Ihr seid im Allerheiligsten meiner Mutter, und dafür werdet ihr büßen.«
    Sie meinte es ernst. Noch war von ihren seltsamen Schutzengeln nichts zu sehen, aber sie ließen sich nicht lange bitten. Wie genau Miranda das in die Wege leitete, war für mich nur schwer zu erkennen. Aber sie riss zumindest ihre Arme hoch, und ich rechnete damit, dass sie Namen rufen würde, wie ich es manchmal beim Anrufen der Erzengel tat, aber nicht ein Wort verließ ihre Lippen.
    Die flehende Geste reichte aus, und die vier letzten Schutzengel ließen sich nicht lange bitten…
    ***
    Es waren alles andere als Engel. Um Miranda herum erschienen sie aus dem Nichts. Sie hatten den Sprung von einer Dimension in die andere perfekt geschafft, und plötzlich sahen wir die vom Schleim umgebenden Skelette vor uns.
    Sie waren einfach nur widerlich mit ihren gelblichen Fratzen und den aufgerissenen lippenlosen Mäulern. Aber ihre Krallenhände waren das Schlimmste an ihnen.
    Weder ich noch Suko wollten so enden wie die Mafiosi.
    Ich zog die Beretta nicht, sondern vertraute auf mein Kreuz, das ich bereits an der Kette über meinen Kopf gestreift hatte. An seinen vier Enden hatten echte Engel ihre Zeichen hinterlassen, als sie in früher Zeit die Hand des Hesekiel führten, der dieses Kreuz erschaffen hatte.
    Es war so einfach für mich. Ich spürte die Erwärmung. Sie aber hielt sich in Grenzen. Stattdessen blitzten die vier Anfangsbuchstaben der Erzengelnamen an den Enden auf. Als wollten sie zeigen, dass es nur bestimmte Wesen gab, die diesen Namen führen durften.
    Miranda starrte auf das Kreuz. Ihre Augen waren geweitet, ihr Mund zuckte, als wollte sie etwas sagen.
    Ich bemerkte, dass Suko schon mit der Beretta auf die Wesen zielte, die keineswegs feinstofflich waren.
    »Lass es vorerst!«, flüsterte ich ihm zu, denn ich wollte sehen, wie die Gestalten reagierten, wenn ich mit dem Kreuz in ihre Nähe gelangt war.
    Sie taten nichts, noch nichts. Sie blieben bei Miranda und quetschten sie förmlich ein, sodass sie sich unwohl fühlen musste. Aber sie schien die Monster gar nicht zu bemerken, denn sie hatte nur Augen für mein Kreuz, das sie einfach nicht übersehen konnte.
    »Was ist das?«, schnappte sie.
    »Ein Kreuz, Miranda, aber ein besonderes Kreuz. Auf ihm haben vier Erzengel ihre Zeichen hinterlassen. Seine Kraft ist immens, und nur sie sind Engel. Nicht diese Gestalten, die dich umgeben. Unheilige darf es nicht geben, nur Heilige, denn die haben die Menschen verdient.«
    Miranda wollte nicht. Der Einfluss der anderen Seite war einfach zu stark. Bestimmt spielte dabei auch die Macht der toten Mutter eine Rolle, und sie schrie ihren Schutzengeln einen Befehl zu.
    »Tötet ihn!«
    Sie konnten nicht mehr reagieren. Ich war schon zu nahe herangekommen, und sie befanden sich im Dunstkreis meines Kreuzes.
    Aber sie taten trotzdem etwas. Sie rissen ihre mit Krallen bestückten Hände hoch und schlugen sofort danach zu.
    »Neinnnn!«
    Mirandas Schrei war vergeblich. Von mehreren Seiten her stachen die verdammten Krallenhände in ihren Körper, und erst jetzt reagierte mein Kreuz.
    Es strahlte sein Licht ab. Es war kein Schutzengel für Miranda. Es hatte bewusst so lange gewartet.
    Im grellen Licht meines Kreuzes sah ich alles doppelt scharf.
    Miranda blieb.
    Nicht jedoch ihre Monster. Sie hielten sich nur für einige Augenblicke, dann wurde das Licht für sie so stark, dass es sie zerriss.
    Um den Körper der jungen Frau zuckte und blitzte es. Die grauenvollen Wesen aus einer anderen Dimension bezahlten den Trip in die normale Welt mit ihrer Vernichtung.
    Sie waren plötzlich weg.
    Es gab nur noch
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