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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin
Autoren: Unbekannt
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flogen sie durch die Zentrale - schlugen jedoch nirgendwo auf. Die Syntronik der KARMINA reagierte mit der systemtypischen Schnelligkeit. Blitzschnell baute sie punktuelle Traktorfelder auf, in denen sie Maynti Herkrol und die Männer der Besatzung abfing, bevor sie irgendwo aufprallen und sich verletzen konnten.
    Bevor diesen recht bewußt wurde, was geschah, gab die Syntronik sie wieder frei, so daß sie unsanft auf dem Boden landeten. Gleichzeitig erlosch das Licht, und die Bildschirme wurden dunkel.
    Atlan hörte die anderen atmen. Niemand sagte etwas. Alle wußten, was geschehen war, und alle waren diszipliniert genug, in einer solchen Situation die Ruhe zu bewahren.
    Nach einigen Sekunden erhellte sich die Zentrale wieder, als es der Syntronik gelang, die Notbeleuchtung einzuschalten. Die Bildschirme aber blieben dunkel. „Schadensmeldung", forderte Atlan. Die anderen hörten seiner Stimme an, daß er sich nur mühsam beherrschte. Der Angriff war völlig überraschend für ihn gekommen. Erst als der Logiksektor ihm eine verfehlte Taktik vorgeworfen hatte, war ihm bewußt geworden, daß der Unbekannte auf dem Muschelraumer aggressiv reagieren könnte. Bis dahin war er davon überzeugt gewesen, daß ihm von seiner Seite aus keine unmittelbare Gefahr drohte. Er hatte sich im gewissen Sinn als Verbündeter von Gesil gefühlt und hatte aus diesem Grund nicht mit feindseligen Aktionen auf sich und die KARMINA gerechnet. Daß er sich derart getäuscht hatte, ärgerte ihn maßlos. Am liebsten hätte er augenblicklich zurückgeschlagen, doch er ahnte, daß ihm dazu die Mittel fehlten. „Der Schaden ist umfassend", teilte ihm die Syntronik mit nach wie vor angenehm klingender Stimme mit. Sie sprach in einem Tonfall, als sei sie von dem Angriff am wenigsten betroffen. „Die KARMINA ist nur noch ein Wrack."
    „Ich will es genauer wissen", erwiderte der Arkonide. „Was ist beschädigt?"
    „Der Freund da drüben in der Riesenmuschel hat der KARMINA das gesamte Hinterteil weggeschossen", eröffnete ihm der Syn. „Er hat das Energiefeuer so dosiert, daß er die KARMINA erledigt hat, ohne der Besatzung einen physischen Schaden zuzufügen. Wie groß der seelische Schaden dieser totalen Niederlage ist, kann ich wegen mangelnder Informationen zur Zeit nicht beurteilen."
    „Das ist auch ganz gut so", stöhnte Maynti Herkrol. „Manchmal ist es ganz angenehm, nicht allzuviel von dir zu hören."
    „Wie steht es mit den Schutzschirmen?" fragte Atlan voller Ungeduld und mit wachsendem Zorn. „Muß ich denn alles einzeln abfragen? Spuck’s endlich aus! Was ist mit den Waffensystemen?"
    „Schutzschirme können aufgebaut werden", erläuterte die Syntronik. „Einige Waffen sind noch einsatzbereit.
    Antriebssysteme haben wir nicht mehr. Wir können uns nicht von der Stelle bewegen."
    „Du hast doch nicht vor, das Feuer zu erwidern?" fragte Ali Ben Mahur. „Natürlich nicht", antwortete der Arkonide. „Uns bleibt nur zu verhandeln", bemerkte Raco Reciano. „Wir sind ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Wenn sie aus dieser Gegend verschwinden, sind wir geliefert."
    „Was ist mit den Funkgeräten?" rief Atlan. „Funktionieren sie noch?"
    „Sie sind intakt", antwortete der zentrale Syn. „Dann schalte sie endlich ein", forderte der Arkonide verärgert. „Ich will endlich mit dem Schwachkopf da drüben reden."
    „Sind eingeschaltet."
    Der Unsterbliche hätte auf seinem Platz stehenbleiben können. Die Syntronik hätte dafür gesorgt, daß seine Stimme auch so gut verständlich auf dem muschelförmigen Raumschiff des Unbekannten ankam.
    Doch unwillkürlich trat er näher an das Steuerpult der KARMINA heran, wo er die Hauptmikrophone wußte. „Was für ein hinterhältiger Barbar hat befohlen, auf uns zu schießen?" brüllte er. „Dieser Schwachkopf wird für den Angriff auf die KARMINA büßen!"
    Ein gedämpftes Lachen ertönte aus den Lautsprechern. „Einen derartigen Akt der Barbarei habe ich noch nicht erlebt", fuhr der Arkonide erregt fort.
    Seine Augen begannen zu tränen. „Nur ein erbärmlicher Feigling kann sich zu einem solchen Angriff hinreißen lassen. Wer bist du? Ich will endlich wissen, wer du bist!"
    Der rätselhafte Fremde antwortete wiederum nur mit einem zurückhaltenden Lachen. „Das muschelförmige Beiboot fliegt auf einen Hangar des großen Schiffes zu", teilte die Syntronik teilnahmslos und nüchtern mit, so als sei dieses Ereignis nicht von besonderer Bedeutung. „Gesil", rief der
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