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1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel
Autoren: Unbekannt
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aggressiv zu sein. Aber dort an der Küste gibt es höchstens zwanzig Individuen - und andere Intelligenzen spürt das Mentaldings nicht auf."
    Er blickte zu einer anderen Anzeige, als ein leises Signal ertönte und eine Leuchtplatte zu blinken anfing.
    Der Massetaster.
    Er zeigte eine große Menge von hochwertigem Metallplastik an, eine Menge, die der Masse eines Leichten Raumkreuzers der Blues entsprach.
    Gucky schaltete die Energieortung auf Richtstrahl und lenkte die Tasterimpulse zur Position der angemessenen Masse.
    Das Ergebnis bestätigte das des Massetasters. Der Energieabdruck stimmte exakt mit dem eines auf der Stelle verharrenden bluesschen Leichten Kreuzers überein, dessen Systeme auf minimale Leistung geschaltet waren.
    Unterdessen hatte der Massetaster an derselben Stelle die fleckenförmigen Konzentrationen minderwertigen Plastikmaterials ermittelt. Ebenfalls an derselben Stelle zeigte der Mentaltaster die Hirnwellenimpulse von zirka hundertfünfzig intelligenten Lebewesen. Ihre Mentaldiagramme stimmten mit dem Durchschnitts-Mentaldiagramm von Blues überein. „Eine Ansiedlung von Kolonisten, ein kleiner Raumhafen und ein Leichter Kreuzer der Blues", verkündete der Mausbiber. „Dort würde ich an deiner Stelle landen, Meistersänger."
    „Was sollen wir dort?" erwiderte Salaam Siin. „Wir suchen den Friedensstifter."
    „Mit seinen Schönen, ich weiß", ergänzte Gucky. „Dort ist er zwar anscheinend nicht, aber vielleicht können uns die Blues verraten, wohin er sich gewandt hat. Er kann bestimmt keinen Schritt gehen, ohne von den Tellerköpfen beobachtet zu werden."
    „Das ist ein guter Gedanke", sang der Ophaler mit der Klangfülle eines Posaunenstoßes.
    Er bremste seine Schüssel stärker ab und kippte sie zum Sturzflug. Die verdrängten Luftmassen pfiffen und heulten sirenenartig.
    Gucky mußte sich beherrschen, um nicht telepathisch zu sondieren. Der Drang, in den Gedanken der Blues dort unten zu schnüffeln, um rechtzeitig festzustellen, wie sie auf etwas reagierten, das sich als Angriff deuten ließ, war groß. Ohne sein Trauma hätte der Ilt ihm nachgegeben.
    Unwillkürlich bedeckte er die Augen mit den Händen, um den Blitz nicht sehen zu müssen, der seinem Tod voranging.
    Die Ohren hielt er sich nicht zu, deshalb hörte er ein paar Sekunden später so etwas wie lauten Chorgesang erschallen. Da erinnerte er sich daran, daß die Anlagen der HARMONIE es dem Ophaler erlaubten, einen ganzen Chorgesang zu simulieren. Wahrscheinlich sollte er friedfertig stimmen. An sich selber stellte der Ilt allerdings keine Wirkung fest - und er zweifelte daran, daß sich die Blues davon beeindrucken ließen, zumal kaum Zeit genug blieb, daß der simulierte Chorgesang seine Wirkung entfaltete. An den Triebwerksgeräuschen erkannte Gucky einige Zeit später, daß die HARMONIE nach einem letzten Bremsmanöver mit gedrosselten Maschinen landete.
    Er nahm die Hände von den Augen und blickte sich neugierig um.
    Die 40-Meter-Schüssel stand mit leicht nachwippenden Teleskopbeinen auf der thermisch verfestigten und planierten Erdfläche eines relativ primitiven Raumhafens. Nur etwa 500 Meter entfernt ruhte ein 200-Meter-Diskusschiff auf seinen Federlandestützen: ein typisches Blues-Schiff und nicht nur an der Symbol-Kennung als Schiff der Karr-Blues zu identifizieren.
    Deutlich waren die Waffenkuppeln zu sehen. Aber nur eine einzige Impulskanone war auf die HARMONIE gerichtet. Da begriff der Ilt, daß die Blues die 40-Meter-Schüssel nur deshalb nicht abgeschossen hatten, weil sie sie als ungefährliches „Spielzeug" ansahen. „Hoffentlich ändern sie ihre Meinung nicht", murmelte der Mausbiber. „Meistersänger, hast du einen Palmwedel oder so etwas? Ach, vergiß es!" fügte er hinzu, als er merkte, daß der Ophaler nichts begriff.
    Er watschelte so schnell es ging zum Antigravlift und schwebte in ihm zur Bodenschleuse. Als er sie verließ, sah er die ersten Blues zwischen den Fertigteil-Häusern der rechts hinter dem Diskus liegenden Ansiedlung auftauchen. Winkend lief er auf sie zu. Dann besann er sich darauf, daß er ja einen SERUN mit Gravo-Pak trug und nicht die ganze lange Strecke zu Fuß bewältigen mußte.
    Unterwegs stellte er erleichtert fest, daß die Waffenkuppeln des Blues-Schiffes eingefahren wurden. Als er den Kopf wandte, sah er, daß Salaam Siin und Beodu ihm auf einer Antigravplattform folgten. Mit den winkenden Tentakelarmen und Schädelschwingen riefen sie den Eindruck zweier Clowns
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