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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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vernichten konnte.
    Das alles erwartete ich hier nicht, und deshalb war ich froh, dass mein Kreuz dennoch reagierte.
    Allerdings sah das Licht anders aus. Es war nicht so hell. Es war schattig geworden, und man sah ihm an, dass es gegen diese dichte Schwärze ankämpfen musste.
    Es bemühte sich. Es kämpfte. Ich war versucht, die Namen der vier Erzengel zu rufen, die ihre Zeichen auf meinem Kreuz hinterlassen hatten, aber die Reaktion des Schamanen ließ mich zögern.
    Kolew hatte Probleme. So wie er dastand, ging von ihm keine Gefahr mehr aus. Er schaute sich um, er blickte auch an sich hinab, wie jemand, der etwas sucht und nicht begreifen kann, dass es ihm verloren gegangen ist.
    Dann sah er mich.
    Er ballte seine Hand und streckte mir die Faust entgegen. Er rief einen Fluch, den ich nicht verstand, doch dem Tonfall war zu entnehmen, dass er schwer unter Druck stand und das Licht ihm zusetzte.
    Es hatte auch die Dunkelheit um ihn herum verdrängt. Er hielt sich wie auf einer Insel auf und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Und der Spuk half ihm nicht.
    Ich griff nicht mehr ein. Ich schoss nicht auf ihn, ich ließ ihn einfach in Ruhe, denn das Licht war für einen Menschen wie ihn zerstörerisch. So hätte es bei mir mit den Schatten sein sollen, aber vor ihnen war ich durch mein Kreuz geschützt.
    Bisher hatte der Schamane nur groteske Bewegungen durchgeführt. Von einem Schrei oder einem anderen Laut hatte ich nichts gehört. Das änderte sich jetzt, denn ihn erreichten die ersten Schmerzen, und die zwangen ihn dazu, den Kopf in den Nacken zu werfen, den Mund aufzureißen und zu schreien.
    Da war nichts mehr gespielt. Er schrie tatsächlich, und sein Körper wurde von Zuckungen geschüttelt. Er schlug um sich, er warf sich zu Boden und sah aus wie ein Breakdancer in den Straßenschluchten von New York City.
    Sein Brüllen war schlimm. Es malträtierte meine Ohren, und ich schaute dabei zu, wie er es nicht schaffte, sich aus seiner Rückenlage wieder in die Höhe zu stemmen.
    Der Erdboden wurde für ihn zum Grab.
    Wie ein Vorhang hüllte ihn das Licht ein. Eine helle Energie, die das glatte Gegenteil zu den Schatten bildete, auf die sich der Schamane so verlassen hatte.
    Die Schatten verloren.
    Kolew verging, und sein Tod war grausam. Er stand dem seiner Zombies in nichts nach.
    Waren die durch die Schatten vernichtet worden, so sorgte hier das Licht für seinen Tod.
    Es verbrannte ihn. Über seinen Körper huschten helle weiße Zungen. Es waren besondere Flammen, die nichts ausließen und von seinen Füßen bis hoch zu seinem Kopf tanzten und über die Haare huschten.
    Er bewegte sich nicht mehr. Starr wie eine Statue aus Stein lag er ausgebreitet auf dem Rücken. In seinem Innern musste sich die Hitze ebenfalls austoben, denn jetzt brach die Haut an allen Stellen auf, und die verkohlte Kleidung löste sich von seinem Körper.
    Ich schaute mir den Rest an.
    Er war zum Wegsehen, was ich auch tat.
    Ich drehte mich um, und während der letzte Rest des gleißenden Lichts zusammenbrach, stieg ich in den Hubschrauber ein…
    Die Finsternis war wieder über uns zusammengefallen, und so hörte ich Karinas Frage aus dem Dunkel.
    »Ist es das gewesen, John?«
    »Ich denke schon.«
    »Und wir können jetzt starten und losfliegen?«
    »Das weiß ich leider nicht. Ihn haben wir zwar vernichtet, aber da gibt es noch einen Anderen.«
    »Du meinst deinen Freund, den Spuk.«
    »Er ist ganz sicher nicht mein Freund.«
    »He, wieso das nicht? Wenn er das nicht wäre, hätte er sicherlich eingegriffen.«
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl Karina es nicht sehen konnte. »Er geht immer seine eigenen Wege, musst du wissen. Man kann ihm nichts befehlen, man kann mit ihm nur Kompromisse schließen.«
    »Dann solltest du das tun, damit wir hier endlich wegkommen. Oder soll ich mal einen Start versuchen?«
    »Nein, lass es lieber.«
    »Ha, jetzt hast du doch Angst.«
    »Das will ich so nicht sagen, aber wir befinden uns in seiner Welt. Das muss ich noch akzeptieren.«
    »Dann wartest du also darauf, dass er sich meldet?«
    »So ungefähr.«
    »Wie sieht er eigentlich aus, das wollte ich dich schon immer fragen.«
    »Du kennst ihn.«
    »Tatsächlich? Ich kann mich nicht an ihn erinnern.«
    »Schau dich um, Karina.«
    »Ich sehe nichts.«
    »Aber das ist er. Die Schwärze. Das ist er, das ist seine Dimension, das ist seine Welt, in die er die Seelen der Dämonen holt, um sein Reich noch mehr auszubauen.«
    »Ist das denn nicht
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