Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
andere Unterkunftsmöglichkeiten. Falls Barkons Reiseziel ein Ort außerhalb von Town war, so hatte er mit Sicherheit auch den Highway benutzt, falls er keinen Gleiter vorzog, die allerdings kaum vermietet wurden.
    Beim ersten Hotel hielt er an, bestellte eine Kleinigkeit zu essen und erkundigte sich - natürlich vergeblich - nach einem großen Humanoiden mit dem Namen Barkon.
    Zu ärgerlich, dachte Ellert später, als er weiter nach Osten fuhr, daß man sie so unfreundlich auf dem Raumhafen empfangen hatte. Dort wäre man mit größerer Wahrscheinlichkeit auf die Spur des Barkoniden gestoßen. Es mußte jedoch mit Sicherheit angenommen werden, daß man ihnen jede Auskunft verweigert oder sie belegen hätte.
    Nach dem fünften Hotel begann es zu dämmern, und es wurde allmählich Zeit, eine Unterkunft für die Nacht zu finden. Ellert stellte den Wagen auf den Parkplatz des nächsten Hotels ab und erhielt zu seiner Freude ein Doppelzimmer mit einem Doppelbett. Wenn er sich da hinein legte, und zwar quer, würde er gerade genug Platz finden, um schlafen zu können.
    Er nahm Kontakt mit Alaska auf, der ebenfalls noch keinen Erfolg verbuchen konnte und gerade dabei war, sich für die Nacht einzurichten. „Was wir da anstellen, ist völlig sinnlos", begann Alaska resigniert. „Es gibt ein paar tausend dieser Hotels, und die können wir unmöglich alle abklappern. Ich beginne zu glauben, daß Testare die beste Chance hat, Barkon zu begegnen."
    „Aber warum hat Barkon dort nach seiner Ankunft auf Pultaf nicht gewohnt? Vielleicht hat er einen anderen Namen angegeben."
    „Durchaus möglich. So durchtrieben modern ist man hier nicht, um gefälschte Ausweise gleich als solche zu erkennen. Aber warum sollte Barkon das tun? Er muß doch damit rechnen, daß wir ihn suchen, und zwar in erster Linie im Universum-Hotel."
    Ellert seufzte. „Weißt du, was ich manchmal denke? Ich denke, daß wir uns getäuscht haben. Vielleicht hat Barkon eine ganz andere Welt gemeint, eine Welt, auf der ebenfalls kleine Humanoide zu Hause sind. Woher soll Barkon auch gewußt haben, daß wir Pultaf kennen? Daß wir diesem Malaudi begegneten, war doch auch nichts anderes als Zufall, durch den wir von Pultaf erfuhren."
    „Ich fürchte, deine Vermutung stimmt. Sollen wir also morgen weitersuchen, oder kehren wir zu Testare zurück?"
    „Die Entscheidung überlasse ich dir."
    „Gut. Ich rufe dich morgen früh wieder. Gute Nacht!"
    „Wünsche ich dir auch, Alaska."
    Er fuhr ins Restaurant hinab, denn er verspürte Appetit.
     
    *
     
    Bretz erreichte mit einem Meter und vierzig Zentimetern die für einen Pultafer recht eindrucksvolle Größe.
    Diese körperliche Überlegenheit hatte er stets zu nutzen gewußt und sich in gewissen Kreisen einen fast legendären Ruf erworben.
    Von den Behörden wurde er bereits seit Jahren vergeblich gesucht, und nur wenige Eingeweihte wußten, wo er sich aufhielt, wenn er nicht gerade unterwegs war.
    Wenn er in Town war, trug er eine hervorragend gearbeitete Plastikmaske, die er vor längerer Zeit von einem galaktischen Händler erworben hatte. Mit dieser Maske fühlte er sich absolut sicher.
    Zwei Fahrstunden von Town entfernt lebte er als guter Bürger getarnt in seinem luxuriösen Heim am Rand der südlichen Berge. Er teilte sein Haus mit einigen seiner Spießgesellen, die ihn bei seinen zwielichtigen Unternehmungen begleiteten.
    Einst hatte er auch mit Malaudi zusammengearbeitet, doch als diesem der Boden zu heiß wurde, setzte er sich ab, nicht ohne von Bretz Abschied zu nehmen. Er versprach sich zu melden, sobald er zurückkehrte - falls er zurückkehrte.
    Und nun war Malaudi unterwegs, sein damals gegebenes Versprechen einzulösen.
    Er kannte den Weg zu Bretz’ Haus noch; er hatte ihn früher oft genug fahren müssen, wenn er auf der Flucht war.
    Trotzdem blieb er mißtrauisch und vorsichtig. Die erste Überraschung, die er mit Perkudi erlebt hatte, konnte sich wiederholen, wenn auch auf völlig anderer Ebene. Bretz würde niemals die Seiten wechseln, dazu hatte er zuviel auf dem Kerbholz. Aber man konnte ihn geschnappt und verurteilt haben, ihn und seine Kumpane.
    Malaudi passierte einige Farmen und Privathäuser, als der Morgen zu dämmern begann. Dann kam einige Zeit nichts außer Feldern und Wald, bis er in der Ferne vor den langgestreckten Bergen das Haus seines Freundes erkennen konnte.
    Es erhob sich am Hang eines sanft ansteigenden Hügels, der einen harmlosen Eindruck machte.
    Malaudi wußte, daß er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher