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1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel
Autoren: Unbekannt
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regte sich. Wie eine Spinne im Netz saß er in der oberen Projektorschüssel seines Schiffes.
    Schirmfelder trennten diesen Aufsatz vom All; sie bildeten eine schwach milchiggrün flimmernde Kuppel darüber. Darunter existierte eine atembare Atmosphäre.
    Langsam fuhr der Ophaler seinen langen Hals aus und ließ den daraufsitzenden Kopf in Guckys Richtung schwenken. „Bransor Manella ist ein Diener des Friedens", sang Salaam Siin unter Begleitung von posaunenähnlichen Klängen. „Du wirst es erleben, Gucky. Der Linguide mischt sich nicht ein, er spricht als Freund aller Beteiligten." Nach einem Triller, der aus einer Pikkoloflöte hätte gekommen sein können, fügte er hinzu: „Ich muß hinter sein Knowhow kommen. Ich muß das Geheimnis ihrer Friedensstiftergabe lösen. Es ist eine Schande, daß ich als ophalischer Sänger nicht ebenso erfolgreich sein kann wie die Linguiden."
    Gucky schmunzelte. „Jetzt verstehe ich dich schon besser, mein Freund", erklärte er. „Es leuchtet mir ein, daß du die Konkurrenz überflügeln möchtest. Nun ja, vielleicht gelingt es dir, der Friedensengel der Milchstraße zu werden."
    Salaam Siin gab einen dumpfen Baßlaut von sich, der Traurigkeit verriet. „Du verstehst mich falsch, Gucky", sagte er ohne jeden melodischen Beiklang. „Ich kann weder in der Galaxis noch in der Lokalen Gruppe Ruhm erwerben und will es deswegen gar nicht erst versuchen, denn ich bin hier und überall, wohin ich komme, ein Fremder. Alles, was ich will, ist, es den Linguiden gleichzutun, weil ich sie verehre."
    „Oh!" entfuhr es dem Ilt. In Gedanken fügte er hinzu: Du tust mir leid. Dein Idealismus ist wunderschön, aber so weit weg von jeder Realität, daß du damit nur scheitern kannst. Sei froh, daß Atlan dich nicht gehört hat. Er hätte ein vernichtendes Urteil über dich gefallt.
    Der Ophaler ahnte nichts von Guckys Überlegungen. Er beschleunigte sein Schiff wieder und führte eine letzte kurze Überlichtetappe durch.
    Mitten im Cueleman-System, direkt auf der Umlaufbahn Oytloks und drei Millionen Kilometer hinter ihm, kehrte die HARMONIE in den Normalraum zurück.
    Guckys Haltung versteifte sich, nachdem er die Anzeigen der Ortungssysteme gemustert hatte.
    Im stationären Orbit um Oytlok hing bereits ein Schiff: das 100-Meter-Delphinschiff eines linguidischen Friedensstifters. Bransor Manella mußte sich schon auf dem Planeten befinden, falls das sein Schiff war. „Anrufen!" sagte Salaam Siin. Beodu fühlte sich aufgefordert. Er aktivierte das Funkgerät und sandte das Galaktische Rufsignal zu dem linguidischen Schiff.
    Als der Bildschirm hell wurde, war darauf das Abbild eines Hominiden mit stark behaartem Gesicht zu sehen.
    Er trug eine Kunststoffkombination. „Raumschiff COMANSOR hier", sagte er auf Interkosmo. „Wer ruft? Bitte, identifiziert euch!"
    „Hier Raumschiff HARMONIE", erwiderte der Attavenno eifrig und schwenkte seinen kurzen Rüssel. „Wir suchen Kontakt mit Bransor Manella."
    Der Linguide auf dem Bildschirm wirkte leicht indigniert. Dennoch klang seine Stimme freundlich, als er erklärte: „Der › Stern von Verehost‹ befindet sich auf einer wichtigen Friedensmission. Er darf nicht gestört werden.
    Entschuldige bitte, aber ich kann dich keinem bestimmten Volk zuordnen."
    „Das macht nichts", sagte Beodu fröhlich. Er wedelte mit den Schädelschwingen. „Ich bin Beodu vom Volke der Attavennok.
    Meine Gefährten sind Salaam Siin vom Volk der Ophaler und Gucky vom Volk der Ilts."
    „Gucky!" rief der Linguide. „Der Ilt ist auch uns kein Unbekannter."
    Gucky schritt in den Aufnahmebereich des Funkgeräts, dabei die Brust vorwölbend und den Bauch einziehend. „Es freut mich, das zu hören", sagte er. „Wir kommen genau deswegen, weil wir erfuhren, daß Bransor Manella Oytlok wegen einer Friedensmission aufgesucht hat." Er gab dem Attavenno durch einen Wink zu verstehen, er sollte den Aufnahmebereich so verstellen, daß Salaam Siin ebenfalls miterfaßt wurde.
    Auf den Ophaler zeigend, erklärte er danach dem Linguiden: „Mein Freund Salaam Siin. Er ist ein Vertreter aller Friedensstifter und würde gern der Friedensmission des ›Stern von Verehost‹ beiwohnen."
    „Wie lieblich du säuseln kannst, mein Freund Gucky!" trillerte der Ophaler auf kartanisch. Auf Interkosmo sang er: „Das ist richtig, verehrter Mann von Lingora. Sage mir nur, an welcher Stelle des Planeten sich der ›Stern von Verehost‹ aufhält. Ich werde ihm dann meine Aufwartung
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