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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel
Autoren: Jason Dark
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das Schicksal mal wieder zugeschlagen hatte. Es war wirklich unglaublich.
    »Bist du bereit, John?«
    »Das bin ich.«
    »Dann los!«
    Sie zog mich zu sich heran. Ein kurzer Ruck nur, das war alles, dann befand ich mich wieder in der Position, in der ich mich beim Flug hierher befunden hatte. Hinter dem Rücken breiteten sich die Flügel aus, schwangen hoch, schickten mir den ersten Wind entgegen, und dann hoben wir ab.
    Der Weg war frei. Nur, wohin er führte, das war mir unbekannt…
    ***
    Lucy war schnell, sehr schnell sogar. Sie wollte die Vampirin zudem irritieren, und so rannte sie im Zickzack auf ihre Gegnerin zu. Die roten Haar wehten, und die Cavallo glaubte auch, eine leicht grünliche Gesichtsfarbe bei Lucy zu erkennen.
    Justine trat genau im richtigen Moment einen Schritt nach vorn. Da hatte sich Lucy bereits gelöst und sprang auf ihre Gegnerin zu. Ihr Gesicht verzerrte sich dabei, als sollte Justine all den Hass sehen, der für Lucy die Antriebsfeder war.
    Hexe und Vampirin prallten zusammen.
    Es war ein mächtiger Stoß, der beide hätte zu Boden katapultieren müssen.
    Aber nur eine prallte durch den Gegendruck zurück und überschlug sich fast in der Luft.
    Es war die Hexe, die das Gefühl gehabt haben musste, gegen eine Mauer gesprungen zu sein. Sie rutschte auf dem Rücken weiter. Sie schrie vor Wut, und ihre vier Freundinnen waren so überrascht, dass sie nicht eingriffen.
    Für Justine war das erst der Anfang gewesen und beileibe nicht das Ende.
    Sie war jetzt in ihrem Element, und sie konnte jetzt zeigen, welche Kraft in ihr steckte.
    Deshalb ließ sie Lucy nicht die Zeit, wieder auf die Beine zu kommen. Ihr Blut interessierte die blonde Bestie nicht mehr. Jetzt wollte sie nur noch vernichten.
    Als Lucy sich aufrichtete, war Justine bereits bei ihr. Sie griff einfach nur zu und hievte Lucy mit einer lockeren Bewegung an. Beide Hände hatte sie eingesetzt. Es erforderte kaum eine Kraftanstrengung, um sie über den Kopf zu stemmen, und genau das war Sinn der Sache.
    Justine wollte eine Show abziehen. Jeder sollte erkennen, wozu sie fähig war, und sie hielt den Körper der Hexe weiter über ihrem Kopf. Sie drehte sich auf der Stelle, um den vier anderen Hexen ihre Macht zu demonstrieren.
    »Na?«, rief sie in die Runde. »Glaubt ihr noch immer an einen Sieg eurer Anführerin? Meint ihr, dass sie gegen mich gewinnen kann?«
    Es lag auf der Hand, dass sie keine Antwort erhielt, auch nicht von Lucy.
    Die Hexe hatte ihren ersten Schock überwunden und fing an, sich zu wehren. Sie wurde nur an den Hüften festgehalten. Arme und Beine lagen frei. Sie schlug mit den Armen um sich und begann mit den Beinen zu strampeln. Sie brüllte dabei, und in dieses Brüllen hinein klang das Lachen der Blutsaugerin, das abbrach, als Justine die Drehung stoppte.
    Lucy blieb in dieser Lage. Durch den Stopp war auch sie überrascht worden, und vielleicht dachte sie, dass alles gelaufen war. Aber für die Cavallo war es erst das Vorspiel.
    »Wo habe ich verbrühen sollen? Im Hexerbrunnen? Da lasse ich gern anderen den Vortritt.«
    Es war eine Ankündigung. Jeder hatte gehört, was passieren würde, auch Lucy.
    Es gelang ihr nicht mehr, sich darauf einzustellen, denn alles ging nun blitzschnell. Die blonde Bestie ging nur einen Schritt näher an den Kessel heran, dann hatte sie genau die richtige Entfernung.
    Ein kurzer Ruck mit den Armen, und Lucy löste sich aus dem Griff. Sie konnte an der Flugrichtung nichts mehr ändern. Zwar schlug sie mit den Gliedern um sich, die Flugbahn jedoch blieb die gleiche.
    Kaum war sie über den Rand geflogen, da kippte sie ab und landete in der kochenden Flüssigkeit…
    ***
    Sie spritzte hoch, sie schwappte auch über, aber sie schleuderte die Hexe nicht mehr hervor. Es waren auch keine Schreie mehr zu hören.
    Hier hatte etwas anderes das Kommando übernommen. Es war die Stille, die das Entsetzen einiger Personen begleitete. Die vier Hexen und auch die Quinlains standen schockiert auf ihren Plätzen.
    Die Cavallo fuhr herum, um Suko anschauen zu können. »Na, was sagst du dazu?«
    Suko hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob du dir da einen Gefallen getan hast.«
    »Wieso?«
    »Steht sie als Hexe nicht unter dem Schutz des Teufels?«
    »Ha.« Justine lachte auf. »Erzähl mir nichts vom Teufel, verdammt. Wer ist das schon?«
    »Du solltest ihn nicht unterschätzen.«
    »Nein? Er hat es nicht mal geschafft, dich und Sinclair aus dem Leben zu entfernen und euch in seine Hölle zu holen.
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