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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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Geometrie aufgehoben worden waren.
    Für sie gab es kein Rechts, kein Links, kein Oben oder ein Unten. Es existierte nur diese verdammte Schwärze, ohne dass sie auch nur einen Funken Licht beinhaltete.
    Dass sie ihre beiden Waffen noch in den Händen hielt, empfand sie als lächerlich. Wohin hätte sie zielen sollen? Sie hätte sich nur selbst erschießen können, und davon war sie weit entfernt.
    So steckte Karina ihr Schnellfeuerpistole wieder weg und harrte der Dinge, die da kommen würden.
    Es passierte nichts.
    Wie viel Zeit vergangen war, hätte sie nicht sagen können. Dieses Gefühl war ihr verloren gegangen, und doch war sie bereit, gegen ihr Schicksal anzukämpfen.
    Sie musste dieser finsteren Hölle entkommen. Alles andere zählte nicht.
    Um dies zu erreichen, musste sie sich auf dem Absatz umdrehen und auf die Türöffnung zugehen.
    Sie tat es.
    Sie ging auch einen Schritt vor und hatte das Pech, ins Leere zu treten.
    Es gab den Ausgang nicht mehr, sie steckte fest. Sie konnte zwar gehen und sich bewegen, nur fand sie die Richtung nicht. Sie war eine Gefangene im Reich der Finsternis.
    In diesen Augenblicken wurde ihr zum ersten Mal klar, dass die andere Seite gewonnen hatte. Für sie war das wie ein Sprung ins kalte Wasser, und sie hatte das schreckliche Gefühl, dass sie in eine unheimliche Tiefe gezerrt wurde, aus der sie nicht mehr aus eigener Kraft herauskam.
    Und noch etwas hatte sich verändert. Eine sehr dichte Stille umgab sie.
    Eine Stille ist nichts, was man anfassen kann, und so kann sie auch nicht erdrücken, doch dieser Eindruck änderte sich bei ihr. Hier hatte sie das Gefühl, von der Stille physisch erdrückt zu werden, und das war alles andere als angenehm, wie sie erkannte, als sie den Mund öffnete, um Luft zu holen. Dabei glaubte sie, eine eiserne Klammer hätte sich um Lunge und Magen gelegt.
    Die Vorstellung, ersticken zu müssen, versetzte sie in Panik, und in ihrer Brust kämpfte ihr Herz mit heftigem Schlagen gegen den immensen Druck an.
    So etwas hatte sie noch nie erlebt. Je mehr Zeit verstrich, umso eingeengter fühlte sie sich.
    Schon öfter hatte sie über die Hölle nachgedacht und auch darüber, wie sie aussehen könnte. So, wie die Menschen sich die Hölle vorstellten, daran glaubte sie nicht. Sie konnte sich eher mit dem Gedanken anfreunden, dass dies die Hölle war, in der sie jetzt stand, umgeben von der Schwärze, in der sich plötzlich etwa tat, das die Stille zerstörte.
    Vor sich hörte sie ein Lachen.
    Zuerst nur leise, dann lauter. Es erinnerte an einen verfremdeten Glockenklang, und es malträtierte ihr Gehör.
    Das Lachen kannte sie. Es gab nur einen Menschen, von dem es stammen konnte.
    Allerdings wusste sie nicht, ob sich der Schamane in ihrer Nähe befand oder weiter entfernt. Er stoppte sein Lachen auch, und Karina erlebte erneut diese bedrückende Stille, die von keinem fremden Laut mehr durchdrungen wurde.
    Gern hätte sie etwas gesagt und Kolew bewiesen, dass sie sich nicht fürchtete, doch die Worte blieben ihr in der Kehle stecken. Sie brachte nicht mal ein Krächzen über die Lippen.
    »Na, wie fühlst du dich?«
    Ja, das war seine Stimme. Es gab keinen Zweifel. Sie war nicht mehr allein, und es war Kolew, der auf sie lauerte.
    Seltsamerweise fühlte sie sich besser, nachdem sie die Stimme gehört hatte. Sie war etwas Reales in dieser doch völlig anderen Welt, die einfach nur menschenfeindlich war.
    Wer fragt, der will eine Antwort. Vielleicht auch mehrere, und das gab Karina so etwas wie eine Galgenfrist. Deshalb nahm sie sich vor, einen Dialog so lange wie möglich in Gang zu halten.
    »Wie soll ich mich schon fühlen in einer völligen Finsternis? Ich würde dir vorschlagen, das Licht einzuschalten.«
    Mit einer derartigen Reaktion hatte Kolew wohl nicht gerechnet. Zumindest war er in den folgenden Sekunden sprachlos, und sie hörte nicht mal sein Atmen.
    Sie wusste auch nicht, wo er sich aufhielt, denn aus dem Klang der Stimme hatte sie es nicht herausfinden können. Die war plötzlich von allen Seiten auf sie eingedrungen.
    »Licht?« Er lachte. »In dieser Welt gibt es kein Licht. Sie ist absolut finster, und sie ist ein Reich für sich, in dem ein mächtiger Dämon herrscht, der sich Spuk nennt. Mit ihm habe ich mich verbündet, aber ich will trotzdem eine Antwort auf meine Frage haben. Wie fühlst du dich in dieser Welt?«
    »Ganz und gar nicht gut. Ich kann atmen, das ist alles.«
    »Sei froh, denn das ist schon viel.«
    »Warum hast du
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