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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel
Autoren: Jason Dark
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sie tat etwas ganz anderes, um zu zeigen, was sie vorhatte.
    Sie konzentrierte sich auf Art Quinlain. Er und seine Söhne hatten sich bisher heraushalten können. Diese Zeit war jetzt vorbei, und Quinlain, der noch zur Seite hatte schauen wollen, kam nicht mehr dazu.
    »Du wirst meine nächste Testperson sein!«
    Quinlain schrak zusammen. Er war nicht fähig, eine Antwort zu geben.
    Seine Söhne deuteten an, dass sie auf seiner Seite standen, denn sie umfassten von zwei Seiten seine Arme.
    Die Cavallo lachte. »Was soll das denn? Glaubt ihr etwa, ihr könntet ihn schützen? Rechnet ihr wirklich damit, gegen mich ankommen zu können? Das darf doch nicht wahr sein, verflucht. In welch einer Welt lebt ihr eigentlich?« Sie schnippte mit den Fingern. »Wenn ich sage, dass ich ihn haben will, dann bleibt es dabei.«
    »Nein, nein!«, flüsterte der Rotbärtige. »Ich steige nicht in den Kessel. Auf keinen Fall, und meine Söhne werden es auch nicht tun. Das steht für mich fest.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, das ist er!«, sagte Suko Die Vampirin hob ihre Schultern an und blieb danach in dieser starren Haltung.
    »Was hast du gesagt, Suko?«
    »Du hast es schon verstanden.«
    »Das stimmt. Aber ich kann es nicht glauben.«
    »Warum nicht?«
    »Dass du Menschen unterstützt, die dich eiskalt in diesen verdammten Kessel gesteckt hätten. Du hast doch gesehen, wie es deinem Freund Sinclair fast ergangen wäre. Diese Hundesöhne hätten ihren Spaß daran gehabt, euch beide zu vernichten, und glaube nur nicht, dass sie dich verschont hätten.«
    »Das ist mir egal. Die drei sind Menschen, normale Menschen und keine Hexen. Okay, sie haben sich mit ihnen verbündet, aber deshalb kann ich noch lange nicht zuschauen, wie sie in dieser kochenden Brühe ihr Leben aushauchen. Wenn jemand in den Brunnen steigen soll, dann mach du den Anfang.«
    »Ich?« Sie lachte.
    »Wer sonst?«
    »Nein, so haben wir nicht gewettet.«
    Sie drehte sich mit einer scharfen Bewegung um und hatte plötzlich die vier Hexen im Blick.
    »Kommt zu mir«, befahl sie flüsternd. »Zeigt mir, wie mutig ihr seid. Folgt eurer Anführerin nach. Steigt lieber freiwillig in den Kessel, bevor ich euch dazu zwinge.«
    »Was willst du damit erreichen?«, fragte Suko.
    »Ganz einfach. Ich habe meine Pläne geändert, aber ich habe meine Rache nicht vergessen. Ich ziehe sie nur anders durch, das ist versprochen. Wer mich vernichten will, der muss damit rechnen, dass ich zurückschlage.«
    »Klar, das begreife ich.« Suko suchte nach einer Möglichkeit, um sie abzulenken. »Aber wäre es nicht besser, wenn du mehr über das Schicksal dieser Anführerin wüsstest?«
    »Lucy ist verbrannt!«
    »Meinst du?«
    »Was sollte anderes mit ihr passiert sein?«
    »Der Teufel kann ein Einsehen gehabt haben. Ich denke nicht, dass er seine Dienerinnen so einfach aufgibt. Vielleicht solltest du mal die anderen Hexen fragen, um zu erfahren, was es genau mit diesem Hexenbrunnen auf sich hat. Erst dann kannst du eine Entscheidung treffen.«
    Justine stellte sich stur. »Ich weiß es genau!«
    »Ach ja?«
    Die Cavallo sah ein, dass sie so nicht weiterkam. Sie würde Suko auch nicht davon überzeugen können, sich nicht mehr schützend vor die Quinlains zu stellen. Er war ein Mensch und demnach auch menschlich, was ihr fehlte.
    »Du kannst doch selbst hinein steigen, Justine.«
    »Hör auf damit.«
    Suko provozierte sie weiter. »Bist du feige?«
    Sie war so weit. Ihre Beherrschung hatte einen dicken Riss bekommen.
    Aus dem Stand rannte sie auf den Inspektor zu, um ihn ebenso zu Boden zu schleudern wie Lucy.
    Aber Suko war jemand, der sich wehren konnte. Und das tat er, ohne seinen Standort zu wechseln. Als die Cavallo ihn ansprang, rammte er sein Gewehr nach vorn. Er drückte nicht ab, denn eine normale Kugel hätte der Vampirin nichts angetan. Aber er konnte sie stoppen, und der sehr heftige Stoß trieb ihn zurück.
    Justine musste auch als Vampirin den Gesetzen der Physik folgen. Sie taumelte zurück, schrie dabei vor Wut auf und prallte mit dem Rücken gegen den Kessel.
    Dort blieb sie stehen und stierte Suko an. »Auf welcher Seite stehst du eigentlich?«, brüllte sie.
    »Auf der richtigen.«
    »Das glaube ich dir nicht mehr.« Suko wollte antworten. Er verschluckte die Worte allerdings, weil er etwas gesehen hatte, was die Blutsaugerin nicht erkennen konnte, da sie im Rücken keine Augen hatte.
    Hinter ihr bewegte sich die Oberfläche der heißen Flüssigkeit, ohne dass dabei ein
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