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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier
Autoren: Unbekannt
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QUEBRADA.
    Es dauerte ganze fünf Minuten, bis Testare sich meldete.
    Seine Stimme klang belegt, als er bestätigte, daß alles in bester Ordnung war. „Bei euch auch, hoffe ich", fügte er noch hinzu.
    Mit wenigen Worten teilte ihm Alaska mit, daß sie keinen Barkon im Hotel angetroffen hätten, und ermahnte Testare zur erhöhten Vorsicht. „Merkwürdig", knurrte Ellert, als der Raumhafen endlich in Sicht kam. „Das alles gefällt mir von Minute zu Minute weniger. Klar ist mir, daß man uns vom Schiff weglocken wollte. Vielleicht war ein Sabotageakt geplant, aber da Testare zurückblieb, mußte man darauf verzichten. Ist ja alles in Ordnung an Bord."
    „Sabotage? Warum denn das? Und wer sollte das geplant haben?"
    Ellert zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren, und morgen, wenn wir unterwegs sind, kann es uns egal sein. Ich bin jedenfalls sicher, daß Barkon woanders auf uns wartet."
    Sie verließen das Taxi, das automatisch die Tiefgarage aufsuchte. Ohne groß angehalten zu werden, passierten sie die Sperre und erreichten zehn Minuten später die QUEBRADA. Nichts hatte sich verändert.
    Die Leiter war immer noch ausgefahren und die Luke verschlossen.
    Alaska wollte noch einmal Kontakt mit Testare aufnehmen, unterließ es aber dann doch. Sie gelangten an Bord und verriegelten die Luke positronisch. Kaum im Hangar, sahen sie sich einem Dutzend bewaffneter Pultafer gegenüber, gegen die sie mit ihren Nadlern so gut wie keine Chance hatten. Sie wurden entwaffnet und in die Kommandozentrale gebracht, in der Malaudi sie spöttisch begrüßte.
    Mit einem Schlag war ihnen nun alles klar, bis auf die Tatsache, daß der Gauner von Nallus so schnell auf Pultaf sein konnte.
    Malaudi erklärte es ihnen und schloß: „Die Reise mit euch hat mir viel Spaß gemacht, auch die Fälschung der Steinplatte auf Kembayan. Ich hätte euch für klüger gehalten. Wie hätte dieser Barkon, den ihr so verzweifelt sucht, ausgerechnet auf Pultaf verfallen sollen? Ich denke, Alaska, du bist nun eher bereit, mit mir ein Geschäft abzuschließen."
    Von zwei Pultafern begleitet, erschien nun auch Testare. „Sie haben mich gezwungen, dich anzulügen", entschuldigte er sich mit finsterer Miene. „Ihr hättet beim Weggehen die Luke doch positronisch schließen sollen. Sie waren im Schiff, ehe ich etwas bemerken konnte.
    Und als ich es tat, war es schon zu spät."
    „Schon gut, Testare, uns haben sie genauso hereingelegt." Er wandte sich an Malaudi. „Was für ein Geschäft?"
    „Das Geschäft, das ich schon in Nallus-City vorschlug. Ihr wollt in das Paura Black Hole, und ich werde euch zu diesem Zweck ein Dreizackschiff besorgen. Und natürlich komme ich mit."
    Alaska gab sich keinen Illusionen hin. Selbst wenn es ihm und seinen Freunden gelang, die mehr als zwei Dutzend Pultafer zu überwältigen, war damit nicht viel gewonnen. „Und wie soll das geschehen?"
    „Sehr einfach. Euer Schiff verfügt über einen modernen Hypersender, wie mir Testare versicherte. Mit seiner Hilfe werde ich Verbindung zu meinem Freund, dem Nakken Udivar, aufnehmen, der einen Dreizack für uns auftreibt, wenn ich ihm glaubhaft mache, daß wir ihn für wissenschaftliche Zwecke dringend benötigen. Udivar ist mir noch einen Gefallen schuldig, er wird ihn mir nicht abschlagen."
    „Er selbst hat keinen Dreizack?"
    „Wahrscheinlich nicht, aber er kennt andere Nakken."
    Nun zögerte Alaska nicht länger, außerdem entnahm er den Blicken Ellerts und Testares deren Einverständnis. „Also gut, versuchen wir, diesen Udivar zu erreichen. Wo steckt er denn?"
    „Auf der Welt Phaddon, hundertdreißig Lichtjahre von hier entfernt. Ich kann Testare die genauen Koordinaten geben."
    „Und die Frequenz des Nakken?"
    „Ist mir bekannt. Wir machten früher hin und wieder Geschäfte über Hyperfunk. Informationen und ähnliches."
    Alaska konnte sich denken, welcher Art diese Informationen gewesen waren, gab aber keinen Kommentar dazu. „Nun?" zeigte sich Malaudi ungeduldig. „Einverstanden?"
    „Einverstanden. Gib Testare die notwendigen Daten. Und sag deinen Leuten, sie sollen endlich ihre Waffen verschwinden lassen."
    Als das geschehen war, begaben sich Testare und Malaudi zum Hyperfunkgerät. Alaska und Ellert ließen sich in ihren Kontursesseln nieder, von den Pultafern argwöhnisch beobachtet.
    Die Verbindung mit dem Planeten Phaddon klappte nicht auf Anhieb. Testare strahlte mehrmals das Rufzeichen des Nakken ab, ohne einen
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