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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin
Autoren: Unbekannt
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künstliche Blume auf und hielt sie hoch, um Loydel Shvartz auf sie aufmerksam zu machen. „Es ist die Blume, die Gesil in den letzten Tagen getragen hat", teilte sie ihm über Funk mit, um nicht rufen zu müssen.
    Der Hyperphysiker kam zu ihr, und sie reichte ihm die rot und weiß gepunktete Blume. „Das ist der Beweis, den ich haben wollte", sagte er. „Sie war hier, und sie ist mit dem Raumschiff verschwunden, das an dieser Stelle gestanden hat. Nach meinen Berechnungen hat es einen Durchmesser von etwa 50 Metern gehabt. Es muß also ein Beiboot gewesen sein, das die Syntronik sofort identifizieren kann, wenn es startet."
    Er hatte seine Worte kaum beendet, als die TABATINGA den Start eines muschelförmigen Raumschiffs mit einem Durchmesser von etwa 50 Metern meldete. „Das ist es!" Nikki Frickel war wie elektrisiert. „Komm. Wir verschwinden."
    Sie rannten zu ihrem Landungsboot zurück und führten einen Alarmstart durch. Kaum hatten sie eine Höhe von etwa zwei Kilometern erreicht, als sich auch schon die Syntronik des anitantrischen Raumhafens meldete und energisch gegen die Ruhestörung protestierte. „Kehrt sofort um!" befahl sie. „Andernfalls muß ich euch mit einer hohen Strafe belegen."
    „Wir entscheiden uns für die Strafe", antwortete Nikki Frickel. „Wir bezahlen sie, wenn wir das nächstemal nach Tantros kommen. Das wird in etwa 432 Jahren der Fall sein."
    „Einverstanden", teilte die Syntronik lakonisch mit, ohne zu berücksichtigen, daß sie eine derart hohe Lebenserwartung bei weitem nicht hatten. „Allerdings muß ich dann einen Durchschnittszins von 6 Prozent berechnen."
    Nikki Frickel schaltete die Funkverbindung ab. „Quatsch doch morgen weiter", murmelte sie und überließ es dem Bordsyntron, das Beiboot in den Hangar der TABATINGA zu lenken.
    Kaum hatten sich die Hangartore geschlossen, als sie auch schon mit dem Hyperphysiker in die Zentrale eilte und sich die Ortung des startenden Raumschiffs vorführen ließ. Die optischen Geräte der TABATINGA hatten den Raumer so gut erfaßt, daß die Muschelform klar zu erkennen war. „Das ist es", sagte Nikki Frickel. „Und Gesil ist an Bord."
    Der Muschelraumer hatte nur wenige Minuten Vorsprung, doch das genügte ihm. Er war bereits im Hyperraum verschwunden. „Die Resultate der Kursberechnung!" befahl die Kommandantin. „Das Kleinraumschiff wird in die Peripherie von M13 fliegen", gab die Syntronik bekannt. „Oder darüber hinaus, falls seine Antriebskapazität ausreicht. Das konnte anhand des Kursvektors berechnet werden."
    „Also dann", erwiderte Nikki Frickel. „Machen wir uns auf den Weg. Wir verfolgen das Ding.
    Die verdammte Lederqualle soll sich nicht einbilden, daß sie uns entkommen kann."
    Die TABATINGA beschleunigte mit Höchstwerten. „Ich begreife es nicht", sagte Loydel Shvartz. „Was, zum Teufel, hat Gesil dazu veranlaßt, sich Per-E-Kit anzuvertrauen und mit ihm zu fliegen?"
     
    *
     
    Die TABATINGA stieß bis an die Peripherie von M13 vor.
    In diesem vergleichsweise sternenarmen Gebiet, so glaubten Nikki Frickel und Loydel Shvartz, dürfte es nicht allzu schwer sein, das muschelförmige Raumschiff zu finden.
    Sie irrten sich.
    Als die TABATINGA ihr Zielgebiet erreichte, erfaßte die Ortung kein Raumschiff oder irgendeinen anderen Körper, der nicht natürlichen Ursprungs war.
    Antriebslos flog das Raumschiff auf eine gelbe Sonne zu, die von drei Planeten umrundet wurde. „Und jetzt?" fragte Loydel Shvartz.
    Nikki Frickel ließ die Rückenlehne ihres Sitzes nach hinten sinken, bis sie nahezu lag. Sie blickte nachdenklich zur Decke der Zentrale hoch. „Es gibt tausend Möglichkeiten", erwiderte sie. „Wir können diese Laus in ihrer fliegenden Muschel irgendwo überholt haben. Dann werden wir sie nie mehr finden."
    „Oder sie ist bereits hier und hat sich auf einem Planeten versteckt, um ihren Flug erst fortzusetzen, wenn sie sicher ist, nicht verfolgt zu werden."
    „Das ist der Punkt", stimmte sie zu. „Diese Möglichkeit ist mir weitaus sympathischer als die erste. Und sie ist auch wahrscheinlicher. Per-E-Kit kann sich ausrechnen, daß wir Gesil nicht so ohne weiteres verschwinden lassen. Er weiß ziemlich viel über sie und über uns. Also wird er nicht blindlings zu seinem tatsächlichen Ziel fliegen, sondern ein paar Umwege machen, um uns abzuschütteln."
    Sie kippte die Rückenlehne hoch und stieg aus dem Sessel, um in der Zentrale auf und ab zu gehen. „Ich gehe jede Wette ein, daß er hier ist",
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