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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin
Autoren: Unbekannt
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ich gute Arbeit geleistet habe?" fragte die Bordsyntronik.
    Atlan erhob sich und ging zum Getränkeautomaten. „Nein", antwortete er belustigt. „Das wollte ich eigentlich nicht. Du hast getan, was ich von dir gefordert habe.
    Das ist alles."
    „Du bist gereizt!"
    Atlan trank den Saft, den er dem Automaten entnommen hatte. „Richtig", gab er zu. „Die Situation belastet mich. Ich wäre froh, wenn Gesil schon hier wäre.
    Oder der Unbekannte mit seinem Muschelraumer. Ich möchte die Sache bereinigt haben."
    Er führte die KARMINA nahe an einen Asteroiden heran, der etwa hundert Kilometer von Jimmerin entfernt war. Der Gesteinsbrocken hatte einen Durchmesser von mehreren Kilometern, und neben ihm erschien das Raumschiff wie ein Teil des Asteroidengürtels. Atlan dirigierte das Raumschiff in einen mächtigen Felsspalt auf der Rückseite des Asteroiden, so daß sich dieser zwischen ihm und Jimmerin befand. Jetzt hoffte er, daß die KARMINA nicht so leicht entdeckt werden würde. Er schleuste mehrere Sonden aus und verteilte sie über den Asteroiden, so daß die Syntronik den Weltraum mit ihrer Hilfe stets überwachen und ein sich näherndes Raumschiff rechtzeitig orten konnte.
    Dann hieß es warten. Stunden, Tage oder Wochen konnten vergehen, bis Gesil oder der Unbekannte erschien.
    Am meisten aber fürchtete Atlan, daß er einer ihm bewußt zugespielten falschen Information aufgesessen war und daß Gesil überhaupt nicht nach Jimmerin kam.
    Die anderen verließen die Zentrale, um sich zu einer Ruhepause zurückzuziehen. Atlan blieb in seinem Sessel sitzen, und er saß noch dort, als Maynti Herkrol nach Stunden zurückkehrte. „Du solltest auch ein wenig schlafen", empfahl sie ihm.
    Er erhob sich und gähnte hinter der vorgehaltenen Hand. „Ja, du hast recht", entgegnete er. „Wer weiß denn, wann Gesil kommt." Nach Stunden kehrte er zurück.
    Nichts hatte sich verändert. „Keine Ortung", sagte Aaron Silverman dennoch. Sechs Tage verstrichen. Die Besatzung beschäftigte sich mit Wartungsarbeiten am Raumschiff, arbeitete die in den letzten Tagen und Wochen eingegangenen Informationen auf oder suchte Entspannung und Ablenkung in Spielen. Ali Ben Mahur befaßte sich mit der Geschichte und einem von terranischen Wissenschaftlern erarbeiteten Psychogramm der Topsider. Über Stunden führte er eine hitzige Diskussion mit Cisoph Tonk über Korrekturen, die nach seiner Überzeugung an diesem Seelenbild der Topsider vorgenommen werden müßten. Aaron Silverman nutzte die Möglichkeiten der KARMINA, um den Asteroidengürtel zu erforschen, ohne dabei das Raumschiff zu verlassen.
    Irgendwann aber kamen Zweifel auf. Immer mehr drängte sich die Frage ins Bewußtsein, ob sie an der richtigen Stelle warteten. Die Befürchtung, auf eine gezielte Falschinformation hereingefallen zu sein, zerrte an den Nerven. „Wie lange?" fragte Aaron Silverman, als Atlan nach einer Ruhepause in die Zentrale zurückkehrte. „Wir bleiben zehn Tage", erwiderte der Arkonide.
    Er blickte in die Runde, und plötzlich schwanden die Zweifel. Silverman und die anderen spürten die Kraft, die ihn erfüllte.
    Raco Reciano meinte, die nervliche Anspannung mit einem Scherz auflockern zu müssen. „Typisch Frau", sagte er. „Wahrscheinlich sitzt Gesil irgendwo und putzt sich heraus für das Rendezvous mit dem Unbekannten. So was dauert natürlich."
    „Das will ich überhört haben", tadelte ihn Atlan.
    Reciano blickte sich verlegen um. „Entschuldigt", murmelte er. „Das war wohl daneben."
    „Und ob es das war", fauchte Maynti Herkrol ihn an. „Du weißt genau, daß es Gesil nicht um ein Rendezvous geht. Außerdem geht mir dieses dumme Gerede auf den Geist! Dieses blöde Klischee, daß Frauen sich vor einem Treffen schönmachen müssen und deshalb Zeit verplempern, geht wohl überhaupt nicht mehr raus aus euren Holzköpfen!"
    „Nicht so hitzig", versuchte Ali Ben Mahur ihre Erregung zu dämpfen. „Das Warten geht uns allen auf die Nerven. Ist aber nicht zu ändern. Deshalb brauchen wir uns noch lange nicht anzubrüllen."
    „Wer brüllt hier?" fuhr sie ihm in die Parade. „O ja", lachte Aaron Silverman. „Das gefallt mir. Laßt uns einen richtig schönen Streit vom Zaun brechen.
    Prügelt euch von mir aus. Das bringt ein bißchen Action. Ich sehe gerne zu und amüsiere mich dabei."
    „Es reicht", sagte Atlan. „Werdet nicht kindisch."
    „Ortung", meldete die Syntronik. „Ein großes, muschelförmiges Raumschiff nähert sich
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