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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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verstärken würde. Dem sanften Anfang würde ein schlimmes Ende folgen.
    Wohin?
    Natürlich dachte sie ständig an Flucht, aber in dieser verdammten Schwärze gab es keine Richtung, in die sie hätte fliehen können. Hier herrschten andere Gesetze, und sie wusste einfach nicht, wohin sie ihre Schritte lenken sollte.
    Etwas rieselte auf sie nieder. Zumindest hatte sie das Gefühl, als befände sich über ihr eine große Dusche, die ihre Düsen geöffnet hatte.
    Aber sie hatte Glück.
    Nicht aus eigener Kraft konnte sie dem Grauen entfliehen, es gab jemanden, der plötzlich erschien und Zugriff.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, zog Karina herum, und sie wollte schon zuschlagen, als sie die Stimme des Geisterjägers hörte.
    »Nein, nicht…«
    Ich hatte sie gefunden, und es war nicht mal schwer gewesen. Ich hatte mich einfach nach vorn durchkämpfen müssen, wobei ich den Begriff vorn nur für mich verwendete, denn ich wusste nicht, in welche Richtung ich mich tatsächlich bewegte.
    Aber ich verließ mich auf das Kreuz. Es war so etwas wie ein Indikator, denn wenn ich es hin und wieder anfasste, dann spürte ich, dass seine leichte Erwärmung zugenommen hatte und ich mich so meinem Ziel immer mehr näherte.
    Letztendlich wäre ich fast gegen Karina Grischin gelaufen. Ich hatte im letzten Moment abstoppen können und sie dann an der Schulter herumgezogen.
    Sie hielt ihren Schlag zurück und stöhnte mir praktisch meinen Namen entgegen.
    »Ja, ich bin es.«
    »Verdammt, wie kommen wir…«
    »Keine Fragen, bleib nur in meiner Nähe.«
    »Ist gut.«
    Sie hielt meinen Oberarm umfasst und ließ sich von mir führen. Ich setzte darauf, dass ich den Rückweg fand, und es passierte das gleiche Phänomen wie auf dem Hinweg. Das Kreuz zeigte jetzt, wozu es fähig war, obwohl auch ihm einiges an Macht genommen war, aber es war als heller Fleck vor meiner Brust zu sehen, und ich sah nicht mehr so tief hinein in die Dunkelheit, sondern gegen ein Grau, das mit uns wanderte.
    Wenig später hatten wir das Glück, vor uns die Ausschnitte einiger Fenster und der Haustür zu sehen, sodass der Weg jetzt für uns klar war.
    Wir stolperten förmlich ins Freie. Wir waren damit längst noch nicht in Sicherheit, aber diese absolute Schwärze gab es nicht mehr, und ich spürte auch nicht mehr Karinas Atemstöße in meinem Nacken.
    Allerdings stand sie noch immer unter dem Eindruck dessen, was ihr im Haus widerfahren war. Sie keuchte und umfasste ihren Hals, als müsste sie sich übergeben. Sie holte tief Luft und wischte über ihr Gesicht.
    Mir war klar, dass sie etwas erlebt hatte, das für sie nicht leicht zu verkraften war. Sie musste erst damit fertig werden und sich wieder beruhigen.
    Ihren Mund hatte sie in die Breite gezogen. Sie schüttelte dabei den Kopf, und sie atmete noch immer nicht normal, aber sie schaute mich jetzt an und flüsterte: »Schau dir meine Haut an, John! Ist etwas mit ihr passiert?«
    Ich trat näher an sie heran. »Bitte, was soll denn damit passiert sein?«
    »Es war schlimm. Ich kam mir vor wie unter einer Sprühdusche. Überall traf es mich. Meine Haut fühlt sich so verdammt komisch an. Ich muss wissen, ob sie auch anders aussieht.«
    »Nein, es ist alles okay.«
    »Bitte, streich mal darüber hinweg.«
    »Wie du willst.«
    Ich tat ihr den Gefallen und nahm meine beiden Hände zu Hilfe, aber an den Handflächen war wirklich nichts zu spüren. Ihre Haut war so glatt wie immer.
    »Keine Sorge, Karina, dir ist nichts passiert.«
    »Du bist dir sicher?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Dann ist es gut.« Sie schüttelte den Kopf und tastete über ihr Gesicht. »Du kannst dir nicht vorstellen, was das für ein Gefühl gewesen ist. Und hast du auch das böse Lachen gehört?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Es war der verdammte Schamane, auf den ich geschossen habe. Sogar zweimal, und ich kann dir schwören, dass ich ihn auch erwischt habe. Aber er scheint kugelfest zu sein. Man kann ihn wohl nur auf andere Weise aus der Welt schaffen.«
    »Das schaffen wir schon noch.«
    »Oder er killt uns.«
    Das war eine recht pessimistische Aussage gewesen, die ich so von ihr nicht kannte. Aber sie lag wohl damit richtig. Es würde schwer für uns sein, den richtigen Weg zu finden. Zwar hatten wir der Falle entgehen können, aber frei fühlten wir uns noch nicht. In dieser Siedlung herrschte noch immer die andere Macht.
    Ich ließ meinen Blick sinken, um das Kreuz anschauen zu können. Ich kannte es in seiner hellen silbernen Farbe,
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