Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sekunden später sah er das linguidische Beiboot schemenhaft über das Wipfeldach des Urwalds gleiten. „Dieser unverschämte Friedensstifter!" schimpfte er. „Er hat unsere Sonden einfach abgeschossen! Und ich dachte, er kämpft nur mit Worten. So ein elender Heuchler!"
    Er verspürte den unbändigen Drang in sich, das linguidische Beiboot telekinetisch zu einer harten Notlandung zu zwingen - doch er schaffte es, diesem Drang zu widerstehen.
    Als das Beiboot auf einer kleinen Lichtung landete, stand der Ilt schweigend neben seinen Freunden, die ebenfalls wieder aufgestanden waren, und beobachtete, wie die sieben Linguiden aus dem Boot stiegen und von Blues umringt wurden. „Jetzt massakrieren sie ihn und seine Gefährtinnen", kommentierte Gucky.
    Er wollte noch mehr sagen, aber da ertönte eine mächtige Stimme. Sie kam von dort, wo sich die Linguiden befanden, und war wegen der Entfernung nicht zu verstehen. Aber sie beeindruckte die drei schon allein durch ihren harmonischen und eindringlichen Klang.
    Die Blues hörten nicht nur den Klang, sondern verstanden jedes einzelne Wort. Keiner der Soldaten, die nicht gezögert hatten, mit tödlichen Waffen auf Steinzeitwilde zu schießen, machte auch nur eine feindselige Bewegung.
    Ungefähr fünf Minuten später verstummte die linguidische Stimme, die zweifellos die Stimme Bransor Manellas gewesen war. Dafür erscholl eine bluessche Kommandostimme. Sie befahl den Rückzug.
    Die Soldaten gehorchten ohne Murren. Sie luden ihre Verletzten auf die mitgebrachten Antigrav-Transportscheiben, bestiegen sie selber und flogen danach in Richtung auf den Landeplatz des Schiffes ab, das sie nach Oytlok gebracht hatte.
    Salaam Siin war nicht mehr zu halten.
    Schmetternde Trompetentöne ausstoßend, rannte er auf das linguidische Beiboot zu, offenkundig in der Absicht, Kontakt zu dem Friedensbringer aufzunehmen.
    Doch Bransor Manella legte darauf anscheinend keinen Wert. Er kehrte mit seinem Gefolge ins Beiboot zurück, das daraufhin startete.
    Der folgende Trauergesang des Ophalers erinnerte Gucky an den Gesang eines sterbenden Schwanes. So behauptete er jedenfalls
     
    5.
     
    Bransor Manella war irgendwo auf Oytlok untergetaucht.
    Die HARMONIE kreiste 52 Stunden lang um den Planeten, um das Beiboot des Linguiden wiederzufinden, aber es blieb verschwunden.
    Gucky war ungeduldig. Er wußte genau, daß er eigentlich nichts mit Oytlok im Sinne hatte. Statt dessen sollte er sich an der Suche nach ES beteiligen, die die meisten der anderen ehemaligen Aktivatorträger zu ihrer Hauptaufgabe gemacht hatten.
    Er blieb nur, weil er den Ophaler nicht im Stich lassen wollte, nachdem sie schon so viele Unternehmungen gemeinsam durchgeführt hatten. Der Meistersänger war durchaus intelligent genug, um eine Mission ohne Hilfe erfolgreich durchzuführen. Aber in diesem speziellen Fall fehlte ihm wahrscheinlich eine notwendige Portion Schlitzohrigkeit. Jedenfalls traute Gucky ihm nicht zu, daß er eventuelle raffinierte Manöver durchschaute, mit denen ihn Manella hereinzulegen versuchte. Deshalb durfte er ihn nicht allein lassen. „Ich möchte wissen, wo er sich versteckt", sagte Beodu und meinte den linguidischen Friedensstifter. „Zur COMANSOR ist er jedenfalls nicht zurückgekehrt", erwiderte Gucky. „Er muß sich im Dschungel herumtreiben. Vielleicht haben die Oytloker ihn und seine Schülerinnen bei einem Festmahl verspeist."
    Salaam Siin blies die ophalische Abart einer tragischen Ouvertüre, dann sang er im Mezzosopran: „Gucky, du bist geschmacklos!"
    „Woher willst du das wissen, wenn du noch nie Guckyfleisch gegessen hast?" fragte der Attavenno und verhüllte sein Gesicht mit den Schädelschwingen, weil er sich des frivolen Scherzes wegen schämte.
    Der Ilt ließ seinen Nagezahn aufblitzen. „Du lernst, Beodu. Noch ein wenig mehr von meinem Witz, und du wirst berühmt. Natürlich nicht so berühmt wie ich, aber ..."
    „Ortung!" kreischte Salaam Siin disharmonisch. „Dreißig Diskusschiffe der Blues sind soeben über Oytlok in den Normalraum zurückgestürzt. Oh, es sind acht Schlachtkreuzer und vier Träger dabei!"
    Gucky wäre beinahe zu dem Ophaler teleportiert. Er beherrschte sich im letzten Moment, rutschte von seinem Sessel und watschelte zu den Ortungskontrollen. „Kampfschiffe der Karr-Blues", stellte er fest „Acht Schlachtkreuzer, vier Träger, acht mittelschwere Kreuzer und zehn Transporter. Das riecht nach Senge."
    „Wie, bitte?" fragte der Ophaler, der Guckys
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher