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1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel
Autoren: Unbekannt
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nicht zu verlieren.
    Am besten kam noch der Attavenno voran. Er flatterte unentwegt mit seinen Schädelschwingen.
    Sie erlaubten ihm zwar keine fliegende Fortbewegung, aber sie halfen ihm das Gleichgewicht zu wahren, während er über den schwammigen Boden rannte, der mit Löchern und Buckeln förmlich gespickt war.
    Gucky machte sich auch nicht schlecht. Sein Gang sah zwar watschelnd aus, aber er legte doch ein beachtliches Tempo vor. Nur sein Übergewicht verhinderte, daß er den Lauf genoß. Er schnaufte schon bald wie eine Dampflokomotive.
    Salaam Siin allerdings hatte Schwierigkeiten. Er war überhaupt nicht trainiert. Zwar besaßen seine stämmigen Beine einige Kraft, aber sie vermochten den langen, tonnenförmigen Rumpf nicht vom Boden zu heben. Statt dessen schleiften sie ihn über den Dschungelpfad. Zu allem Überfluß konnte es der Ophaler nicht lassen, zu singen. Er sang zwar gedämpft, damit die Blues ihn nicht hörten, aber er wedelte dazu mit den Tentakelarmen, anstatt sie zur Unterstützung der Beinarbeit zu benutzen.
    Dadurch kam es beinahe zwangsläufig zu einem Unfall. Salaam blieb mit einem Bein in einem Loch stecken.
    Da die Masseträgheit seinen Körper mit der bisherigen Geschwindigkeit weitertrieb, rutschte der Rumpf rund anderthalb Meter, bevor er mit einem Ruck zum Stehen oder besser Liegen kam. Durch den Ruck wurden Hals und Kopf nach vorn geschleudert und prallten klatschend auf den Boden. Dabei rasierte der Kopf einen aus dem Pfad ragenden Buckel hinweg.
    Der Ophaler stieß schrille Angstschreie aus, als aus der Erde unter dem Buckel zahllose kleine Insekten wimmelten und sich in die hochsensiblen Fühlerbüschel der Tentakelarme verbissen.
    Gucky und Beodu kehrten sofort um und versuchten dem Ophaler zu helfen. Aber so viele Insekten sie auch mit den Fingern abzupften, sie wurden im Nu durch die fünffache Menge ersetzt. Zudem bissen sie und verspritzten ein Gift, das brennende Schmerzen hervorrief.
    Nach einer Minute wand sich Salaam Siin hilflos am Boden, während der Ilt und Beodu um ihn herumhüpften und die Insekten von ihren Fingern schlenkerten und aus ihren Gesichtern wischten. Gucky verwünschte seinen Leichtsinn, die Handschuhe des SERUNS nicht angelegt zu haben. Wenigstens kamen die Tierchen nicht in den Überlebensanzug hinein. Den Helm konnte der Mausbiber allerdings nicht schließen, solange er die Insekten nicht aus seinem Gesicht entfernt hatte.
    Salaam Siin und Beodu waren schlechter dran. Zwar trugen auch sie Schutzkombinationen, aber so perfekt wie SERUNS waren sie nicht. Vor allem verfugten sie nicht über das medizinische System der SERUNS, den Cybermed, der bei Gucky nach ein paar Sekunden das richtige Mittel injizierte, um die Giftwirkung zu neutralisieren und die Schwellungen abklingen zu lassen. Dadurch konnte Gucky schon bald wieder klar denken - und er überlegte ernsthaft, ob er seine Freunde nicht packen und mit ihnen in die HARMONIE teleportieren sollte.
    Aber er tat es nicht. Die Erinnerung an den grauenhaften Wahnsinn, dem der Linguide Gerino Vaider durch eine Wirkung der psionischen Kräfte während einer Teleportation verfallen war, hinderte ihn daran.
    Statt dessen fragte er sich, ob es nicht besser sei, eine Ortung durch die Blues in Kauf zu nehmen und die Gravo-Paks zu benutzen, um den aggressiven Insekten zu entkommen.
    Er kam zu keinem Entschluß, denn plötzlich tauchten aus dem Dschungel mehrere zirka 1,50 Meter große Echsenwesen mit bunten Schuppenhäuten auf, die Gucky im ersten Moment für Topsider hielt.
    Er korrigierte sich, denn die Unterschiede fielen sofort auf. Topsider waren schlanker und größer, wirkten irgendwie zivilisierter und trugen vor allem die Körper verhüllende Kleidung aus Kunststoffen.
    Diese Echsenabkömmlinge waren gedrungene Wesen mit den Köpfen von Raubechsen (die denen terranischer Leguane ähnelten) - und sie wirkten wild und barbarisch. Der Ilt brauchte nicht einmal die Fellschurze und Brustpanzer aus Leder sowie die Steinbeile und Schleudern zu sehen, um zu wissen, daß es sich um Oytloker handelte, die steinzeitlichen Eingeborenen von Oytlok.
    Bevor sein Verstand alle Eindrücke verarbeiten konnte, reagierte das Relikt seines von den Ahnen ererbten Instinkts. Der Oytloker, der auf ihn zusprang, flog ins nächste Gebüsch, als hätte ihn ein unsichtbares Pferd getreten. Er und der Ilt schrien gleichzeitig.
    Der Eingeborene, weil er an den Angriff von Geistern und Dämonen glaubte - - und der Mausbiber, weil er
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