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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier
Autoren: Unbekannt
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nach der Zelldusche auf Wanderer noch gute sechs Jahrzehnte, aber Ellert und ich mit unseren Barkonidenkörpern - wer weiß, wie schnell die altern und sterben. Ich finde auch schon jeden Tag ein paar Haare im Kamm."
    „Dann laß das mit dem Kämmen", riet Alaska sarkastisch.
    Testare verzog das Gesicht, das dem Alaskas verblüffend ähnelte, und blickte aus dem Fenster hinüber zum Raumhafen. Eben landete ein zigarrenförmiges Raumschiff auf Antigravfeldern.
    Ellert seufzte. „Wenn wir so einen alten Kahn chartern könnten, Alaska. Bis zu M70 würde er es sicher schaffen, wenn es sich nicht gerade um ein Wrack handelt."
    „Oder gleich kaufen", überlegte Alaska halblaut. „Es wird uns wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben.
    Zumindest wären wir dann unabhängig und auf niemanden angewiesen. Sicher, wir könnten noch einmal Kontakt mit Adams aufnehmen, aber auf ein Versprechen der Hanse möchte ich mich nicht verlassen."
    „Ein Raumer kostet einen Haufen Geld", befürchtete Testare.
    Alaska nickte seinem ehemaligen Cappinfragment zu. „Natürlich, mein Freund, aber das soll kein Hindernis sein. Die Hauptsache ist, daß wir einen Kaufmann auftreiben, der ein brauchbares Schiff verscherbelt. Die gibt es nicht wie Sand am Meer.
    Außerdem muß er bereit sein, mit einem Fund-Transfer auf sein Konto einverstanden zu sein. Schließlich schleppen wir ja nicht so viel Bargeld mit uns herum."
    „Ein ehrlicher Händler wird sich darauf einlassen." Ellert leerte sein Glas. „Wenn jemand Bares verlangt, ist er nicht astrein."
    „Darauf spekuliere ich auch."
    Immerhin - das Problem war komplizierter, als es den Anschein hatte. Es ging den drei Freunden nicht nur darum, Kembayan und den „Ort der Erfüllung" aufzusuchen, sondern auch ins Paura Black Hole einzufliegen.
    Ellert war nach seinem Besuch dort, zusammen mit dem Nakken Paunaro, fest überzeugt, daß selbst die kläglichen Überreste der Zeittafeln noch wichtige Informationen speicherten.
    Paunaro hatte das heftig bestritten. Ellert war bei ihm regelrecht in Ungnade gefallen. Er hatte ihn zwar mit dem Dreizackschiff wieder aus dem Black Hole herausgebracht, sich aber später entschieden geweigert, ein solches Schiff erneut zur Verfügung zu stellen.
    Und nur ein Dreizackschiff war in der Lage, das Black Hole zu verlassen. Es war so gut wie ausgeschlossen, hier auf Nallus einen speziellen Nakkenraumer aufzutreiben.
    Testare machte eine entsprechende Bemerkung. „Damit können wir nicht rechnen." Alaska deutete in Richtung des Raumhafens, wo die unterschiedlichsten Schiffstypen parkten. „Nach einem Dreizack würden wir vergeblich suchen, ganz abgesehen davon, daß uns niemand, erst recht kein Nakk, so ein Ding verkaufen würde. Wir können froh sein, wenn wir überhaupt ein Schiff kriegen. Ich werde mich nachmittags ein wenig in der Stadt umsehen. Zwar herrscht auf Nallus ein unvorstellbares Völkergemisch, aber man kennt uns, und wir haben ein paar Freunde. Einer wird uns vielleicht weiterhelfen können."
    „Ein Langstreckenschiff wäre genau richtig", meinte Ellert. „Kembayan scheint mir der Schlüssel zu unserem Problem zu sein, allerdings bilde ich mir nicht ein, dort eine Spur zu entdecken, die zu ES führt.
    Wenigstens nicht sofort", schränkte er ein. „Ich will aber wissen, was mit dem Versprechen ist, das uns gegeben wurde. Schließlich haben wir die Zeittafeln gefunden, ob nun die richtigen oder nicht. Ich wäre froh, wenn ich diesen alternden Barkonidenkörper loswürde, ehe es zu spät ist."
    Alaska hatte Verständnis für Testares Sorge, die ja auch die seine war. Für einen ehemals Unsterblichen war die Frist von sechzig verbleibenden Lebensjahren weiter nichts als ein Tropfen auf den heißen Stein.
    ES hatte die Zellaktivatoren eingesammelt, und das in dem Irrglauben, die versprochenen zwanzigtausend Jahre seien um.
    Wie konnte eine Superintelligenz sich derart täuschen - oder gar täuschen lassen?
    Und von wem? „Machen wir uns getrennt auf die Suche", schlug Ellert vor. „Ich kenne da einen Händler für alles in der Stadt.
    Ob er auch verläßlich ist, wird sich wohl noch rechtzeitig herausstellen."
    In den wenigen Tagen, die sie bisher auf Nallus verbrachten, waren Bekanntschaften nicht ausgeblieben.
    Immerhin waren sie mit einem Schiff der hoch angesehenen Kosmischen Hanse eingetroffen, mit der vorzugsweise Handel getrieben wurde. Von diesem Handel lebte der Planet.
    Die drei Männer genossen einen guten Ruf. Das mußte ihnen
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