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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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es war auch alles okay - bis auf eine Kleinigkeit.
    Das Kreuz strahlte nicht mehr den Glanz ab, den ich von ihm gewohnt war. Es sah jetzt anders aus. Man konnte es als stumpf bezeichnen, als läge über ihm noch immer der graue Schatten, und das war sicherlich auch der Fall.
    Ich konzentrierte mich auf den Ausgang, durch den wir entkommen waren. Es gab keine Verfolger. Was immer sich hinter den Mauern befand, es blieb auch dort.
    Das konnte man schon als einen Vorteil ansehen, aber es musste weitergehen, auch das stand für mich fest.
    Die Schatten hüllten die Siedlung ein. Als lange Tücher waren sie überall zu sehen. Es gab keinen Ort oder Fleck, den sie nicht bedeckten, aber es war nicht diese absolute Finsternis, die so tödlich sein konnte.
    »Der Schamane hat einen Chef oder Meister«, erklärte mir Karina. »Ich weiß es jetzt, denn er hat es mir erzählt. Er hat diesem Meister die Menschen hier geopfert, die durch ihn verändert worden waren. Durch irgendwelche Mittel hat er diese Kampfroboter gezüchtet, die man nicht mal mit den Kamikaze-Fliegern vergleichen kann. Das waren schon Selbstmordkandidaten im allerschlechtesten Sinne. Sie sollten losziehen und den Tod bringen. Aber es kam anders. Der Wind drehte sich. Die politische Lage erfuhr eine Veränderung, und so ist es dazu gekommen, dass dieses alles passieren konnte. Kolew ließ man fallen, und er wollte nicht, dass andere seine Früchte ernteten. So konnte er die Seelen jemandem geben, der sich darüber freute und ihn nun beschützt.«
    »Der Spuk«, sagte ich.
    Durch gespitzte Lippen stieß Karina die Luft aus. »Ja, so hat Kolew ihn genannt. Und du kennst ihn gut, John?«
    Ich winkte ab. »Nun ja, gut ist zu viel gesagt. Er ist jedenfalls ein mächtiger Dämon und zusätzlich eine autarke Gestalt.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Nimm es einfach hin. In sein Reich werden die Seelen der vernichteten Dämonen verdammt, falls sie überhaupt eine Seele besitzen. Wenn ja, werden sie von der absoluten Schwärze aufgesaugt und erweitern damit sein Reich immer mehr.«
    »Ach, und das stimmt?«
    »Ja, warum sollte ich mit etwas ausdenken?«
    Karina fasste sich an die Stirn. »Manchmal frage ich mich, in welch einer Welt ich eigentlich lebe. Oder sind es zwei Welten?«
    »Es kommt dir vielleicht nur so vor.«
    »Ja, das kann auch sein. Aber ich will gar nicht daran denken. Es muss ja weitergehen.«
    »Stimmt genau.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Ich sagte: »Es kommt darauf an, ob wir uns mehr auf die Schatten oder den Schamanen konzentrieren. Man kann sagen, dass er eine Gefahr für die Menschheit ist, wenn er so weitermacht. Er hat hier freie Bahn, und er hat einen sehr mächtigen und letztlich auch dankbaren Helfer, nämlich den Spuk. Ich denke, dass der es nicht so leicht hinnehmen wird, wenn wir Kolew auf den Pelz rücken.«
    »Dann bleibt uns nur die Flucht?«
    »Ja, dir.«
    »Ach. Und was ist mit dir?«
    »Na ja, ich würde mich ihm gern stellen. Es würde mir überhaupt nicht gefallen, wenn Kolew den Sieg davontrüge. Oder wie siehst du das?«
    »Das wäre eine Niederlage.«
    »Genau.«
    »Aber ich möchte auch nicht von diesen Schatten erwischt werden und später als Skelett hier liegen. Deshalb denke ich, dass wir von hier verschwinden sollten, um später mit einer Hundertschaft zurückzukehren, die diese Siedlung in Schutt und Asche legt. Sie ist ein Relikt aus einer gestorbenen Vergangenheit. Wir brauchen sie nicht mehr.« Karina bewegte den Arm im Kreis. »Das hier soll alles zu Schutt und Asche werden. Erst dann bin ich zufrieden.«
    Der Vorschlag hatte etwas für sich. Ich dachte intensiv darüber nach.
    Sich allein den Gefahren zu stellen, konnte ich vergessen, denn ich wusste nicht, ob ich - selbst mit meinem Kreuz - gegen diesen Feind ankam. Das war irgendwie zu unsicher.
    »Was meinst du?«, fragte Karina.
    »Okay, aber dann möchte ich an diesem Einsatz teilnehmen. Sonst sperre ich mich.«
    »Natürlich, John. Du sollst in vorderster Front mit dabei sein.«
    »Okay, wir…«
    Ich hörte Karinas leisen Ruf, der auch so etwas wie eine Warnung enthielt. Zwei Sekunden später war mir klar, warum sie ihn ausgestoßen hatte. Es lag an den Schatten, die sich zu einer dichten Wand zusammengeballt hatten und die jetzt gegen uns vorrückten. Zum Glück zunächst nur von vorn, aber dann entdeckten wir sie auch zwischen den einzelnen Gebäuden rechts und links.
    »Das wird knapp!«, flüsterte die Agentin. »Und ob.«
    »Dann los - zum
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