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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin
Autoren: Unbekannt
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am Werk gewesen, die verschiedene Dinge anbauen", bemerkte er. „Die gelben Hecken sehen aus wie Grenzen."
    „Ich gestehe, daß ich darüber keine abschließende Antwort geben kann", erwiderte die Syntronik. „Es gibt keine eindeutigen Anzeichen dafür, daß diese eingefaßten Gebiete künstlich angelegte Felder sind."
    „Das möchte ich geklärt haben", sagte Loydel Shvartz. „Es könnte zu Auseinandersetzungen mit dem muschelförmigen Raumer kommen. Dabei muß ich den Rücken frei haben. Ich möchte mich nicht auch noch mit eingeborenen Lebensformen auseinandersetzen müssen. Das könnte die Lage allzusehr erschweren."
    „Aus taktischer Sicht ist das eine richtige Überlegung", lobte die Syntronik. „Welche Anweisungen hast du für mich?"
    „Ich will einige von den gelben Pflanzen haben", entschied der Wissenschaftler. „Sie scheinen eine wichtige Funktion auszuüben."
    Er verzögerte den Flug des Diskusraumers und ging bis auf eine Höhe von nur etwa zwanzig Metern hinab. Über einem kleinen, mit Blumen übersäten Feld verharrte er auf der Stelle. „Zieh mit dem Traktorstrahler einige Pflanzen aus der gelben Hecke!" befahl er. „Und wohin damit?" fragte die Syntronik. „In die Schleuse. Sie kommen in einen offenen Behälter mit etwas Wasser. Nimm einen Eimer oder so etwas.
    Was du gerade hast."
    „Ich könnte einen Eimer zur Verfügung stellen."
    „Dann los."
    Auf den Bildschirmen konnte er beobachten, wie sich einige Pflanzen aus der heckenartigen Umsäumung lösten und zum Raumschiff heraufschwebten. Dann blendete die Syntronik um und zeigte, wie die Pflanzen in die Schleuse glitten und sich dort in einen bereitgestellten Eimer senkten. „Der Eimer ist zu einem Drittel mit Wasser gefüllt", teilte die Syntronik mit. „Das dürfte genügen. Und jetzt weiter."
    Der Diskus überflog die nördliche Küste des Kontinents und erreichte gleich darauf eine große Insel, ohne auf andere Zeichen einer bestehenden Zivilisation gestoßen zu sein. Es gab keine Siedlungen, keine Straßen und keine technischen Einrichtungen. Nirgendwo gab es Spuren der Zerstörung der Natur, wie sie bei der Erschließung eines Planeten durch ein zivilisatorisch aufstrebendes Volk unvermeidbar war. Überrascht stellte der Hyperphysiker fest, daß die Hecken auf der Insel eine leuchtendrote Farbe hatten.
    Er war verunsichert, weil er sich den Widerspruch zwischen den fehlenden Hinweisen auf intelligentes Leben und anscheinend künstlich angelegten Abgrenzungen nicht erklären konnte.
    Er verließ die Zentrale und ging in die Schleuse zu den gelben Pflanzen, um sie flüchtig zu untersuchen. Dabei setzte er die bescheidenen Mittel ein, die ihm im Diskus zur Verfügung standen. Sie genügten seinen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht, reichten jedoch für eine erste Analyse aus.
    Er konnte nichts Ungewöhnliches an den Pflanzen feststellen. Nichts konnte ihn dazu veranlassen, seine Pläne in irgendeiner Weise zu ändern oder besondere Vorsicht walten zu lassen.
    Er beließ die Pflanzen in der Schleuse.
    Die Insel lag bald hinter ihm, und er erreichte einen ausgedehnten Kontinent, der nach Süden hin durch eine Gebirgskette begrenzt wurde. An den Flanken der bis zu einer Höhe von 7000 Metern aufsteigenden Berge gab es Hecken von ausschließlich blauer Farbe. Sie faßten im Tal dichtbewaldete Gebiete ein, später von Büschen und Gras bewachsene Einheiten und schließlich reine Moosflächen. „Das gesuchte Objekt befindet sich exakt nördlich von uns", eröffnete ihm die Syntronik. „Entfernung 544 Kilometer. Es ist gelandet."
    „Sofort runter!" befahl Loydel Shvartz erschrocken. „Noch dürfen sie uns nicht sehen. Wir nutzen jede sich bietende Deckung der Landschaft aus."
    Die Syntronik gehorchte kommentarlos und führte das Beiboot in die Tiefe, bis es nur noch wenige Meter über dem Boden schwebte. Mit deutlich verringerter Geschwindigkeit flog es weiter nach Norden in eine weite, hügelige Ebene hinein, in der es zahllose Möglichkeiten gab, sich zu verstecken.
    Als das Beiboot nur noch etwa zwanzig Kilometer von dem Raumschiff des Kontiden entfernt war, stoppte die Syntronik es hinter einem Erdwall. Unter ihm dehnte sich eine prärieartige Landschaft, die nur durch wenige Bauminseln unterbrochen wurde. Auf ihr ästen Millionen von grasfressenden Tieren, zottigen, walzenartigen Tieren mit überwiegend schwarzem Fell. Sie bewegten sich ausschließlich in den von Hecken eingefaßten Gebieten. Nirgendwo sah Loydel Shvartz sie
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