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1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk
Autoren: Jason Dark
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Angst gezeichnet. Oder war das schon Panik?
    Trotz der neuen Reifen rutschte der Golf auf der feuchten und schmierigen Fahrbahn weiter. Er würde die Frau erwischen und…
    Erstand!
    Zugleich sah Jane die Gestalt verschwinden, als hätte man sie einfach weggezaubert.
    Sekundenlang saß die Detektivin wie eine Statue hinter ihrem Lenkrad.
    Schweiß breitete sich auf ihrem Gesicht aus, und ihr Herz klopfte schneller als sonst.
    Nach dem Moment der Starre reagierte sie wie ein Automat.
    Abschnallen, die Tür aufstoßen, sich aus dem Wagen schwingen und zu der Frau hinlaufen.
    Sie war zu Boden gefallen und lag verkrümmt da, doch Jane hörte die tiefen und hektischen Atemzüge, die ihr bewiesen, dass die Unbekannten nicht bewusstlos war.
    Jane beugte sich zu ihr hinab. Sie hatte Glück gehabt. Zwar lagen die Beine unter dem Wagen, doch von der Stoßstange waren sie nicht erwischt worden.
    Sie schaute zu Jane hoch.
    Im hellen Licht erkannte die Detektivin, dass die Frau noch sehr jung war. Aber sie hatte Angst, sie zitterte, und Jane wusste, was sie jetzt zu tun hatte.
    »Bitte, ganz ruhig. Ihnen ist nichts passiert. Ich habe zum Glück noch im letzten Moment bremsen können.«
    Die Grünhaarige sagte nichts. Sie ließ alles zu und unterstützte Jane dabei, als diese sie anhob und auf die Beine stellte. Allein stehen konnte sie noch nicht. Jane musste sie stützen und führte sie auf die andere Seite des Golfs, wo sie die Beifahrertür öffnete und die Gerettete auf den Sitz drückte.
    »Hier werden Sie erst mal bleiben. Dann reden wir in Ruhe miteinander.«
    »Aber der…«
    »Nichts aber.« Wenn es sein musste, konnte Jane Collins sehr konsequent sein, und das musste in diesem Fall auch so sein. Sie stieg wieder ein und dachte daran, dass sie ein Hindernis darstellte. Das wollte sie auch auf einer wenig befahrenen Straße nicht länger sein, und so startete sie und fuhr so lange weiter, bis sie einen Platz gefunden hatte, an dem sie parken konnte. Es war eine kleine Einbuchtung, die nicht mehr vom Asphalt bedeckt war.
    Hier blieb sie stehen und löschte bis auf das Standlicht die Scheinwerfer.
    Jetzt erst konnte sie sich um die Gerettete kümmern, die mehr auf dem Sitz lag, als dass sie saß. Sie hielt die Augen offen, starrte gegen die Decke und zuckte manchmal zusammen, wobei dann ein Schauer durch ihren Körper zu laufen schien.
    Jane Collins war Menschenkennerin genug, um zu wissen, dass diese junge Frau auf der Flucht gewesen war. Quer durch das Gelände und dann auf die Straße, wobei sie das Risiko in Kauf genommen hatte, von dem Wagen überrollt zu werden.
    Jane legte ihr eine Hand auf die Schulter. Das junge Ding zuckte wie unter einem Stromschlag zusammen, und Jane beeilte sich, beruhigende Worte zu finden.
    »Du brauchst dich nicht mehr zu fürchten. Was immer dich hierher getrieben hat, du befindest dich bei mir in Sicherheit.«
    »Nein, nein!«, stieß sie hervor. »Ich bin nirgendwo vor ihm sicher, das können Sie mir glauben.«
    »Vor ihm?«
    »Ja, verdammt.«
    »Wer ist er?«
    »Der Höllenpunk.«
    Jane Collins erwiderte erst einmal nichts. Sie schluckte und glaubte auch, sich verhört zu haben.
    »Wie bitte?«, fragte sie schließlich.
    »Ja, so heißt er.«
    »Und wie heißt du?«
    »Leila.«
    Jane lächelte sie an. »Ich bin Jane, und ich muss dir sagen, dass ich dein Aussehen schon ungewöhnlich finde.«
    »Ich bin auch ein Punk.«
    »Ah, so ist das. Und du hast dich gefürchtet.«
    »Das habe ich.«
    »Vor diesem Höllenpunk?«
    »Er hat mich verfolgt. Ich bin von dort hinten in der Nähe des Waldes abgehauen. Ich wollte in das Dorf, aber das habe ich nicht geschafft. Er war so dicht hinter mir.«
    »Zu Fuß?«
    Leila schüttelte heftig den Kopf. »Nein, mit seiner Maschine. Es ist eine Enduro. Damit kann er in jedem Gelände fahren.«
    »Das stimmt allerdings«, murmelte Jane und furchte die Stirn, denn sie musste jetzt nachdenken. Sie holte sich die letzte Minute vor dem Erscheinen der jungen Frau noch mal ins Gedächtnis zurück, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, einen Verfolger auf der linken Seite der Straße, also auf dem freien Feld, gesehen zu haben. Über das war kein Lichtschein gehuscht.
    Allerdings war sie auch stark in Gedanken versunken gewesen und hatte sich mit der Familie Forman beschäftigt. Da hätte ihr durchaus etwas von der Umgebung entgehen können.
    »Hatte dein Verfolger tatsächlich das Licht eingeschaltet?«
    »Ja.«
    »Okay, ich glaube dir, aber ich frage mich
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