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1524 - Die Uhren von Wanderer

Titel: 1524 - Die Uhren von Wanderer
Autoren: Unbekannt
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Größe. Wir Arkoniden sind ein auserwähltes Volk. Die verpaßten Gelegenheiten in der Vergangenheit haben nichts daran geändert."
    „Zum Glück gibt es auch Einsichtige in unserem Volk, die nicht alles durch die rosarote Brille sehen und sich Sorgen um unsere Zukunft machen", erwiderte Krandar. „Es ist kein Geheimnis, daß große Studien über den Zustand unseres Volkes gemacht wurden, und daß die Ergebnisse besorgniserregend sind. Sie besagen eindeutig, daß wir in naher Zukunft zu einem Volk von Degenerierten werden, wenn man dieser Entwicklung nicht einen Riegel vorschiebt. Aus diesem Grund wurden bereits Überlegungen angestellt, wie man der zunehmenden Dekadenz Herr werden könnte."
    „Das ist doch nur die Panikmacherei einiger notorischer Schwarzseher", behauptete Cuemenez. „Ich kenne einige solcher Pläne zur angeblichen Rettung unseres Volkes. Eine dieser Maßnahmen sieht doch tatsächlich vor, ein riesiges Robotgehirn zu bauen, das die Leitung des großen Imperiums übernehmen soll, falls wir Arkoniden eines Tages dieser Verantwortung nicht mehr selbst nachkommen könnten."
    Cuemenez blickte sich beifallheischend in der Runde um und meinte: „Ich frage euch, meine Freunde, ist ein robotischer Steuermann der Weisheit letzter Schluß zur Errettung unseres Volkes?"
    Cuemenez hatte die Lacher auf seiner Seite, nur Krandar blieb ernst. Und Demaron sagte, ganz gegen seinen Willen: „Dieses Robotgehirn wird eines Tages auf Arkon III errichtet. Und in ferner Zukunft, wenn die Degeneration der Arkoniden ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, wird das Robotgehirn von Arkon III als Robotregent die Herrschaft über das Große Imperium übernehmen. Erst im Jahre 2044 wird es Kristallprinz Atlan gelingen ..."
    Demaron verstummte erst, als er von Ankitha einen schmerzhaften Schlag ins Gesicht erhielt. „Demaron, Demaron!" schrie sie ihn an. „Was phantasierst du da?"
    Er schüttelte verwirrt den Kopf, blickte sich hilflos um. „Ich weiß nicht ...", stammelte er. „Dieses Pseudo-Wissen überkam mich plötzlich mit dem Drang, es von mir zu geben. Es war wie die Erinnerung an ein früheres Leben in einer anderen Welt."
    Krandar betrachtete ihn mit seltsamem Gesichtsausdruck und meinte: „Es klang eher wie die Vorausschau an ein zukünftiges. Wer bist du eigentlich wirklich, Demaron?"
    „Ich bin ... ich weiß es nicht."
    „Aber ich weiß es", sagte Cuemenez voller Überzeugung. „Du bist ein Verrückter. Einer von den pseudoreligiösen Sektierern, die zu Totengräbern unserer Zivilisation werden könnten."
    Damit war die Diskussion beendet und die Party geplatzt.
     
    *
     
    Die Gäste hatten sich nacheinander verabschiedet und sich von Ankitha versichern lassen, wie bedauerlich sie den von Demaron provozierten Zwischenfall fände. Nachdem alle bis auf Krandar gegangen waren, zog sich Ankitha grußlos in ihre Intimsphäre zurück. „Hilf mir, Freund", bat Demaron Krandar. „Ich weiß nicht, was mit mir passiert."
    „Du bist einfach überfordert, das ist alles", sagte Krandar. „Ich habe dich vorhin gefragt, wer du wirklich bist.
    Ich habe dich während des Lehrgangs eingehend studiert und kenne einen Teil der Antwort. Du bist ein Wanderer durch die Welten dieses Universums. Du hast die Geschichte unseres Volkes von Anbeginn miterlebt. Du warst der Wilde Dem, hast als Demar das Mittelalter erlebt, bist als Demaro ins Energiezeitalter eingetreten und wirst als Demaron mit der Blüte des Raumzeitalters konfrontiert. Deine Erlebnisse muten wie ein Schnellsiedekurs in arkonidischer Geschichte an. Ich glaube einfach, daß du diesen Anforderungen nicht gewachsen bist."
    „Glaubst du wirklich, daß dies die ganze Wahrheit ist?" erkundigte sich Demaron zweifelnd. „Gibt es nicht noch einen dunklen Punkt? Woher habe ich die Phantastereien eines Robotregenten als Herrscher über die Arkoniden und das Große Imperium? Und wie komme ich auf die Jahreszahl 2044 - welcher Zeitrechnung übrigens -, die ich als des Kristallprinzen Atlans Sieg über diesen Robotregenten angegeben habe?"
    „Das gibt auch mir Rätsel auf", sagte Krandar nachdenklich. „Eine mögliche Antwort wäre, daß du als Wanderer zwischen den Welten auch in einer ferner in der Zukunft liegenden Welt gewesen bist.
    Aber es gibt in diesem Universum keine Welt, die weiter in der Zukunft liegt als Arkonis. Da bin ich mir ganz sicher. Und ich frage mich, woher du das Wissen über die Pläne, ein Robotgehirn zu bauen, und über den
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