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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten
Autoren: Unbekannt
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war nichts weiter - und sie kam auch nicht dazu, darüber nachzudenken, denn der Mordteufel hatte soeben gemerkt, daß sein Schuß danebengegangen war. Er packte das Rohr am Griff und richtete die Mündung auf sein Opfer.
    Da wälzte sich der Saurierkoloß im Todeskampf auf die Seite.
    Die Waffe flog dem Mordteufel aus der Hand. Er selber rutschte die Flanke des Pflanzenfressers hinab und fiel zwischen zwei Raubsaurier, die ihn anscheinend für einen Teil ihrer Beute hielten, denn sie fielen sofort über ihn her und gruben ihre scharfen Zähne in seinen Körper.
    Er kreischte in den höchsten Tönen und schlug mit Armen, Beinen und Knorpelschwanz wild um sich. Wie gebannt schaute sie zu. Die Raubtiere schienen ihn rasend schnell zu zerfetzen.
    Aber der erste Eindruck täuschte.
    Sie erkannte es, als der Mordteufel sich befreit hatte. Die Fetzen, die die Raubsaurier abgerissen hatten, bestanden lediglich aus den Überresten des glänzenden, transparenten Hautfilms, der zuvor das Skelett mitsamt Muskeln und Sehnen überzogen hatte.
    Dieses Skelett offenbarte jetzt seine wahre Natur. Es war kein knöchernes Skelett, sondern bestand aus unterschiedlich großen Stücken einer synthoplastexotischen Metallegierung.
    Synthoplastexotische Metallegierung?
    Schon wieder ein Erinnerungspuzzle.
    Im nächsten Moment kam das nächste Puzzlestück hinzu: die Erkenntnis, daß der Mordteufel kein organisches Lebewesen war, sondern ein Roboter, dessen wahre Natur bisher nur verborgen gewesen war.
    Die Entblößung schien dem Roboter nicht viel geschadet zu haben, denn er schlug und trat nach den beiden Raubsauriern, die ihn überfallen hatten, dann hüpfte er davon.
    Auf die Waffe zu, die zirka zehn Meter von ihm entfernt an einem Zweig des Jungwuchses hing.
    Er hatte demnach seine Mordabsicht nicht aufgegeben.
    Sie wandte sich zur Flucht, denn sie wußte, daß sie die Waffe nicht vor ihm erreichen konnte.
    Da wurde er vom letzten, schon in Agonie abgegebenen Schwanzschlag des Pflanzenfressers gegen einen Baum am Rand der Lichtung geschleudert. Es krachte und klirrte, dann brach der Mordroboter in der Mitte auseinander.
    Sie atmete erleichtert auf.
    Da regte sich das Wrack des Roboters. Die langen, dünnen Arme stemmten den Oberkörper hoch.
    Sie schrie angstvoll auf, dann rannte sie auf die Waffe zu, hob sie auf und zielte mit der Mündung auf ihren Verfolger. Das war allerdings alles, was sie tun konnte, denn sie hatte keine Ahnung, wie die Waffe ausgelöst wurde.
    Fieberhaft tastete sie am Griffstück herum.
    Unterdessen hatte sich die obere Hälfte des Roboters aufgerappelt. Die dreieckigen Augen rötlich glühend auf sein Opfer gerichtet, hüpfte das Mordwerkzeug auf den Armen in den Dschungel und tauchte im Dickicht unter.
    In diesem Moment berührte sie zufällig den Auslöser, einen bläulich markierten Sensorpunkt.
    Etwas fuhr zischend aus der Mündung und in den Dschungel hinein.
    Der harte Knall einer Explosion ertönte. Das Wipfeldach eines Baumes flog in Fetzen nach allen Seiten davon.
    Sie hielt die Waffe tiefer und drückte wieder und wieder auf den Auslöser, bis der Dschungel dort, wo der Mordroboter untergetaucht war, nur noch aus toten Holzspänen bestand.
    Ernüchtert stellte sie den Beschuß ein. Allmählich breitete sich in ihr Entsetzen über die Verwüstung aus, die sie angerichtet hatte. Dabei konnte sie nicht einmal sicher sein, daß der Oberkörper des Roboters mitzerstört worden war.
    Sie blickte zu dem Pflanzenfresser. Er lag tot auf der Seite. Seine Jäger aber waren verschwunden, wahrscheinlich hatte die Vernichtungsorgie sie verscheucht.
    Sie seufzte.
    Eine Weile stand sie reglos da. Ihre Anstrengung, weitere Erinnerungen an die Oberfläche ihres Bewußtseins zu holen, scheiterten jedoch.
    Für einen Moment war sie entschlossen, die Waffe wegzuwerfen. Dann überlegte sie es sich anders. Wahrscheinlich gab es noch mehr Gefahren in dem Undefinierbaren, in das sie geraten war. Sie durfte sich nicht vor ihnen verkriechen, wenn sie erfahren wollte, wo sie war, um vielleicht mit Hilfe dieser Erfahrungen ihre Amnesie zu besiegen.
    Entschlossen schulterte sie die Waffe und trat ihren Weg in die Rätsel und Gefahren des Undefinierbaren an ...
     
    *
     
    Schlagartig verschwanden der Dschungel und der strahlend helle, blaue Himmel.
    Sie erstarrte.
    Was würde jetzt kommen? Wieder das Packeis und der Schneesturm unter den zwei Monden?
    Oder etwas noch Schlimmeres?
    Das, was nach dem Verschwinden des Dschungels zu
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