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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel
Autoren: Jason Dark
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meiner Freundin Lucy fange ich an. Du stehst bei mir ganz oben auf der Liste. Du hast mich jagen und herschaffen wollen. Okay, ich bin da. Lass es uns austragen.«
    Suko beobachtete jede Bewegung. Er hörte auch jedes Wort. Und er stellte sich die Frage, mit wem er es wirklich bei den fünf Frauen zu tun hatte. Waren es echte Hexen oder handelte es sich bei ihnen nur um verführte Menschen?
    Eine Antwort konnte er sich selbst nicht geben. Die Hexen verhielten sich bisher noch normal. Sie versuchten es nicht mit Zaubersprüchen, sie hatten auch keine Besen bei sich, auf denen sie ritten. Sie sahen menschlich aus, nur waren sie innerlich dem Teufel und der Hölle zugetan, und genau das zählte.
    Immer konnten sie sich von der Cavallo nicht provozieren lassen. Irgendwann musste auch bei ihnen der Geduldsfaden reißen, und es wies darauf hin, als die rothaarige Lucy ihren Freundinnen ein knappes Zeichen mit der linken Hand gab.
    Die Gruppe war gut aufeinander eingespielt. Lucy brauchte nichts zu sagen. Kein Wort, kein Spruch, dieses eine Zeichen reichte völlig aus.
    Justine lachte, bevor sie Suko ansprach. »Pass auf, Partner, jetzt geht es los. Darauf habe ich mich gefreut, denn endlich habe ich sie zusammen.«
    Sie blieben auch zusammen. Oder fast, denn eine musste beweisen, dass sie den Pulk anführte.
    Lucy ging vor. Nach einem kurzen Schütteln ihres Kopfes tat sie den ersten Schritt in Sukos Richtung. Hinter ihrem Rücken formierten sich die anderen vier Frauen zu einer Reihe.
    »Das ist schön, das ist wunderbar«, flüsterte Justine, die sich kurz die Hände rieb und darauf wartete, dass der Kampf zwischen einer Blutsaugerin und den Hexen endlich beginnen konnte. »Ich werde sie der Reihe nach in den Hexenbrunnen werfen und zuschauen, wie sie kochen. Für Hexen ist er schließlich hergestellt worden.«
    Dann sagte sie nichts mehr und konzentrierte sich auf ihre erste Gegnerin.
    Ob Lucy auch als Hexe so etwas wie Angst verspürte, war für Suko nicht zu erkennen. Auf keinen Fall wollte er sich mit der Rolle des Zuschauers abfinden. Das war nicht seine Art. Aber er wollte auch nicht zum Opfer werden und zog mit der linken Hand seine Dämonenpeitsche aus dem Gürtel. Die schnelle Drehung.
    Drei Riemen glitten aus der Öffnung.
    Jetzt fühlte er sich wohler, obwohl er noch nicht in den Kampf eingreifen wollte und zudem noch auf die Quinlains achten musste, die ihre Niederlage noch immer nicht verkraftet hatten.
    Ein Schrei! Kurz, schrill und abgehackt!
    Lucy hatte ihn ausgestoßen. Und er war gleichzeitig für sie das Signal zum Angriff…
    ***
    Ich war geschockt!
    Nein, das war nicht der richtige Ausdruck. Ich musste meine Lage anders beschreiben. Es war verrückt, es war kaum nachzuvollziehen für mich, und deshalb war ich so überrascht.
    Der Engel sprach mich nicht mehr an. Er ließ mir Zeit, über meine Lage nachzudenken, was auch gut war. So einen Vorschlag hatte ich noch nie erhalten. Ich sollte einen Engel an der Seite haben. Ich sollte ihn führen.
    Er wollte durch mich wieder zurück in sein altes Leben, falls man davon sprechen konnte.
    Aber was hatte er getan, um überhaupt so weit zu kommen? Wie hatte sich das alles entwickelt?
    Ich wusste zu wenig, um mir selbst darauf eine Antwort geben zu können, und deshalb sprach ich ihn an.
    »Bitte, was soll ich?«
    »Du hast das Licht gesehen. Du bist der Mann mit dem Kreuz. Wir befinden uns hier in einer Welt, die vom Licht entfernt ist, was ich aber nicht will. Dort muss ich wieder hin. Sie zeigen mir, wo ich hingehöre, aber sie lassen mich nicht.«
    Ich nahm alles hin, nickte sogar zur Bestätigung und fragte dann mit leiser Stimme: »Könntest du dir da nicht einen kompetenteren Menschen aussuchen?«
    »Nein, du bist der Richtige. Du wirst mein Zeuge sein. Du wirst für mich zeugen müssen und auch können.«
    »Ja, das sehe ich irgendwie ein. Aber wofür soll ich denn Zeuge sein?«
    »Für das Gute.«
    »Aha…« Mehr wollte oder konnte ich auch nicht sagen, weil mir das alles zu allgemein gesprochen war, und deshalb fragte ich: »Kannst du nicht konkreterwerden?«
    »Könnte ich. Aber ich möchte es nicht, denn ich will mit Taten überzeugen. Und diese Taten brauchen jemanden, der sie bestätigen und bezeugen kann. Mehr will ich nicht.«
    Ich hatte zwar einiges erfahren, viel schlauer war ich jedoch nicht geworden. Und wenn ich mir diesen weiblichen Engel anschaute, war er nicht eben mein Fall. Es gab von meiner Seite aus kein Band der Sympathie zwischen
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